In der vierten Phase sollen sich die Schüler allmählich von der visuell-akustischen
Vorgabe lösen. Sie werden z. B. aufgefordert, eigene Dialoge zu den Bildern zu machen
oder die Szene im Rollenspiel nachzuahmen. Außerdem werden in jeder Stunde
Satzmusterübungen (pattern drills) zu den entsprechenden, in den Dialogen eingeführten
Grammatikstrukturen durchgeführt.
Schreiben und Lesen werden im späteren Verlauf des Kurses ebenfalls in den
Unterricht miteinbezogen.
Der Aufbau einer solchen Unterrichtseinheit orientiert sich deutlich an den
behavioristischen Lerngesetzen. Der Lernvorgang wird als Verbindung von Reiz (Bild)
und Reaktion (sprachliche Äußerung) gesehen. Die Verwendung technischer
Unterrichtsmedien unterstützt diesen Prozess. Die audiovisuelle Methode bedient sich
kombinierter Bild- und Tonträger, meist in Form von Bildern bzw. Bildstreifen
(Diaprojektor) und Tonbändern (auch im Sprachlabor).
Ein Vergleich von audiolingualer und audiovisueller Methode bezüglich ihrer
methodischen Verfahrensweisen läßt deutliche Parallelen erkennen. Ebenso wie die ALM
legt die AVM vorrangig Wert auf die gesprochene Sprache, sie verwendet einfache
Modellsätze zum Üben einzelner Satzstrukturen (pattern drills), läßt die verschiedenen
``patterns“ auswendig lernen, sieht Sprachenlernen als einen Habituationsprozess und
verwendet technische Hilfsmittel im Unterricht.
Der Hauptunterschied zur ALM liegt im gleichzeitigen Einsatz von akustischem und
visuellem Material. Damit wird auch der zentralen Forderung nach einem sinnvollen
Bezugsrahmen für die zu behandelnden Dialoge Genüge geleistet.
Vermittlung der originalen Situation, Bedeutungsvermittlung, visuelle
Gedächtnisstütze, situatives Üben, Transferhilfe sowie landeskundliche Anschauung
können nach Walter (1983, 66f.) als die übergeordneten Ziele der audiovisuellen Methode
gesehen werden.
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