Werner Paravicini (Vorsitzender), geb. 1942, ausgebildet in Berlin (FU), Göttingen, Freiburg i.Br., Löwen und Mannheim (Promotion 1970, Habilitation 1982), war von 1970-1984 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Paris, von 1984-1993 Professor für mittlere und neuere Geschichte und historische Hilfswissenschaften in Kiel, leitete von 1993-2007 das Pariser Institut, und ist seit 2004 Honorarprofessor in Kiel. Er arbeitet über Hof und Adel im späten Mittelalter, die Herzöge von Burgund, die Hanse und den Deutschen Orden in Westeuropa. Die Académie Royale de Belgique in Brüssel, die Académie des Inscriptions et Belles-Lettres in Paris, die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften haben ihn zum Mitglied gewählt. Als korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie leitete er von 1990-2011 deren (alte) Residenzen-Kommission; seit 2012 sitzt er der neuen vor, die sich mit dem Thema „Residenzstädte im Alten Reich“ beschäftigt.
Gerhard Fouquet (stellvertretender Vorsitzender), geb. 1952 in Ludwigshafen am Rhein; Studium der Geschichte und Deutschen Philologie an den Universitäten Gießen und Mannheim, 1980 Erstes Staatsexamen, von 1981-1996 Wissenschaftlicher Angestellter, dann Akademischer Rat an der Universität Siegen, 1985 Promotion mit einer sozialgeschichtlichen Arbeit über den adligen Klientelismus innerhalb des Speyerer Domkapitels im Spätmittelalter, 1994 Habilitation mit einer Untersuchung über die öffentliche Bautätigkeit ausgewählter Städte im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert, seit 1996 Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 2000-2004 Dekan bzw. Prodekan der Philosophischen Fakultät, 2005-2008 Prorektor, danach Präsident der Kieler Universität; Ordentliches Mitglied der Hamburger Akademie der Wissenschaften, des Konstanzer Arbeitskreises für Mittelalterliche Geschichte und der Commission Internationale pour lʼHistoire des Villes; Mitherausgeber der ‚Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte‘ und des ‚Jahrbuchs für Regionalgeschichte‘. Arbeitsschwerpunkte auf dem Feld der Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Mittelalters, insbesondere der Urbanisierungsgeschichte.
Wolfgang Adam, geb. 1949, Studium der Germanistik, Geschichte und Klassischen Archäologie in Mannheim, Heidelberg und Wuppertal, Promotion 1977, Habilitation 1985 (Venia: Deutsche Philologie). Professuren an den Universitäten Wuppertal (1986-1988), Osnabrück (1988-1998), Magdeburg (1998-2006), seit 2006 Osnabrück Lehrstuhl fürDeutsche Literatur der Frühen Neuzeit im europäischen Kontext; 2008-2010, seit 2012 DirektordesInterdisziplinären Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN), seit 2005 korrespondierendes Mitglied der Accademia Roveretana degli Agiati di Scienze, Lettere ed Arti, seit 2009 korrespondierendes Mitglied der Philologisch-Historischen Klasse der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, 2004-2008 Präsident der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts (DGEJ), 2007-2011 Exekutivkomitee der Société Internationale des Etudes du XVIIIième Siècle. Seit 1993 alleiniger Herausgeber der Zeitschrift Euphorion und der Beihefte-Reihe. Seit 2010 Leitung eines GF/ANR-Projekts mit Jean Mondot (Bordeaux): Gallotropisme et modèles civilisationnels dans lʼespace germanophone (1660-1789). Herausgeber gemeinsam mit Siegrid Westphal des Handbuchs kultureller Zentren der Frühen Neuzeit (Berlin/New York 2012). Forschungsschwerpunkte: Literatur- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit, Bibliotheks- und Wissenschaftsgeschichte, deutsch-französischer Kulturtransfer, Antiken-Rezeption.
Ute Daniel, geb. 1953, Studium in Marburg und Bielefeld (Promotion 1986, Habilitation 1994), war 1984-1987 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und 1987-1993 Hochschulassistentin an der Universität Siegen. Seit 1997 ist sie Professorin für neuere Geschichte an der Technischen Universität Braunschweig. Sie arbeitet über Höfe und Hoftheater (17.-19. Jahrhundert), Mediengeschichte, Sozial- und Kulturgeschichte der Kriege und Theorie und Methodologie der Geschichtswissenschaft. Sie ist u.a. Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen und des Komitees des Arbeitskreises für Barockforschung der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel.
