Die vielfach von der Physik verwendete atomistisch-statistische Betrachtungsweise
legt die atomistische Struktur der Materie als Modell zugrunde. Ihre Arbeitsweise be-
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steht darin, das Verhalten der Atome und Moleküle mit den Methoden der mathema-
tischen Statistik und der Wahrscheinlichkeitstheorie zu beschreiben, um so Auskunft
über die makroskopische Wirkung von vielen mikroskopischen Teilchen zu geben.
Die historisch ältere phenomenologische Betrachtungsweise stützt sich auf wenige,
durch Erfahrung gewonnene Grundgesetze, die sich auf makroskopische Beobach-
tungen zurückführen lassen. Sie arbeitet dabei ausschließlich mit direkt messbaren
Größen, wie z. B. der Masse, dem Volumen, dem Druck.
Die Technische Thermodynamik, die auf die Behandlung technischer Fragestellun-
gen ausgerichtete ist, bedient sich weitestgehend der phenomenologischen Darstel-
lungsart. Ihrem Gedankengebäude liegen wenige Erfahrungssätze (Axiome) zugrun-
de, die als Hauptsätze der Thermodynamik bezeichnet werden. Sie erscheinen uns
selbstverständlich, weil wir immer wieder die gleichen Erfahrungen machen. Sie sind
aber nicht beweisbar. Historische Gründe haben zu der folgenden Numerierung ge-
führt (vgl. Langeheinecke et al., 1999, S. 2):
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