Gedankenstütze zum Initial Assessment in der SIS „Dekubitus“ „
Was hat Dekubitus mit kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten zu tun?
• Druckschmerz wird nicht wahrgenommen • Angst vor Bewegung
• Verminderter Bewegungsantrieb/Antriebsarmut
• Beeinträchtigung der Sinnesorgane
• Bewusstseinstrübung, mangelnde Kooperation
• Hilfsmittel, die Dekubitalulcera verursachen könnten (z. B. Brille, Hörgerät)
2. Wie hängt Dekubitusrisiko mit Mobilität und
Beweglichkeit zusammen?
• Kraftlosigkeit, Immobilität • Bewegungseinschränkung
• Fixierung • Kontrakturen
• Schwindel
3. Welche Verbindungen bestehen zwischen Dekubitusgefahr und ‚Krankheitsbezogenen Anforderungen und Belastungen‘?
Schmerzen, Osteoporose, Demenz • Depression, Frakturen
• Apoplex, Herz-Kreislauf-Erkrankung • MS, Parkinson, nach OP
• Lähmungen • Sedierende Medikamente
• Neuropathien (z. B. Diab. mellitus)
4. Im Bereich ‚Selbstversorgung‘: Woran ist in puncto Dekubitus zu denken?
• Abhängigkeit bei Bewegung, Gehen, Stehen, Ortsveränderung, Liegen
• Umgang mit Hilfsmitteln
• Fehlende Hilfsmittel oder inadäquate
Hilfsmittelversorgung • Gewohnheiten, die Risiken nach sich ziehen (z. B.
Franzbranntwein, Luftkissen, zu viele Kissen im Bett) • Abhängigkeit bei der Rumpfstabilisierung (Sitzen)
Welche Wechselwirkungen bestehen in Hinblickauf ‚Leben in sozialen Beziehungen‘?
• Aktionsradius eingeschränkt
• Einflussnahme der Angehörigen oder anderer
Bezugspersonen ist nicht bewegungsförderlich
• Geruchsbelästigung bei bestehendem Dekubitus –Ausgrenzung
Gedankenstütze zum Initial Assessment in der SIS „STURZRISIKO“
Was hat Sturz mit kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten zu tun?
• Hilfe kann durch Aphasie nicht eingefordert werden
• Betroffene kommen mit der Notrufanlage nicht zurecht
• Hilfsmittel können nicht mehr adäquat genutzt werden (z. B. Gehstock), werden selbst zum Sturzrisiko
• Bewegungen können nicht mehr koordiniert werden
2. Wie hängt das Sturzrisiko mit Mobilität und Beweglichkeit zusammen?
• Stürze durch Kraftlosigkeit und mangelnde körperliche Kondition
• Bestehende Kontrakturen, die die Beweglichkeit einschränken
• Mobilitätseinschränkungen durch Paresen
• Fixierungen, FEM als Sturzrisiko
Welche Verbindungen bestehen zwischen Sturzrisiko und ‚Krankheitsbezogenen
Anforderungen und Belastungen‘?
• Apoplexie mit Paresen/Hemiplegie/Paraplegie
• Morbus Parkinson
• Multiple-Sklerose-Erkrankungen
• Erblindung
• Inkontinenz
• Depression
• Demenz
Im Bereich ‚Selbstversorgung‘: Woran ist in puncto Sturzrisiko zu denken?
• Hilfsmittel können nicht beschafft werden
• Hilfe kann nicht mehr selbst eingefordert werden
• Hindernisse können nicht selbst beseitigt werden
• Schuhe können nicht selbst angezogen werden
Welche Wechselwirkungen bestehen in Hinblick auf ‚Leben in sozialen Beziehungen‘?
• Apoplexie mit Paresen/Hemiplegie/Paraplegie
• Morbus Parkinson
• Multiple-Sklerose-Erkrankungen
• Erblindung
• Inkontinenz
• Depression
• Demenz
Gedankenstütze zum Initial Assessment in der SIS „Schmerz“
Was hat Schmerz mit kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten zu tun?
