Andere Brauchtum und Feste in der Bundesrepublik Deutschland Das Brauchtum bezeichnet oft als erbe aus der “guten, alten Zeit“ das Volkes. Man sieht Traditionen noch heute in den Bräuchen besondern deutlich.
Das älteste christliche Fest ist Ostern, der Tag der Auferstehung Christi. Osterbräuche in der Bundesrepublik Deutschland gehen fast alle auf germanische Kultriten zu Ehren der Frühlingsgöttin Ostara zurück. Zwischen Nordsee und Alpen hat sich eine große Zahl von Bräuchen um Osterhasen, Ostereier und um die Heilkraft des vom Eis befreiten fließenden Osterwassers erhalten, die alle ihr Entstehen der Freude am Erwachen der Natur verdanken. Zum Osterfest gehören auch heute noch die “Osterfeuer“.
Bis vor einiger Zeit loderten in jeder Gemeinde die nächtlichen Freudenfeuer, um nach überliefertem germanischen Brauch den Winter aus zutreiben . Schon Wochen vorher wird auf den bekannt gemachten Feuerstellen der Holzschnitt gesammelt. Von der Bevölkerung wird das Osterfeuer gut besucht, denn mag das Wetter mal kühl sein, wärmt doch außen das Feuer und von innen der “Schluck“ und Musik oder fröhlichen Feierlichkeit bei.
Überhaupt ist das Brauchtum mit den Jahreszeiten eng verbunden, besser gesagt, mit der Bedeutung der Jahreszeiten für den Menschen. Das kommt nicht nur bei den Sonnwendfeiern zum Ausdruck, die wohl am eindrucksvollsten im Gebirge sind, wenn auf den Gipfeln die Feuer entzündet werden, sondern auch bei den Erntedankfesten im herbst an den Kirchweihsonntagen, den herbstlichen Volksfesten auf dem Lande nach den anstrengenden Sommermonaten, wenn die geschmückten Tiere in die Stallungen zurückkehren.
Das schönste deutschen Feste mit zahlreichen Bräuchen Christlichen Ursprungs ist das Weihnachtsfest mit der vorausgehenden Adventzeit. Weihnachtsfest ist ein Volksfest. überall in Deutschland feiert man Weihnachten. Ab Anfang Dezember finden in vielen Orten sogenannte Christkindl -oder Weihnachtsmärkte statt. In manchen Dörfern und Städten spielen Posaunenchöre von den Kirchtürmen Weihnachtslieder. Weihnachten ist vor allem ein Fest der Kinder, die an besonderen Adventskalendern die Tage 1. bis 24. Dezember ungeduldig abzählen, dem Tag, an dem in allen Familien bei einbrechenderDunkelheit die Kerzen an den Chrisbäumen angezündet und Geschenke verteilt werden. Advent – das ist ein lateinisches W ort und bedeutet “Jesus kommt“. Adventkranz – mit vier Kerzen.
Der Adventskranz weist mit seinen vier Kerzen auf das Licht hin Christus in diie Welt gebracht hat. Man zündet an Sonntagen. Am 1. Sonntag zünden man eine Kerze, am 2. Sonntag zweite, Kerze, am 3. Sonntag zündet man dritte Kerze und am 4. Sonntag züdet man vierte Kerze. Der 4. Sonntag fällt mit Weihnachten zusammen. Vierte Sonntag des Monats Dezember ist Weihnachten.