Stephan Hoppe, geb. 1966, studierte von 1987-1994 die Fächer Kunstgeschichte, Mittlere und Neuere Geschichte, Theater- Film- und Fernsehwissenschaft und Geographie an den Universitäten Köln, Bonn und Berlin (FU). 1996 wurde er mit der Arbeit „Funktionale und räumliche Struktur des frühen Schlossbaus in Mitteldeutschland“ promoviert, für vier Jahre wirkte er anschließend als Hochschulassistent am Lehrstuhl Baugeschichte der Universität Dortmund, um 2002 in derselben Funktion an das Kunsthistorische Institut der Universität zu Köln zu wechseln. 2009 gründete er zusammen mit Holger Simon die pausanio GmbH & Co.KG für mobile und digitale Kulturvermittlung. Auf die Kölner Habilitation 2009 zu dem Thema „Die imaginierte Antike. Bild- und Baukonstruktionen architektonischer Vergangenheit im Zeitalter Jan van Eycks und Albrecht Dürers“ folgte 2010 ein Ruf auf die Professur für Bayerische Kunstgeschichte an der LMU München. Stephan Hoppe beschäftigt sich besonders mit höfischer Architektur und Kultur des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, Architekturtheorie und Architekturdarstellungen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden digitale Methoden und Techniken in den Geisteswissenschaften. Er ist Gründungsmitglied des Rudolstädter Arbeitskreises zur Residenzkultur und gehört seit 1999 der internationalen Gruppe zur europäischen Renaissancearchitektur um Jean Guillaume und seit 2010 dem Forschernetzwerk „Palatium. Court Residences as Places of Exchange“ an; für verschiedene Museen und Sonderausstellungen ist er beratend tätig. In die Leitungskommission des neuen Residenzen-Projektes wurde er 2012 berufen.
Olaf Mörke, geb. 1952, studierte in Marburg Geschichte, Politikwissenschaft und Pädagogik (Erstes Staatsexamen 1976, Promotion 1983). 1978-1984 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich 8 „Spätmittelalter und Reformation“ in Tübingen. 1985-1996 zunächst Lehrbeauftragter, dann Mitarbeiter, Assistent und Oberassistent am Historischen Institut der Universität Gießen. Dort erfolgte die Habilitation 1994. 1992/93 Fellow des ‚Netherlands Institute for Advanced Study (Wassenaar/NL). 1995 Gastprofessur an der Humboldt-Universität Berlin. Seit April 1996 ist er Direktor der Professur für Mittlere und Neuere Geschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2011/12 Gastwissenschaftler am der Universität St. Andrews (United Kingdom, Schottland). 2012 Fellow des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs in Greifswald. Seine Arbeitsschwerpunkte bilden die Reformationsgeschichte, die frühneuzeitliche Stadtgeschichte, die Geschichte der Niederlande sowie die Geschichte politischer Kulturen in Nordwesteuropa in der Frühen Neuzeit. Seit 2012 ist er Mitglied der Kommission des Akademieprojektes „Residenzstädte im Alten Reich“.
Matthias Müller, geb. 1963, Studium der Kunstgeschichte, Christlichen Archäologie, Byzantinischen Kunstgeschichte und Neueren deutschen Literatur in Marburg, Berlin und Hamburg; 1994-1995 Wissenschaftlicher Volontär des Landesmuseums Koblenz; von 1995-2001 Wissenschaftlicher Assistent, 2001-2006 Privatdozent und Oberassistent am Caspar David Friedrich-Institut (Bereich Kunstgeschichte) der Universität Greifswald; 2002-2006 Vertretungsprofessor (Lehrstuhl für Kunstgeschichte) an diesem Institut. Seit 2006 Professor für Kunstgeschichte (mit Schwerpunkten im Mittelalter und in der beginnenden Frühen Neuzeit) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. – Forschungen und Publikationen zu Formen der Bildlichkeit, Repräsentation und Historizität in der Architektur, zu Bildkonzepten in der höfischen Malerei und Graphik, zur politischen Ikonographie, zur Kunst als Medium der Erinnerungs- und Residenzkultur sowie zur Kunst in Prozessen des Kulturtransfers. – Mitglied in der ‚alten‘ und neuen Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen; stellvertretender Vorsitzender des Rudolstädter Arbeitskreises zur Residenzkultur; Mitglied in „Palatium. Court Residences as Places of Exchange in Late Medieval and Early Modern Europe (14th-17th centuries)“ (European Science Foundation). Fachherausgeber für Kunstgeschichte bei „Europäische Geschichte Online (EGO)“.