Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg 2004


Schmid,M.:Globalisierung in einem Modell mit vertikalem Au-



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Schmid,M.:Globalisierung in einem Modell mit vertikalem Au-

ßenhandel: Supply Side Transmission

• Volkswirtschaftliches Kolloquium Universität Bamberg, Februar 1998

• Institut für Volkswirtschaftslehre TU Wien, Januar 1999

• Workshop "Internationale Wirtschaftsbeziehungen" Universität Pas-

sau, April 1998

• Institut für Theoretische Volkswirtschaftslehre Universität Freiburg, 

Februar 2000

Schmid, M.: Ökonomie der Partnerschaft in einer globalen

Wirtschaft: Globalisierung und Einkommenverteilung

• Forschungsseminar des Institut für höhere Studien Wien, Januar 

1999

• Volkswirtschaftliches Kolloquium Universität Bielefeld, Mai 1999



Schmid, M.: Ökonomie der Partnerschaft: Wirtschaftliche Ko-

operation mit betrügerischen Akteuren

• Volkswirtschaftliches Seminar Universität Würzburg, Februar 1999

• Volkswirtschaftliches Kolloquium Universität Bamberg, Februar 1999

Schmid, M.: Make or Buy: Exploiting the value added chain

for a gainful division of labor between North and South


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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• Workshop "Internationale Wirtschaftsbeziehungen" Universität Pas-

sau, März 2002

• Volkswirtschaftliches Kolloquium Universität Bamberg, Juni 2002

Schmid, M.: The Macroeconomics of Commodity - Price

Shocks: 25 Years later

• Ausschuss für Makroökonomik, Verein für Socialpolitik, ZEI Zentrum 

für Europäische Integrationsforschung, Rheinische Friedrich-Wil-

helms-Universität Bonn, Juni 2002

• Wirtschaftswissenschaftliches Forschungseminar, Johannes-Guten-

berg-Universität Mainz, Juni 2002



Forschungsprojekte

Dissertationsprojekt: Globalisierung und Entwicklungsländer

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Schmid



Beteiligte:

Dipl.-Volksw. Gunther 

Grathwohl

Beginn: 15.10.1999

Forschungsgegenstand:

In den letzten Jahren wurden Entwicklungsländer immer stärker in

den internationalen Handel und die internationale Produktion inte-

griert. Auch die Mobilität der Produktionsfaktoren nahm in beträcht-

lichem Maße zu. Diese Entwicklung wird häufig mit den Schlagwort

Globalisierung gekennzeichnet. Dabei ist die Auswirkung auf die so-

genannte Dritte Welt sehr umstritten. Die Arbeit versucht unter Zu-

hilfenahme der Außenhandels- und Wachstumstheorie sowie der

Berücksichtigung empirischer Untersuchungen die Effekte des neu-

en Offenheitsgrades der Güter-, Arbeits- und Kapitalmärkte auf Ein-

kommens-, Lohn- und Beschäftigungsniveau in Entwicklungslän-

dern zu analysieren. Dabei werden mögliche Chancen und Gefahren

herausgestellt. Auch auf Verteilungsaspekte innerhalb der Entwick-

lungsländer soll hingewiesen werden. Zusammenfassend sollen die

wirtschaftspolitischen Implikationen der Untersuchungsergebnisse

formuliert werden.



Hypothesen:

Steigt der Wohlstand am Globalisierungsprozeß teilnehmender Ent-

wicklungsländer insgesamt? Welche Voraussetzungen müssen er-

füllt sein, um Fehlentwicklungen zu vermeiden? Wie verteilen sich

mögliche Gewinne innerhalb der Entwicklungsländer? Zählen Arbeit-

nehmer in der Dritten Welt zu den Verlierern der Globalisierung, da

sie durch erhöhten Wettbewerbsdruck an Verhandlungsmacht bei

Tarifverhandlungen einbüßen?



