Freie und unabhängige Medien in Deutschland Politische Handlungsvorschläge


Freie und unabhängige Medien in Deutschland: Politische Handlungsvorschläge



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Freie und unabhängige Medien in Deutschland: Politische Handlungsvorschläge 

Sebastian Müller und Christoph Gusy 

 

Zusammenfassung der Empfehlungen 

Ein  demokratischer  Staat  besteht  aus  einem  lebendigen  Beziehungsgefüge,  das  zwischen 

gesellschaftlichen  Gruppen  und  verantwortungsbewussten  Persönlichkeiten  existiert.  Dieses 

Beziehungsgefüge  entwickelt  sich  durch  private,  aber  auch  öffentliche  Kommunikation.  Die 

Menschen  in  einer  Demokratie,  wie  auch  die  von  ihnen  gebildeten  gesellschaftlichen 

Gruppen,  benötigen,  um  an  politischen  Prozessen  teilnehmen  zu  können,  die  für  sie 

erforderlichen  Informationen.  Doch  Informationen  alleine  genügen  nicht;  die  Möglichkeit, 

miteinander  zu  kommunizieren  und  sich  über  die  Informationen  auszutauschen,  ist  ebenso 

von  Bedeutung.  Freie  und  unabhängige  Medien  übernehmen  eine  wichtige  Funktion  darin, 

diese 

Kommunikation 



zu 

ermöglichen. 

Nicht 

umsonst 


unterstreicht 

das 


Bundesverfassungsgericht  immer  wieder  deren  Rolle  für  das  demokratische  Miteinander  als 

essentielle Voraussetzung. Es spricht vom Menschenrecht der freien Meinungsäußerung und 

der Informationsfreiheit, beide sind im Grundgesetz verankert. Der öffentliche Austausch von 

Ideen,  Meinungen  und  Informationen  findet  durch  die  Medien  statt.  Entweder  in  Form  der 

bekannten  Massenmedien,  wie  Zeitungen  und  Rundfunk,  oder  auf  den  verschiedenen 

Internetplattformen.  Für  beides  gilt,  dass  freie  und  unabhängige  Medien  eine  wichtige 

Schlüsselfunktion  innehaben,  wenn  es  um  die  öffentliche  Meinungsbildung  geht.  Allerdings 

beeinträchtigen  die  Interessen  staatlicher  wie  auch  privatwirtschaftlicher  Akteure  die 

Grundlage  der  Medienlandschaft  in  Deutschland  und  gefährden  dadurch  den  unabhängigen 

Informations- und Meinungsaustausch. Freie und unabhängige Medien – und damit ein freier 

und  unabhängiger  öffentlicher  Diskursraum  –  müssen,  so  die  Schlussfolgerung,  unterstützt 

und rechtlich in ihrer Position gestärkt werden. 

Der  erste  englischsprachige  Bericht  des  MEDIADEM  Projekts,  der  ‘Background 

information  report.  The  case  of  Germany’,  fasst  die  existierenden  Medienstrukturen  in 

Deutschland  zusammen.  Ein  Schwerpunkt  liegt  auf  dem  rechtlichen  Rahmen,  der  den 

öffentlichen Diskursraum formt, aber teilweise auch ermöglicht. Der zweite englischsprachige 

Bericht,  der  ‘Case  study  report.  Does  media  policy  promote  media  freedom  and 

independence?  The  case  of  Germany’,  geht  auf  die  derzeitigen  medienpolitischen  Debatten 

sowie die medienrechtliche Gesetzgebung in Deutschland ein. Beide Berichte können auf der 

Homepage  des  Projekts  abgerufen  werden  (www.mediadem.eliamep.gr).  Die  demokratische 

Funktion  der  Medien  steht  im  Mittelpunkt  dieser  Darstellungen.  Insbesondere  wurde 

herausgearbeitet,  welche  rechtlichen  Rahmenbedingungen  erforderlich  sind,  um  einen  freien 

und unabhängigen Diskursraum zu schaffen. 

Die hier gemachten Empfehlungen beruhen auf der zweijährigen Forschungsarbeit zu 

diesem  Projekt.  Sie  dienen  dazu,  aus  den  wissenschaftlichen  Schlussfolgerungen  konkrete 

politische Handlungsvorschläge abzuleiten und richten sich an die medienpolitischen Akteure 

in Deutschland.  

 



 

 




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