Selbst in primitivsten Gesellschaften fanden bereits nützliche und wertvolle Gegenstände als Zahlungsmittel Verwendung. Natural- oder Warengeld sind Oberbegriffe für diese Frühformen des Geldes. Dabei wurden im Laufe der Geschichte die unterschiedlichsten Dinge als Geld benutzt. Dazu zählen Lebensmittel, Nutztiere, Waffen, Schmuck und Kleidung. Aber auch die Gehäuse von Schnecken. So ist das nach Raum und Zeit bisher am weitesten verbreitete Zahlungsmittel die Kaurischnecke, die oftmals fälschlich auch als 'Kaurimuschel' bezeichnet wird. Kaurischnecken, das bisher erfolgreichste Zahlungsmittel der Weltgeschichte, kamen in weiten Teilen Afrikas und Asiens zum Einsatz. Funde in China lassen sogar darauf schließen, dass die Kaurischnecke dort schon im 2. Jahrtausend vor Christus als Geld genutzt wurde. Bis nach Europa oder nach Kleinasien sind die Kaurischnecken jedoch nicht gekommen.
Dieses Natural- oder Warengeld wurde mit zunehmendem Handel durch Münzen abgelöst, die ausschließlich Geldfunktion hatten. Die ersten Münzen wurden im Königreich Lykien im 7. Jahrhundert vor Christus geschlagen. Dabei handelte es sich um unförmigen Klumpen aus Elektron, einer natürlich vorkommenden Gold-Silber-Legierung. Das Münzgeld erleichterte den Handel wesentlich und so breitete sich die neue Kulturtechnik des Bezahlens in der Antike von Kleinasien nach Europa aus, auch in Griechenland und in Rom wurden Münzen geprägt. Die antiken Herrscher begannen damit, ihre Portraits auf die Münzen zu prägen, die so nicht nur Zahlungsmittel waren, sondern auch Bildträger. Mit dem Ende des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert nach Christus endete auch die antike Münzära, in der Spätantike und im Frühmittelalter ging der Umlauf von Münzen in ganz Europa stark zurück. Erst im Hochmittelalter, im 12. Jahrhundert, vollzog sich in Italien wieder der Übergang von der Natural- zur Geldwirtschaft und damit kamen auch wieder Münzen auf. Allerdings gab es kein einheitliches Münzsystem wie im Römischen Reich mehr. So kursierten im durch Kleinstaaterei geprägten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation viele verschiedene Währungen. Im Spätmittelalter setzte sich schließlich der Rheinische Gulden als eine Art Leitwährung durch.