Heinrich Heine (1797–1856) Heinrich Heine



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Heinrich Heine

Kindheit und Schule
Der Dichter, Schriftsteller und Journalist Christian Johann Heinrich Heine wurde als Harry Heine in Düsseldorf geboren – nach eigener Aussage in der Neujahrsnacht des Jahres 1800. Heute gilt in der Forschung der 13. Dezember 1797 als wahrscheinlichstes Geburtsdatum. Den Namen Heinrich erhielt er erst mit der Taufe im Jahr 1825.
Heines Eltern waren der jüdische Kaufmann Samson Heine und dessen Frau Peira (Betty) van Geldern. Heine wuchs mit drei jüngeren Geschwistern in einer von der Aufklärung geprägten Familie auf. Düsseldorf stand zu jener Zeit unter französischem Einfluss; die dort lebenden Juden hatten weitgehende bürgerliche Rechte. Heine besuchte die Israelitische Privatschule, eine städtische Grundschule und das Lyzeum. Ab 1814 sollte er sich an einer privaten Handelsschule auf die kaufmännische Ausbildung vorbereiten.
Ausbildung und Studium
1815 begann Heine eine Banklehre in Frankfurt/Main. Ein Jahr später wechselte er in das große Hamburger Bankhaus seines Onkels Salomon Heine. Heine erwies sich rasch als ungeeignet für Bank- oder Handelsgeschäfte. Auch seine schwärmerische Liebe für die Cousine Amalie, genannt Molly, blieb unerwidert. Einigen Literaturwissenschaftlern gilt das »Amalien-Erlebnis« als Auslöser für Heines lyrisches Werk. Der wohlhabende Onkel zeigte wenig Verständnis für Heines literarische Neigung. Dennoch unterstützte er ihn finanziell bis zu seinem eigenen Tod im Jahr 1844.
Im Jahr 1819 begann Heine ein Jurastudium, das ihn von Bonn über Göttingen nach Berlin führte. Von Anfang an galt sein Interesse mehr der Literatur als der Juristerei. In Berlin besuchte er 1821 den literarischen Salon der Rahel Varnhagen. Bereits 1822 konnte er den Band »Gedichte« in der Maurerschen Buchhandlung veröffentlichen. Die Tragödien »Almansor« und »William Ratcliffe« erschienen 1823.
Promotion, Taufe und Platen-Affäre
1 825 promovierte Heine in Göttingen zum Doktor der Rechte. Seine Absicht war es zunächst, sich als Anwalt niederzulassen. Die Ausgrenzung von Juden gehörte in jener Zeit zum deutschen Alltag. Um seine Berufschancen zu erhöhen, ließ Heine sich am 28. Juni 1825 evangelisch-lutherisch taufen.
Der Taufschein war, seiner berühmten Formulierung zufolge, nichts anderes als »das Entréebillett zur europäischen Kultur«. Möglichen Klienten galt Heine dennoch weiter als Jude und nicht vertrauenswürdig. Schon bald darauf bedauerte er die Konversion zum Christentum. Nach der Platen-Affäre musste er seine Hoffnungen auf eine juristische Karriere endgültig aufgeben.
Aus einem Dichterstreit zwischen Heine und August Graf von Platen war eine persönliche Fehde geworden. In deren Verlauf verhöhnte von Platen Heines jüdische Herkunft. Heine konterte die Anfeindungen, indem er von Platens Homosexualität öffentlich machte. Letztlich gingen beide als Verlierer aus dem Dichterstreit hervor. Von Platen blieb im italienischen Exil. Der »Nestbeschmutzer« Heine scheiterte mit seiner letzten Bewerbung um einen Lehrauftrag an der Universität München.


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