Německá paremiologie jako výzva didaktická



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2)
 
teilidiomatische Phraseologismen 
Die Phraseologismen sind teilidiomatisch, wenn ein Teil der Komponenten 
idiomatisch ist und ein Teil der Komponenten wörtliche Bedeutung hat. Hier sind nur 
einige Komponenten semantisch transformiert. In den folgenden Beispielen sind 
die 
kursiven Komponenten
nicht semantisch transformiert. Das heißt, sie haben ihre freie 
Bedeutung beibehalten: 
von Tuten und Blasen 
keine Ahnung haben
→ etwas nicht wissen oder können
einen Streit
vom Zaun brechen → einen Streit provozieren/beginnen 
sich ins Fäustchen 
lachen
→ schadenfroh sein, sich heimlich freuen (vgl. Palm 
1997: 12). 
In einigen Publikationen wird noch ein weiterer Grad der Idiomatizität angeführt. 
Laut Burger gehört zu den Graden der Idiomatizität noch ein Grad, es handelt sich um: 
3)
 
nichtidiomatische Phraseologismen

Die Phraseologismen sind nichtidiomatisch, wenn es keine (oder nur eine 
minimale) Differenz zwischen der phraseologischen Bedeutung und der wörtlichen 
Bedeutung des ganzen Ausdrucks gibt. Bei Ausdrücken wie zum Beispiel 
sich die Zähne 
putzen
sind phraseologische und wörtliche Bedeutung identisch (vgl. Burger 2007: 
13, 32). 
2.4 Sprichwort 
2.4.1 Begriffsbestimmung des Sprichworts 
Das Sachwörterbuch der Literatur begrenzt den Begriff Sprichwort als 
im Volksmund verbreiteter, volkstümlich und leicht faßlich formulierter Spruch von kurzer, 
geschlossener, oft durch Rhytmus, Alliteration oder Reim gebundener und über die Alltagssprache 
erhobener Form zum Ausdruck e. allg. anerkannten Lebenslehre, -weisheit und –erfahrung oder e. 
Sittenlehre in bildstarkem sprachlichem Gleichnis, das die Schärfe direkter Aussage mildert und den 
sinnlichen Denken einfügt (Wilpert 1979: 777). 
Eine andere Definition bietet zum Beispiel 
Duden – das Bedeutungswörterbuch

das das Sprichwort definiert als „kurz gefasster, lehrhafter und einprägsamer Satz, der 
eine immer wieder gemachte Erfahrung ausdrückt“ (Duden – das Bedeutungswörterbuch 
2010: 877). Eine ähnliche Definition wird in der Publikation 
Deutsches Wörterbuch
angeführt. Hier wird das Sprichwort bezeichnet als „kurze, in ausdrucksvoller, 


15 
einprägsamer Form (häufig im End- od. Stabreim) überlieferte Lebensweisheit“ (Wahrig 
2001: 1185). Fleischer gibt diese Definition vom Sprichwort an: „Die Sprichwörter sind 
feste Satzkonstruktionen mit lehrhafter Tendenz, die sich auf das praktische Leben 
bezieht“ (Fleischer 1997: 76). 
Die Definitionen sind sehr ähnlich und es ist leicht zu sehen, dass Sprichwörter 
Lebenserfahrungen, -weisheiten, Moralgrundsätze und Moralbelehrung enthalten. Diese 
Elemente werden entweder direkt oder bildlich ausgedrückt. Sprichwörter speichern 
Volkserfahrungen und Wertvorstellungen und sie werden von Generation zu Generation 
überliefert. Sprichwörter sind charakteristisch für Wesen, Kultur und Denkweise des 
betreffenden Volkes (vgl. Wilpert 1979: 777).
Es gibt traditionell 3 Typen von Sprichwörtern: metaphorische/bildliche, 
gnomische und direkt proportionale Sprichwörter. Metaphorische Sprichwörter drücken 
die Moralbelehrung indirekt, bildlich aus, also lassen sie sich wörtlich nicht begreifen 
(zum Beispiel 
Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach
). Gnomische 
Sprichwörter drücken die Moralbelehrung direkt aus, sie lassen sich in der wörtlichen 
Fassung begreifen (zum Beispiel 
Hochmut kommt vor dem Fall
). Direkt proportionale 
Sprichwörter werden auf dem Parallelismus gegründet (zum Beispiel 
Gleich sucht sich, 
gleich findet sich
). Die metaphorischen Sprichwörter treten am häufigsten auf 
(vgl. Mocná et al. 2004: 549).
8
Die Sprichwörter sind zu dem Phraseologismus zu rechnen, denn sie erfüllen die 
Grundmerkmale des Phraseologismus. Sie sind polylexikalisch, stabil und in dem 
unterschiedlichen Grad idiomatisch (vgl. Burger 2007: 102). 
Zwischen 
Sprichwort 
und 
Phraseologismus 
gibt 
es 
eine 
Menge 
Gemeinsamkeiten. Die Sprichwörter verfügen über einen festen, lexikalischen Bestand 
und in den meisten Fällen haben sie eine metaphorische, verallgemeinernde Bedeutung. 
Das Sprichwort steckt in einer erschließenden, tieferen und nicht wörtlichen Bedeutung.
Es gibt auch wichtige Unterschiede zwischen Sprichwort und Phraseologismus. 
Ein Unterschied besteht zum Beispiel darin, dass die Sprichwörter keinerlei formale 
Möglichkeiten der Verbindung mit dem Kontext aufweisen. Sie sind selbst 
kommunikative Formeln und sie enthalten pronominale oder andere satzverflechtende 
Komponenten. Zwischen Sprichwort und Phraseologismus besteht ein weiterer 
Unterschied: Das Sprichwort ist in ausgeprägterer Weise historisch fixiert. Ein klarer 
8
Aus dem tschechischen Original übersetzt von M. F. 


16 
Unterschied zwischen Sprichwörtern und Phraseologismen liegt darin, dass die 
Sprichwörter vollständige Aussagen formulieren und dass die sie nach einem relativ 
kleinen Satz an Strukturmustern gebildet sind.
Sprichwörter und Phraseologismen stehen zueinander in Beziehung. Aus einem 
Sprichwort kann ein Phraseologismus entstehen, zum Beispiel aus dem Sprichwort 
Wer 
andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein 
entwickelte man das Phraseologismus 
jmdm. 
eine Grube graben 
(vgl. Fleischer 1997: 76f.; Burger 2007: 119). 
Man unterscheidet wörtliche/freie und übertragene/phraseologische Bedeutung 
der Phraseologismen. Die Bezeichnung wörtliche Bedeutung wurde aus der 
Alltagssprache übernommen. Von der freien Bedeutung spricht man, wenn eine 
Komponente des Phraseologismus außerhalb des Phraseologismus vorkommt und dort 
eine bestimmte Bedeutung hat. Ein Beispiel der freien Bedeutung ist der Ausdruck 
sich 
die Zähne putzen
. Wo sich zwei mögliche Bedeutungen anbieten, kommt nur die 
übertragene Bedeutung in Frage. Anstelle der Bezeichnung übertragener Bedeutung 
benutzt man den Terminus phraseologische Bedeutung. Die phraseologische Bedeutung 
eines Phraseologismus muss man kennen und man spricht dann von ihr, wenn eine 
Komponente des Phraseologismus außerhalb des Phraseologismus eine andere 
Bedeutung hat (vgl. Burger 2007: 13f.). 

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