Mitteilungen der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen Neue Folge Stadt und Hof Jahrgang 1 (2012)



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Informations générales

Le Centre de recherche est un Groupement d’Intérêt Public, créé par convention constitutive en date du 3 juillet 2006, elle-même approuvée par arrêté interministériel le 27 octobre 2006 et publié au Journal Officiel le 9 novembre suivant. Ce statut autorise la mise en commun des moyens humains, intellectuels, matériels et financiers, publics et privés, qui sont nécessaires au développement d’une activité scientifique de recherche. À ce titre, le Centre est régi par un Conseil d’administration composé des neuf membres fondateurs (le ministère de la Culture et de la Communication, le Conseil général des Yvelines, la ville de Versailles, l’établissement public du château, du musée e du domaine national de Versailles, l’école des hautes études en sciences sociales, l’université Paris IV-Sorbonne, l’université de Versailles Saint-Quentin-en-Yvelines, le Muséum national d’Histoire naturelle et l’Institut National de l’Audiovisuel). En outre, il peut accueillir de nouveaux membres, personnes morales de droit public ou privé, françaises ou étrangères, qui participent à son fonctionnement en contribuant aux charges du Groupement.

Pour plus de détails, voir le site Internet du Centre (www.chateauversailles-recherche.fr), le portail de ressources du Centre (www.chateauversailles-recherche-ressources.fr), le Bulletin du Centre de recherche du château de Versailles (http://crcv.revues.org) ou encore le Carnet du Centre de recherche du château de Versailles (http://crcv.hypotheses.org).
Mathieu da Vinha, Versailles

Handbuch kultureller Zentren der Frühen Neuzeit. Städte und Residenzen im alten deutschen Sprachraum
hg. von Wolfgang Adam und Siegrid Westphal unter Mitarb. von Claudius Sittig und Winfried Siebers, 3 Bde., Berlin/New York 2012

Das Osnabrücker Interdisziplinäre Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) widmet sich seit seiner Gründung der Erschließung und Auswertung von Quellen zur Kulturgeschichte. Das 2012 von Wolfgang Adam und Siegrid Westphal herausgegebene dreibändige Handbuch kultureller Zentren der Frühen Neuzeit versteht sich als ein weiterer Beitrag zur Grundlagenforschung im Bereich dieser zwischen Spätmittelalter und Moderne angesiedelten Epoche.



Konzeption

Das frühneuzeitliche Reich zeichnet sich durch eine spezifische Vielschichtigkeit und „Polyzentralität“ aus. Diesen Zustand hat die ältere Geschichtsschreibung mit Blick auf die späte Entwicklung zum Nationalstaat als Mangel an territorialer und politischer Integrität beschrieben. Neuere Forschungen haben dagegen auch die produktive Wirkung der Vielfalt und Konkurrenz der zahlreichen Zentren des Alten Reichs hervorgehoben: Es waren Orte, deren Zentralitätsfunktionen auf politischen, wirtschaftlichen, konfessionellen und kulturellen Faktoren beruhten und die eine besondere Anziehungskraft und Ausstrahlung auf einzelne Territorien des deutschen Sprachraums und das Alte Reich insgesamt besaßen. Sie übernahmen überregionale administrative Aufgaben, fungierten als Umschlagplätze für den kulturellen Austausch und boten Bühnen für die Aushandlung von kulturellen Paradigmen.


Die Konzeption des Handbuchs baut auf den Ergebnissen zur regionalen Kulturraumforschung auf und bezieht die Instrumentarien der aktuellen Metropolen-, Zentralorts- und Residenzforschung in die Analyse ein. Den innovativen Impulsen der Transfer- und Memoria-Forschung wird sowohl bei der Gesamtanlage des Werkes als auch bei der Strukturierung der Einzelartikel Rechnung getragen. Zugrunde gelegt ist eine pragmatisch zu handhabende Definition des Untersuchungsgegenstandes, die dogmatische Fixierungen vermeidet und sich dadurch als flexibel erweist, spezifische Besonderheiten einzelner Orte in angemessener Weise in die Darstellung zu integrieren.

Kulturelle Zentren

Unter kulturellen Zentren in der Frühen Neuzeit sind Orte zu verstehen, in denen kulturraumbezogene Mittelpunktsfunktionen gebündelt werden, die auf eine bestimmte Region als Vorbild, Maßstab oder Bezugsinstanz zurückstrahlen. Zentren der Kultur übernehmen die Rolle von Dreh- und Knotenpunkten, in denen die materiellen Ressourcen und intellektuellen Energien eines nach geographischen, politischen, konfessionellen und wirtschaftlichen Kriterien bestimmbaren Gebiets in konzentrierter Form versammelt sind.


Zentralitätsfunktionen eines Ortes beruhen auf politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren, die in der Frühen Neuzeit immer durch die konfessionelle Ausrichtung bestimmt sind. Dabei ist die additive Anhäufung oder Summierung solcher Funktionen (z.B. Status als Residenz, Profilierung als Gewerbe- und Handelsmetropole, Existenz von Bildungseinrichtungen), deren Grad, Intensität und Kombinationsmuster unterschiedlich sein können, die Voraussetzung für einen qualitativen Umschwung, der ein spezifisches Niveau für die Integration und Kommunikation der kulturtragenden Schichten ermöglicht. Elemente dieser Integrationsleistung und Kommunikationsverdichtung sind höfische, städtische oder kirchliche Repräsentationsbedürfnisse, die Möglichkeiten des Kultur- und Kunsttranfers (Bücher, Kunstwerke) und das Vorhandensein diplomatischer und/oder gelehrter Netzwerke. Stimulierend für die kulturelle Formation können die konfessionelle und gesellschaftliche Pluralität eines Gemeinwesens (Glaubensflüchtlinge, ausländische Funktionsträger) wirken. Die Attraktivität eines Standorts wird gesteigert durch die Konzentration medialer Verbreitungsmittel (Druckereien, Verlage, Presse etc.), das Florieren eines Mäzenatentums höfischer, städtischer oder kirchlicher Prägung und generell durch die Existenz kulturtragender und für kulturelle Aktivitäten offener Schichten (Gelegenheitspoeten, Schriftsteller, Künstler, Musiker, akademische und nicht akademische Rezipienten).


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