Methoden:

theoretische Analyse, Berücksichtigung empirischer Erkenntnisse 



Dissertationsprojekt: Kapitalsubventionen in offenen Volkswirtschaften

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Schmid



Beteiligte:

Hiebl, Maximilian



Laufzeit: 1.2.1994 - 

12.3.1999



Forschungsgegenstand:

Seit Beginn der achtziger Jahre fanden intertemporal optimierende

Unternehmen und Haushalte bei endlichem oder unendlichem Zeit-

horizont Eingang in die traditionelle Wechselkurstheorie. Die Model-

lierung des Unternehmenssektor, dessen Investitionskalkül bei

unendlichen Zeithorizont und Anpassungskosten erfolgt, erlaubt es,

den Einfluß erwarteter oder unerwarteter, permanenter und vor-


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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übergehender Äußerungen in der Steuerpolitik (z.b. Änderungen

des Steuersatzes, der Abschreibungsbedingungen, der Investitions-

zuschüsse und der Bemessungsgrundlage) auf reale Wechselkurse,

Aktienkurse und die Leistungsbilanz zu untersuchen.



Hypothesen:

Die Arbeit versucht zu zeigen, daß eine stetige Steuerpolitik dazu

beiträgt, starke reale Wechselkursschwankungen zu verringern.

Hintergrund sind die US-amerikanischen Steuerreformen der Jahre

1981 und 1986 mit ihren Folgen für den realen Wechselkurs des US-

Dollar und die amerikanische Leistungsbilanz sowie die deutsche

Steuerpolitik seit der Wiedervereinigung als Auslöser der realen Auf-

wertung der DM und des deutschen Leistungsbilanzdefizits.



Methoden:

theoretische Analyse 



Dissertationsprojekt: Träge Güterpreise in offenen Volkswirtschaften

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Schmid



Beteiligte:

Dipl.-Volksw. Andrea Wöl-

fel

Laufzeit: 1.10.1996 - 

31.7.2001



Forschungsgegenstand:

Die traditionelle Lehrbuchliteratur bedient sich zur Wechselkurser-

klärung zweier grundlegender Theorien, die gleichermaßen simplifi-

zierend, bezüglich ihres zeitlichen Gültigkeitbereichs aber stark

divergierend sind. Während die Kaufkraftparitätentheorie auf der ei-

nen Seite die gleichgewichtige Höhe des Wechselkurses ausschließ-

lich über die Verhältnisse an den (nationalen) Gütermärkten erklärt,

verfällt die Zinsparitätentheorie in das andere Extrem und betrach-

tet den Wechselkurs - unter völliger Vernachlässigung der Güter-

märkte - als die marktträumende Variable auf den (internationalen)

Finanzmärkten. Die auch empirisch zu beobachtende deutlich höhe-

re Anpassungsgeschwindigkeit der Finanzmärkte gegenüber den

Gütermärkten führt dazu, daß der kaufkraftparaitätisch bestimmte

Wechselkurs allenfalls als langfristige Referenzgröße herangezogen

wird, während die Zinsparitätentheorie als kurzfristige Wechselkurs-

theorie gilt. Aus der makroökonomischen Perspektive ist es nun in-

teressant, diese beiden partiellen Betrachtungen zu einem

einfachen makroökonomischen Totalmodell einer (kleinen) offenen

Volkswirtschaft zu vereinen, die mithin neben dem nationalen Gü-

ter- und Geldmarkt auch einen internationalen Kapitalmarkt um-

faßt.

Hypothesen:

Die explizite Kontrastierung der trägen Güterpreise mit den in An-

lehnung an die Realität annahmegemäß völlig flexiblen Finanz-

marktpreisen führt nicht nur zu einem wirklichkeitsnäheren

Modellaufbau, sondern erlaubt auch ein Studium der Modelldynamik

als Reaktion auf unterschiedliche externe Störungen, bei dem deut-

lich in kurz- sowie mittel- bzw. langfristiges Verhalten unterschieden

werden kann. Um Erklärungsgehalt und Aussagekraft der Ergebnis-

se zu erhöhen, werden für die Modellierung des Gütermarktes und

damit für die Erklärung der Güterpreisträgheit unterschiedliche An-

sätze gewählt.

