Älteste bekannte deutsche Ansichtskarte (Vorläufer) von Lithograf Wilhelm Schneider, Worms.
Vorläufer Wann und vom wem die erste Ansichtskarte gedruckt wurde ist nicht sicher bekannt. Als erster Hersteller kommt der KupferstecherDemaison aus Frankreich in Frage, der laut „L'Almanach de la Petite Poste de Paris“ bereits 1777 Karten, die möglicherweise sogar mit Bildern versehen waren, gedruckt haben soll. Weder von diesen Karten existieren heute noch Exemplare, noch vom Almanach, der jedoch in anderen Quellen[2][3] mit der Information zitiert wird, es gäbe „gegenwärtig gewisse Gravüren von Karten, die durch die Post mit offen lesebaren Mitteilungen befördert werden. Die neue Erfindung rührt von dem Graveur Demaison her, und man spricht viel davon.“[3][4] Als 1840 erstmals in England die Briefmarken eingeführt wurden, wurde dort noch im selben Jahr eine handgemalte bebilderte Karte verschickt.[5][6] Diese Karte wurde 2002 für insgesamt 31.750 £ versteigert.[7] Die erste ganzseitig bebilderte deutsche Karte die ohne Umschlag verschickt wurde stammt nach heutiger Kenntnis von 1866. Sie enthält eine Einladung zur Treibjagd, stammt vom Lithograf Wilhelm Schneider aus Worms und ist postalisch gelaufen am 5. Dezember 1866.[8][9][10] Diese auf hellgrünem Karton gedruckt Karte lief von Westhofen nach Offstein, mit zwei 1-Kronen-Freimarken (Thurn-und-Taxis-Post).[11] Vor der erstmaligen postamtlich-offiziellen Einführung der Postkarte 1869 in Österreich-Ungarn gab es weitere Vorläufer der Ansichtskarte, beispielsweise in den altdeutschen Postgebieten die sogenannten „Offenen Karten“. Auf ihnen nahm aber nur sehr selten eine Abbildung eine Kartenseite vollständig ein. Allerdings ist auch diese Karte vor der Einführung der Correspondenzkarten (Postkarten) gedruckt und versandt worden, und somit als ein Vorläufer anzusehen. Die älteste Karte dieser Art ist eine 2007 auf einem Flohmarkt entdeckte offene Karte mit Stempel Berlin P.E. No. 12 vom 28. März 1867 und einer Preußenmarke 1 Silbergroschen (Michel Nr. 16).[12][13]