• Verbale und nonverbale Schmerzäußerung ist nicht möglich
• Einschätzung der Intensität und Lokalität ist nicht möglich
• Gestörter Ausdruck von Bedürfnissen/bei Einschränkungen der Sinneswahrnehmungen und
Orientierung besteht Verletzungsgefahr
2. Wie hängt Schmerz mit Mobilität und Beweglichkeit zusammen?
• Schmerz macht Angst vor Bewegung/Bewegungsarmut verstärkt Schmerzen
• durch Schonhaltung kommt es zu angespanntem Muskeltonus, veränderter Körperhaltung mit der
Folge weiterer Schmerzen
• Kontrakturen verursachen Schmerzen – Schmerzen verursachen Kontrakturen
Welche Verbindungen bestehen zwischen Schmerz und ‚Krankheitsbezogenen Anforderungen und Belastungen‘?
Enge Verbindungen bestehen bei• Krankheiten, die auf Schmerz hindeuten, degenerativer Gelenkerkrankung, Kontrakturen, Dekubitus, Fibromyalgiesyndrom • Dekubitus
• Fortgeschrittener demenzieller Erkrankung, Depression
• Multimorbidität
4. Im Bereich ‚Selbstversorgung‘: Woran ist in puncto Schmerz zu denken?
• Hilfebedarf bei der Körperpflege
• Verweigerung von Nahrung und Flüssigkeit-> ggf. Gewichtsabnahme
• Durch mangelnde pflegerische Versorgung kann es zu Hautveränderungen kommen, die Schmerzen
Verursachen
Welche Wechselwirkungen bestehen in Hinblick auf ‚Leben in sozialen Beziehungen‘?
• Verlust sozialer Kontakte und geliebter Personen kann Schmerz fördern
• Kontakt mit ungeliebten Personen kann Schmerz fördern
• Soziale Kontakte können von Schmerzen ablenken
Unterstützungsblatt zum Initial Assessment in der SIS „Inkontinenz“
1. Denken Sie beim Themenbereich kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten an:
• Durch Einschränkungen der Sinneswahrnehmung sind Toilettengang oder andere Maßnahmen selbst nicht möglich
• Kognitive Einschränkungen (DNQP 2014:21) führen zum Nichtwahrnehmen von Harn- oder Stuhldrang oder zum Nichtauffinden der Toilette
• durch Orientierungsprobleme wird die Toilette mit einem anderen Gegenstand verwechselt (z.B. Blumentopf)
2. Denken Sie beim Themenbereich Mobilität und Beweglichkeit an:
• Durch körperliche Einschränkungen (DNQP 2014:21) kann die Toilettenbenutzung oder andere Maßnahmen nicht selbstständig erfolgen (funktionelle Inkontinenz)
• Kleidung kann nicht rechtzeitig geöffnet werden
3. Denken Sie beim Themenbereich Krankheitsbezogenen Anforderungen und Belastungen an:
• Erkrankungen z.B. Apoplexie, Demenz, Diabetes Mellitus, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose (DNQP 2014: 21)
• Erkrankungen der Prostata/ Operationen der Prostata (DNQP 2014: 21)
• Erkrankungen des Darms
• Operationen des Urogenitaltraktes
• Querschnittslähmungen
• Gynäkologische Erkrankungen oder Operationen (DNQP 2014:21)
• Medikamente z.B. Anticholinergika, Diuretika, Opiate, Psychopharmaka (DNQP 2014: 21)
• Obstipation (DNQP 2014:21) , denn durch zu starkes Pressen, kann Harninkontinenz gefördert werden
• Harnwegsinfektion (DNQP 2014:21)
• Belastung des Beckenbodens durch z.B. Schwangerschaft/Entbindung, Adipositas, Lageveränderung/ Vergrößerung der Gebärmutter (DNQP 2014:21)
• Sexualisierte Gewalt mit Verletzungen im Beckenboden-/Vaginalbereich (DNQP 2014:21)
4. Denken Sie beim Themenfeld Selbstversorgung an:
• Abhängigkeit bei Bewegung, Gehen, Stehen, Ortsveränderung, Liegen
• Abhängigkeit bei der Rumpfstabilisierung (Sitzen)
• Umgang mit Hilfsmitteln
• fehlende Hilfsmittel oder inadäquate Hilfsmittelversorgung
• Gewohnheiten, die Risiken nach sich ziehen (z.B. unpraktische Kleidungsstücke, mangelnde Intimhygiene, zu geringe Flüssigkeitsaufnahme)
5. Denken Sie beim Themenbereich Leben in sozialen Beziehungen an:
• Einflussnahme der Angehörigen oder anderer Bezugspersonen ist nicht förderlich
• Scham