Methoden:

theoretische Analyse 



Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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Dissertationsprojekt: Währungskrisen und Moral Hazard

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Schmid



Beteiligte:

Dipl.-Wirtsch.Inf. Nicolas-

Henrik Schwarze

Beginn: 3.12.2001

Forschungsgegenstand:

Die Theorie der Währungs- und Finanzkrisen ist in der letzten Deka-

de zu einem viel beachteten Forschungsgebiet in der internationalen

Makroökonomik aufgestiegen. Zum einen trug dazu das große Aus-

maß der jüngsten Krisen bei. Zum anderen ist die Tatsache von Be-

deutung, dass die letzten großen Krisen, insbesondere die

Asienkrise, durch traditionelle Krisentheorien nicht erklärt werden

konnten. Ein sehr erfolgreicher neuer Ansatz erklärt Finanzkrisen

mit Moral Hazard - Verhalten. Private Akteure nutzen hier eine

staatliche Kreditgarantie aus, indem sie hochriskante Kredite verge-

ben. Werden die Kredite nicht zurückgezahlt, dann übernimmt der

Staat die Verluste. Ziel des Dissertationsprojektes ist es, die Zusam-

menhänge zwischen Finanzkrisen bei Moral Hazard und Währungs-

krisen zu erforschen.



Hypothesen:

Welche Typen von Moral-Hazard-Finanzkrisen sind möglich? Welche

Faktoren sind für das Eintreten einer Moral-Hazard-Krise verant-

wortlich? Welche Faktoren bestimmen das Ausmaß einer solchen

Krise? Unter welchen Bedingungen kann die Finanzkrise eine Wäh-

rungskrise auslösen? Wann hat die Währungskrise wiederum Rück-

wirkungen auf die Finanzkrise?

Methoden:

Theoretische Analyse, Berücksichtigung empirischer Erkenntnisse 



Globalisierung in einem Modell mit vertikalem Außenhandel: Supply-Side Trans-

mission

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Schmid



Laufzeit: 1.1.1997 - 

31.12.1998

Globalisierung läßt sich aus der Sicht der AH-Theorie u.a. auch als

die Einbeziehung von Produktionsfaktoren (Arbeit, Sachkapital, Vor-

leistungen) in den internationalen Austausch von Gütern verstehen.

Der Außenhandel mit Produktionsfaktoren berührt unmittelbar die

Angebotsseite einer Volkswirtschaft, da infolge Zu- und Abwande-

rung von Produktionsfaktoren aus dem Ausland auch bei Vollbe-

schäftigung inländischer Faktoren Output (BIP)und Volkseinkom-

men (BSP) beeinflußt werden.

In diesem Projekt wird angenommen, daß sich zwischen einer kapi-

talreichen Region (Industrieland)und einer arbeitsreichen Regi-

on(Entwicklungsland) zum gegenseitigen Vorteil Endprodukte

gegen Arbeitskräfte eintauschen lassen. Analysiert werden unter-

schiedliche Ursachen, durch die eine Erhöhung der Zuwanderung

von Arbeitskräften in das Industrieland ausgelöst wird. So führt z.B.

ein Anstieg des Wirtschaftswachstums (d.h. eine Erhöhung des

Sachkapitalbestandes) im Industrieland nicht nur zu einem Anstieg

von Einkommen und Wohlstand im Industrieland, sondern auch im

Entwicklungsland, weil eine verstärkte Zuwanderung der Arbeits-

kraft in das Industrieland zu beobachten ist. Man kann im Gegensatz

zum Mundell-Fleming Ansatz von Supply-side Transmission spre-

chen, weil der positive Ansteckungseffekt für das Entwicklungsland

durch die Zunahme von Beschäftigungsmöglichkeiten im Industrie-

land verursacht wird. Sehr interessant ist in diesem Kontext aber


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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auch die Möglichkeit eines immiserizing-growth Effektes für das

Volkseinkommen im Industrieland, weil der Import von Arbeitskraft

nur zu einem gestiegenen Reallohn möglich ist.

Ein Rückgang des Sachkapitalbestandes im Ausland führt ebenfalls

zu einer verstärkten Einwanderung von Arbeitskräften in das Indu-

strieland verbunden mit einem Anstieg von Output und Volksein-

kommen. Jedoch werden sich Volkseinkommen und Output jetzt in

beiden Regionen gegenläufig entwickeln müssen. Das Projekt stu-

diert die typischen Muster der möglichen Übertragungseffekte, wo-

bei auch Variationen der Ausstattungen mit Arbeitskraft in den

beiden Regionen wie z.B. zunehmender Bevölkerungsdruck im Ent-

wicklungsland oder Abnahme der Bevölkerung im Industrieland be-

rücksichtigt werden. Der Ansatz ist geeignet mobile Arbeit durch

mobiles Sachkapital zu ersetzen oder Außenhandel mit Vorleistun-

gen zu modellieren. Letzteres ist interessant, weil Globalisierung

auch als ein Aufbrechen nationaler Wertschöpfungsketten verstan-

den wird. 

