keine genetische Verwandtschaft ist. Am häufigsten werden dadurch Verhältnisse zwischen
Mitgliedern einer Fachgesellschaft beschrieben, darum der Name „akademische Genealogie“.
Das Interesse der Menschheit für Netzwerke von sozialen Beziehungen reicht zurück bis zu
durchgeführten Briefexperiments mit der Phrase von den „Sechs Schritten“ populär wurden.
Die hinter seinem Versuch stehende Frage war die nach der Nähe oder Entfernung sozialer
Akteure im realen Leben. Es wurde festgestellt, dass sechs Schritte oft genug sind, um eine
Information von einem beliebigen Individuum durch das Netzwerk von persönlichen
Nur zwei Jahre später hat der Analytiker Casper Goffman die Erdös Number vorgestellt, die
darzustellen. Ausgehend von dem ungarischen Mathematiker Pál Erdős erhalten die
Autorinnen und Autoren von mathematischen Zeitschriftenartikeln eine Nummer. Dabei hat
Erdős die Nummer 0. Alle die mit ihm einen Artikel geschrieben haben bekommen die
Nummer 1. Diejenigen, die wiederum mit Personen mit der Erdős Nummer 1 einen Artikel
Mit der Entstehung des Internets ist noch eine andere Art Forschung populär geworden, die
von Dissertationen in verschieden Fächern der Wissenschaft. Das Ziel ist, zu weltweit allen
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geschriebenen Dissertationen im Fachbereich die Angabe des Autors und des Betreuers
(Doktorvaters) zu katalogisieren. Aus den erfassten Daten wird dann ein Stammbaum der
promovierten Fachleute gebildet, bei dem reale Verwandtschaftsverhältnisse durch die
Beziehung zwischen Doktorvater und Doktorand ersetzt sind. Dadurch wird die Frage „wer
bei wem gelernt hat“ in den Vordergrund gestellt.
Von den bestehenden Projekten akademischer Genealogien sind die folgenden am größten
und bekanntesten:
Das
Mathematics Genealogy Project, das Angaben über mehr als 130.000
Mathematiker enthielt, darunter z.B. 28.000 Nachkommen von Carl Friedrich
Gauß. Umgekehrt lassen sich, ähnlich wie im Tierreich, die meisten heutigen
Mathematiker auf einige wenige Urahnen zurückführen.
Die Webseite AcademicTree.org ist ein Versuch in einem Ort akademische
Genealogien verschiedener Fächer zu bauen. So kann man dort schon jetzt
Stammbäume von Linguisten, Neurologen und anderen Fachleuten finden.
Es gibt im Internet auch ein großes Projekt, das sich mit der erwähnten Erdős-
Zahl befasst. Die durchschnittliche Erdős-Zahl ist, bei 268.000 Menschen, die
überhaupt eine besitzen, ungefähr 5, genauer 4,65.
Auch auf Facebook, dem heute größten sozialen Netzwerk der Welt, kann eine
Gruppe gefunden werden, in der mehrere Hunderttausend Menschen ihre
Kontaktlisten miteinander teilen, um neue und unbekannte Beziehungen zu eigener
Freunden zu entdecken, auf Grundlage des Sechs Schritten-Experiments und des
„Friend-of-a-Friend“ Konzepts.
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