Freie und unabhängige Medien in Deutschland Politische Handlungsvorschläge


Verleger  sowie  private  und  öffentlich-rechtliche  Rundfunkveranstalter  müssen  für



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Verleger  sowie  private  und  öffentlich-rechtliche  Rundfunkveranstalter  müssen  für 

Journalistinnen  und  Journalisten  sozial  und  finanziell  ausreichend  abgesicherte 

Arbeitsbedingungen schaffen. Das gilt für die in regulären Arbeitsverhältnissen  tätigen 

wie  auch  für  freie  Mitarbeiterinnen  und  Mitarbeiter.  Zudem  sollten  sie  die 

Unabhängigkeit  der  Redakteure  sicherstellen  und  staatliche,  wirtschaftliche  und 

gesellschaftspolitische Einflüsse auf ein mögliches Mindestmaß reduzieren. 


 

 

15 



Zusammenfassung der Empfehlungen für freie und unabhängige Medien an die EU und 

den Europarat

1

 

Die Globalisierung unserer medial vermittelten Kommunikation erfordert eine koordiniertere 

Herangehensweise,  die  die  nationale  medienpolitische  Sichtweise  mit  der  internationalen 

verbindet.  Die  Institutionen  der  Europäischen  Union  (EU)  und  des  Europarats  schufen  –  je 

nach  Kompetenz  und  politischem  Gewicht  –  rechtliche  Standards,  die  das  europäische  wie 

nationale Medienrecht prägten und prägen. 

 

Die EU erkennt sowohl die kulturelle wie auch wirtschaftliche Dimension der Medien 



an.  Gleichzeitig  fördert  sie  den  Schutz  von  Gemeinwohlinteressen,  wie  die  Vielfalt  der 

Medien  oder  den  Schutz  der  Menschenwürde  in  den  Medien.  Die  Rolle  des  Europarats 

änderte  sich  im  Laufe  der  Zeit  erheblich.  Er  verfolgt  nun  eine  eigenständige  Medienpolitik, 

die politische wie auch technische Entwicklungen einbezieht.  

 

Der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) sowie der Europäische Gerichtshof 



für Menschenrechte (EGMR) beeinflussten in  vielen Bereichen das  Medienrecht  sowie auch 

medienpolitische  Prozesse  in  den  MEDIADEM-Ländern.  Sie  verfolgten  dabei,  gestützt  auf 

die  unterschiedliche  Ausrichtung  der  EU  und  des  Europarats,  verschiedene  Ansätze.  Der 

EuGH  orientierte  sich  mehr  an  einer  ökonomischen  Betrachtungsweise  der  Medien 

(Liberalisierung  der  Medienmärkte,  Verhinderung  von  Medienkonzentration),  während  der 

EGMR  seinen  Fokus  auf  die  Medien  als  Motor  für  demokratische  Gesellschaften  legte.  Die 

Rechtsprechung des EGMR auf der Grundlage der Europäischen Menschenrechtskonvention 

hatte einen positiven Einfluss auf die Entwicklung freier und unabhängiger Medien. Das gilt 

insbesondere  für  die  Rechtsstandards  zum  presserechtlichen  Aussagerecht  (Beleidigung  und 

üble  Nachrede),  zum  Ausgleich  der  Interessen  beim  Schutz  des  Privatlebens  und  dem 

Informationsinteresse der Öffentlichkeit sowie zum Schutz von Informanten. Diese rechtliche 

Entwicklung  schließt  jedoch  Probleme  und  Spannungen  zwischen  dem  EGMR  und  den 

Mitgliedstaaten des Europarats nicht aus, wenn sie dessen Urteile umsetzen sollen.  

Die folgenden Empfehlungen zeigen einzelne Bereiche auf, in denen eine verbesserte 

Zusammenarbeit auf europäischer Ebene möglich wäre.  

 


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