Globalization in a minimal model of vertical trade: The role of mobile factors of 

production

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Schmid



Laufzeit: 1.1.1997 - 

31.12.1998

Classical trade theory confines exchange of commodities to horizon-

tal trading at the final goods level. The vertical dimension of produc-

tion and trade plays a minor role although models explaining the oil

crisis pro Schmid (JIE 1976) made a start. The recent upsurge of

real or porjected economic problems usually attributed to globaliza-

tion can be addressed theoretically by analyzing factor-mobility in

connection with vertical trade in final goods. Most of the previous

work in this area tends to be complicated. Thus, this paper explores

a one-final-good two-country world with mobile factors (labour and

capital, or labour and intermediates). Vertical trading in final goods

and primary factors of production or intermediates is put at the cen-

tre of analysis. Therefore, the distinction of value-added (GNP) and

domestic output (GDP) becomes very important in a cooperative

world economy. Our simplifications allow a clear discussion of trade

gains exclusively as income i.e. value-added gains from efficient

world production in contrast to employment opportunities governed

by GDP distribution in the world. The paper also explores GNP equi-

valent patterns of vertical trading, i.e. the fundamental choice of la-

bour imports vs. capital exports (foreign direct investment).

The one-good two-factor two-country characteristic builds upon a

structure first introduced by McDougall and Kemp, Ramaswami and

Ruffin, but instead of studying strategic manipulations the paper

stresses the perspective of classical open economy macroeconomics

with mobile factors. Due to the underlying minimalism most theo-

rems can be proved geometrically. Moreover, the paper demonstra-

tes that to study international cooperation with labor and capital,

basically the same analytical tools can be used not only to analyse

the GNP (welfare) effects of slicing a domestic value-added chain

but also to combine it with a foreign sliced value-added chain of a

material exporting economy (Schmid 1978). 



Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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Habilitationsprojekt: Spekulative Dynamik und Preisbildung auf Finanzmärkten

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Schmid



Beteiligte:

Prof. Dr. Lux, Thomas



Laufzeit: 1.9.1992 - 

14.1.1996



Forschungsgegenstand:

Die bis in die achtziger Jahre vorherrschende sog. Effizienzmarkt-

theorie besagt, daß die auf Finanzmärkten gebildeten Preise die Er-

tragsaussichten der entsprechenden Anlage unter Zugrundelegung

der zum entsprechenden Zeitpunkt vorliegenden Informationen ge-

nau reflektieren müßten. Dem gegenüber wird in dem Projekt ver-

sucht, die Preisbildung auf der Grundlage verhaltenstheoretischer

Annahmen aus der Reaktion der Marktteilnehmer zu erklären. Ziel

ist es, Abweichungen von einer rationalen Bewertung, wie sie in sog.

spekulativen Blasen oder Börsencrashs erkennbar sind, theoretisch

zu erklären.

Hypothesen:

Unregelmäßige Wechsel zwischen ruhigen Marktperioden mit gerin-

gen Preisschwankungen und aktiveren Perioden mit größeren Aus-

schlägen sind eines der grundlegenden Charakteristika von

spekulativen Märkten wie Aktien- und Devisenmärkten. Die traditio-

nelle Erklärung dieses Phänomens besteht in der Rückführung un-

gleichmäßiger Schwankungsgrade der Preise auf ebensolche

Volatilität in bewertungsrelevanten Informationen. Demgegenüber

wird in dem Projekt eine marktendogene Erklärung basiert auf einer

verhaltenstheoretischen Analyse der Entscheidungen der Anlage

angestrebt.

Methoden:

theoretische Analyse, unterstützt durch Computersimulation. 