Adventskalender oder Weihnachtskalender – das ist eine schön gefärbte Tafel aus Karton, in der 24 Kistchen. In diesen Kistchen steckt man Schokolade, Bon – Bons und andere Süßigkeiten hinein. Jeden Tag ab I. Dezember bis zum 24. Dezember nehmen die Kinder ihre Schokolade und essen. Das macht den Kindern im Laufe fast eine Monate lang Vorfreude. Neben den großen Festen kirchlichen und bäuerlichen Ursprungs, an denen das Brauchtum seine ganze Pracht entfaltet, gibt es unzählige historische Feste, örtliche Feierlichkeiten, traditionelle Umzüge und Gedenktage, Brauchtum und feste sind zwei Begriffe, die vielerorst in der Bundesrepublik Deutschland mehr und mehr nicht zu trennen sind. Eines der berühmtesten Feste sind die OberammergauerPassionsspiele. Die Oberammergauer begründen ihr altes Spiel mit einem Gelübde aus dem Jahre 1632, als das Land von der Pest verseucht war. Als auch in Oberammergau der Schwarze Tod umging, gelobten die Bürger, das Spiel vom Leiden und Sterben Jesu Christi fort – an alle 10 Jahre aufzuführen, wenn der Pest Einhalt geboten würde. Und alte Chroniken berichten, dass seit dem Gelübde kein Oberammergauer Bürger mehr an dieser alle religiösen Spiele verboten, aber es gelang den Bewohnern des Ortes jedoch, eine Sondergenehmigung zur Aufführung ihrer Spiele alle 10 Jahre zu erhalten. So finden die Spiele heute nicht mehr in der Kirche oder auf dem Friedhof statt, sondern in einem überdachten Zuschauerraum.
In Bayern feiert man historische Gedenktage mit dramatischen Aufführungen Aufzügen. So feiert man in Landshut alle drei Jahre die “LandshuterFürstenhochzeit“, zur Erinnerung an die Hochzeit des Fürsten Georg des Reichen vor ungefähr 500 Jahren.
Das berühmteste aller historischen Feste aber ist das Münchner Oktoberfest, zu dem Besucher aus der ganzen Welt kommen, um in den Festzelten der großen Münchner Brauereien das Festbier zu trinken, die knusprigen Brathendl zu verzehren, durch die Schaustellerattraktionen zu bummeln. Die Besitzer der großen Brauereien fahren in üppig mit Blumen geschmückten Wagen, gezogen von festlich hergerichteten Pferden in langem Konvoi mit dem Oberbürgermeister der Stadt zu ihren Zelten. Und Pünktlich mittags um 12 Uhr wird der erste Banzn nach 12 Kanonenschlägen von Stadtoberhaupt angezapft. Vorher darf kein Maß Bier ausgeschenkt werden. Das 1. Oktoberfest im Jahre 1810 sahallerdings anders aus. König Max Joseph lud seine Bürger zu einem Fest auf eine damals noch am Stadtrand gelegene Wiese ein, um die Vermählung des Kronprinzen Ludwig mit der Prinzessin Therese von Sachsen – Hildburghausen zu feiern.
Das CannstadterVolksfest feiern die Schwaben seit über 150 Jahren. Es erinnert an das Ende der Hungersnot der Jahre 1816 und 1817, das mit Pferderennen und einem Schifferstechen und einer Viehausstellung gefeiert wurde. Das bekanntesteFischerstechen jedoch findet in Ulm statt. Den Ursprung dieses Stechens kennt man nicht so genau, aber ein Ratsprotokoll aus dem Jahre 1545 berichtet bereits davon. Die Fischerzunft der Reichsstadt Ulm hat es wohl den mittelalterlichen Turnieren der Ritter nachempfunden, jedoch ihr Turnier auf das Wasser verlegt. Die jungen Fischer ersuchten zwei Wochen vor Beginn des Stechens Ende Juli den Bürgermeister feierlich um die Erlaubnis zu dem Turnier. Sie dankten dem Stadvater mit einem Korb frischgefangener Fische. Bis heute ist die Donau als Turnierfeld geblieben un der alte Brauch mit allen überlieferten Einzelheiten zur Freude der Bewohner und Bescher gepflegt.
Martini – feiert man am 10. November, Geburtstag von Martin Luther. Martin Luther hat viele christliche Lieder geschaffen. Er hat Licht in das deutsche Volk gebracht, darum tragen alle (Kinder, Jugendliche, Alten) an diesem Tag abends Laternen (Lampion) und gehen in die Kirche.
Karfreitag – Todestag des Jesus Christs. An diesem Tag aus alten Traditioonen isst man nicht fl eisch. Die Gläubigen arbeiten nicht.