• Angst, wegen negativer Erlebnisse mit anderen Personen (z.B. sexualisierte Gewalt, Ausgrenzung, Spott)
• Fehlendes Vertrauen
Unterstützungsblatt zum Initial Assessment in der SIS „Ernährung“
1. Denken Sie beim Themenbereich kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten an:
• Kognitive Einschränkungen (z.B. bei Demenz) oder Störungen der Sinneswahrnehmungen, die dazu führen dass:
Nahrungsmittel nicht als solche erkannt werden
Besteck/Hilfsmittel nicht mehr adäquat eingesetzt werden können
Wünsche nicht geäußert werden können
• Einschränkungen der Sinneswahrnehmung, die zu Geschmackssinnverlust/süß und salzige Geschmacksrichtung führen
• Starke Unruhe und/oder Wanderungstendenzen, durch die einen erhöhten Energie-/Nährstoff-/Flüssigkeitsbedarf oder durch die Nahrungs- bzw. Flüssigkeitsaufnahme vernachlässigt wird
• Ängste, z.B. vor Diagnose/Behandlung, im Zusammenhang mit Allergien und Unverträglichkeiten oder vor Vergiftung bei Paranoia
• Schlankheitswahn
• Suchtmittelabhängigkeit
• Antriebslosigkeit, Trauer, Appetitlosigkeit
• Ablehnung von Mahlzeiten und /oder Getränken über einen längeren Zeitraum
2. Denken Sie beim Themenbereich Mobilität und Beweglichkeit an:
• Mobilitäts- und Bewegungseinschränkungen, durch welche der Zugang zu Essen und Trinken erschwert ist
• Mobilitäts- und Bewegungseinschränkungen , durch welche Nahrung nicht selbst mundgerecht zubereitet werden oder zu sich genommen werden kann
• Hoher Laufdrang / Bewegungsdrang / fortwährendes Aufstehen unter der Mahlzeit verursachen mangelnde Zufuhr von Nahrung- und Flüssigkeit
3. Denken Sie beim Themenbereich Krankheitsbezogenen Anforderungen und Belastungen an:
• Akute und chronische Erkrankungen , die mit einem erhöhtem Energie-/Nährstoff- oder Flüssigkeitsbedarf einhergehen (z.B. Tumorerkrankungen, chronische und/ oder großflächige Wunden, Infektionskrankheiten, Schilddrüsenerkrankungen)
• Auswirkungen von Krankheit oder Therapie (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhö, Fieber, Schmerzen)
• Erkrankungen, die mit Kau- oder Schluckstörungen einhergehen
• schlechter Mund- und/oder Zahnstatus, der zu erschwerter Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme führt
• Erkrankungen, die mit verminderter Nahrungs- bzw. Flüssigkeitsaufnahme einhergehen, z.B. Depression, Demenz, akute Krankheiten)
• Erkrankungen des Verdauungstraktes
• Stoffwechselerkrankungen, z.B. Diabetes mellitus
• Medikamente, die als Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Obstipation oder Diarrhö hervorrufen
• Nahrungskarenz nach großen Operationen
• Intensivmedizinische Behandlung/Koma
• Bewohner/ Klienten am Lebensende
4. Denken Sie beim Themenfeld Selbstversorgung an:
• Unterstützungsbedarf, da die betroffene Person kann nicht selbst schöpfen oder nicht selbstständig essen kann
• Unterstützungsbedarf bei der mundgerechten Zubereitung der Nahrung
• Ungünstiges Ernährungsverhalten wie z. B. durch Armut, Unkenntnis, Gewohnheit
• Nicht geäußerte Wünsche, Bedürfnisse oder Gewohnheiten
• Unterstützung wird nicht eingefordert, durch Scham, Zurückhaltung oder mangelnde Ausdrucksfähigkeit
• Ungünstige Gewohnheiten bei der Nahrungsaufnahme
5. Denken Sie beim Themenbereich Leben in sozialen Beziehungen an:
• Belastende Lebensereignisse und Trauer
• Umzug / Heimweh
• Einsamkeit/ soziale Isolation
• Ausgrenzung, da Mitmenschen die Art der Nahrungsaufnahme unangenehm erleben (z.B. vermehret Speichelfluss, bekleckern der Kleidung, Geräusche)
• fehlendes soziales Netz und Kontakte
• fremde Personen geben Hilfestellung
• andere (kulturelle) Gewohnheiten
Auszug aus MA-RE Kerstin Trifftshäuser 22.2.2015 Vervielfältigung nicht erlaubt
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