Ökonomie der Partnerschaft in einer globalen Wirtschaft: Globalisierung und Ein-

kommensverteilung

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Schmid



Laufzeit: 1.1.1998 - 

31.12.1999

Die Außenhandelstheorie versteht Globalisierung als eine Zunahme

der Außenhandelsbeziehungen von Volkswirtschaften unter Einbe-

ziehung nicht nur von Fertigwaren, sondern auch von Zwischenpro-

dukten und Produktionsfaktoren. Aus Sicht der Freihandelstheorie

würde eine Kritik an der Globalisierung somit nur verständlich wer-

den aus der Position einzelner Interessengruppen, die ihre Einkom-

mensposition infolge einer Ausweitung des Außenhandels bedroht

sehen. Das Projekt befaßt sich mit der Grundsatzfrage, welche Aus-

sagen über die Vorteilhaftigkeit von Außenhandel möglich sind,

wenn man einräumt, daß durch Außenhandel meistens Gewinner

und Verlierer entstehen.

Die Grundlage dieser Analyse ist eine sehr einfache Modellstruktur

mit vertikalem Außenhandel, wo der Faktor Arbeit importiert wird im

Tausch gegen einen Export des Endprodukts. Die vertikale Struktur

des Modells ist aus der Analyse der internationalen Faktormobilität

bekannt (McDougall, Ramaswami). Zunächst wird der Einfluß des

Außenhandels studiert unter der Annahme, daß sich der Haushalts-

sektor nur durch einen arbeitenden Kapitalbesitzer (working capita-

list) darstellen läßt. Der Übergang von Autarkie zu Außenhandel

bringt der Volkswirtschaft einen Außenhandelsgewinn, der in die-

sem Modell in Outputeinheiten direkt meßbar ist. Bei ausgeglichener

Leistungsbilanz kann man zeigen, daß sich der Außenhandelsgewinn



Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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direkt in einer Erhöhung von Realeinkommen und Wohlfahrt des re-

präsentativen Haushalt manifestiert. Im Fall des working capitalist

als repräsentativer Haushalt ist die Wohlfahrtswirkung des Außen-

handels unproblematisch, weil der arbeitende Kapitalist nur an der

Steigerung seines Gesamteinkommens interessiert ist und nicht an

den Lohn- und Kapitalanteilen dieses Einkommens.

Modelliert man den Haushaltssektor jedoch mit heterogenen Akteu-

ren, z.B. Robinson als arbeitender Kapitalist und Freitag als kapital-

loser Arbeiter, so erscheint die Kooperation dieser Akteure in einer

geschlossenen Volkswirtschaft unter neoklassischen Voraussetzun-

gen zunächst als vorteilhaft für beide Akteure. Die Außenhandelsöff-

nung dieser Volkswirtschaft mit partnerschaftlichen Binnenstruktur

wird bei einem Import von Arbeit jetzt aber dazu führen, daß Robin-

son als Außenhandelsgewinner abschneidet und Freitag als Außen-

handelsverlierer erscheint. Es läßt sich jedoch zeigen, daß der reale

Einkommensgewinn von Robinson genau um den Außenhandelsge-

winn größer ausfällt als der reale Einkommensverlust von Freitag. 

Ökonomie der Partnerschaft: Wirtschaftliche Kooperation mit betrügerischen Ak-

teuren

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Schmid



Laufzeit: 1.1.1999 - 

31.12.2000

Forschungsgegenstand:

Mikroökonomisch fundierte Gleichgewichtsmodelle verwenden zur

Beschreibung des Haushaltssektors fast ausschließlich einen reprä-

sentativen Haushaltsakteur, dessen Einkommen von seiner meist

vorgegebenen Faktorausstattung mit Arbeit und Sachkapital be-

stimmt wird. Dieses Projekt unterstellt einen Haushaltssektor mit

zwei Akteuren Robinson und Freitag, die infolge ihrer unterschiedli-

chen Faktorausstattung als Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Er-

scheinung treten, unterschiedliche Einkommensarten beziehen und

daher unterschiedliche Wohlfahrtsniveaus im gesamtwirtschaftli-

chen Prozeß erzielen.

Unterscheidet man Robinsion als gewinnmaximimierenden Produ-

zenten, der selbst arbeitet und als Kapitalbesitzer auftritt und Frei-

tag als einen kapitallosen nutzenmaximierenden Arbeitsanbieter, so

läßt sich zeigen, daß beide Akteure eine Zunahme ihrer Wohlfahrt

erreichen, sofern sie bereit sind, auf autarkes Wirtschaften zu ver-

zichten und in einer arbeitsbasierten Partnerschaft miteinander zu

kooperieren. Unter neoklassischen Voraussetzungen läßt sich diese

Kooperation als eine pareto-optimale Volkswirtschaft mit heteroge-

nen Haushaltsakteuren interpretieren.

Eine wichtige Voraussetzung für diese im Prinzip perfekt funktionie-

rende neoklassische Partnerschaft besteht jedoch darin, daß keiner

der Partner zu Lasten des anderen Akteurs seinen Vorteil sucht. So

hätte die Einstellung eines betrügerisch operierenden Arbeitneh-

mers (Freitag) für den unaufmerksamen Arbeitgeber (Robinson) die

Konsequenz für ein größeres Arbeitsvolumen bezahlen zu müssen

als er im Produktionsprozeß einsetzen kann, bzw. weniger Output

verkaufen zu können als er produziert hat. Da sich der Arbeitnehmer

bei Drückebergerei bzw. Diebstahl für nicht geleistete Arbeit bezah-

len läßt bzw. für geleisteten Konsum nicht bezahlt, läßt sich zeigen,

daß diese Vorgänge auf einen erzwungenen Transfer zu Lasten des


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 844

Arbeitgeber hinauslaufen, durch den die Wohlfahrt von Freitag auf

Kosten der Wohlfahrt von Robinson erhöht wird.

Umgekehrt kommt es zu einem unfreiwilligen Einkommenstransfer

zugunsten des Arbeitgebers, wenn es Robinson gelingt, weniger Ar-

beitsstunden zu entlohnen als Freitag tatsächlich gearbeitet hat,

oder eine größere Outputmenge in Rechnung zu stellen als Freitag

tatsächlich konsumiert hat. Auch in diesem Fall besteht ein Anreiz

zur betrügerischen Manipulation, da jetzt Robinson auf Kosten von

Freitag einen Wohlfahrtsgewinn erzielen kann. Die Arbeit benutzt in

der Außenhandelstheorie übliche entscheidungstheoretische Kon-

zepte und geometrische Verfahren, um zunächst den pareto-opti-

malen Ausgangszustand einer neoklassischen Partnerschaft zu

erfassen. Anschließend wird im geometrischen Modell der implizier-

te Besteuerungs- bzw. Subventionseffekt betrügerischer Manipula-

tionen des Arbeitnehmers bzw. Arbeitgebers gezeigt und es wird das

neue Pareto-Optimum ermittelt.

Offensichtlich kann jeder Akteur durch betrügerische Manipulation

ein für ihn günstigeres Ergebnis erzielen als bei neoklassischer Ko-

operation. Deshalb entsteht die Problematik der Stabilität des pare-

to-optimalen Zustands, d.h. ob durch Vergeltung mit gegenseitigen

betrügerischen Manipulationen ein Abgleiten der Volkswirtschaft in

eine Blockade-Gleichgewicht stattfindet. Der Modellrahmen er-

scheint andererseits auch geeignet, der Fragestellung nachzugehen,

durch welche zusätzliche Maßnahmen (wie z.B. Normen, Gesetze,

Abschreckung, Bestrafung)über einen Verzicht auf betrügerische

Manipulationen, die Stabilität des neoklassischen Kooperationser-

gebnisses erreicht werden kann.

Hypothesen:

Versteht man Rent-seeking als Versuch nicht leistungsbezogene

Einkommen zu erzielen, so beobachtet man diese Verhaltensweisen

zwar in jeder Wirtschaft in unterschiedlicher Ausprägung, jedoch

wird durch den Wettbewerbsansatz der allgemeinen Gleichgewichts-

theorie sehr wenig davon erfaßt. Das Projekt versucht eine Forma-

lisierung der Idee, daß die Existenz eines Pareto-Optimums

gefährdet erscheint und u.U. zusätzliche institutionelle Vorausset-

zung benötigt, sobald man die strategische Interaktion mehrerer

heterogener Haushaltsakteure bei unvollständiger Konkurrenz und

Information modelliert.

Methoden:

theoretische Analyse 



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