Europäischen Physiotherapie- leitlinie beim idiopathischen Parkinsonsyndrom



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1

 

Leitfaden für die Physiotherapie bei  



Morbus Parkinson 

Zusammenfassung  aus  der  deutschen  Fassung  der  „Europäischen  Physiotherapie-



Leitlinie beim idiopathischen Parkinsonsyndrom

1

 für die Schweiz mit besonderem 



Augenmerk für die praktische Anwendung der QRC 

 

Inhalt 

1.  Einleitung .................................................................................................................................. 1 

2.  Ziel und Vorgehen der Schweizer Arbeitsgruppe ..................................................................... 2 

3.  Beschreibung von MP mit dem bio-psychosozialen Modell (ICF) .......................................... 2 

4.  Physiotherapie für PMP: Schwerpunkte ................................................................................... 4 

5.  Anamnese (Quick Reference Card 1) ....................................................................................... 8 

6.  Befund Körperfunktions-, Aktivitäts- und Partizipationsebene (Quick Reference Card 2) ...... 9 

7.  Physiotherapeutische Behandlung bei PMP (QRC 3 und 4) ................................................... 12 

8.  Gesundheitsmanagement ........................................................................................................ 20 

9.  Schlusswort ............................................................................................................................. 20 

10.  Referenzliste ........................................................................................................................... 28 

 

1.  Einleitung 

Morbus  Parkinson  gehört  mit  einer  Prävalenz  von  0,1  bis  0,3%  in  Europa

2

  zu  den  häufigsten 



neurodegenerativen Erkrankungen. Die Behandlung von Patienten mit Morbus Parkinson (PMP) ist für 

Physiotherapeuten  eine  Herausforderung.  Eine  Vielzahl  von  Problemen,  die  im  Krankheitsverlauf 

auftreten, wie z.B. Gang- und Gleichgewichtsdefizite

3,4,5


, sprechen nur unzureichend auf Medikamente 

an. Aus diesem Grund spielt die Physiotherapie neben anderen nicht-medikamentösen Therapien eine 

wichtige  Rolle  in  der  erfolgreichen  Behandlung  von  Patienten  mit  MP  (PMP)

6

.  Es  gibt  mittlerweile 



Studien

7,8,9


, welche zeigen, dass eine gezielte Therapie die parkinsonspezifischen Symptome und deren 

sekundären  Folgen  hinauszögern  oder  reduzieren  können.  Die  Evidenz  dazu  ist  jedoch  nicht 

abschliessend  geklärt

10

  und  die  Nachfrage  nach  evidenzbasierter  Therapie  dementsprechend  gross. 



Richtlinien  und  Reviews  können  dabei  einen  Lösungsansatz  darstellen,  weil  sie  den  einzelnen 

Therapeuten  Anhaltspunkte  bieten,  seine  Interventionen  zu  reflektieren  und  allenfalls  notwendige 

Optimierungen vorzunehmen. Eine Guideline wurde speziell für die Physiotherapie erstellt. Unter der 

Leitung des niederländischen Berufsverbandes hat eine Forschergruppe 2004 die ersten Richtlinien für 

physiotherapeutische Behandlungen bei Parkinsonpatienten publiziert

11

. 2015 wurden diese Richtlinien 



auf  Aufforderung  der  APPDE  (Association  of  Physiotherapists  in  Parkinson’s  disease  Europe)  in 

europäischer  Zusammenarbeit  aktualisiert  und bereits  online  zur  Verfügung  gestellt

12

.  Das  Ziel  war, 



basierend auf neuen Forschungsergebnissen, die physiotherapeutischen Behandlungen zu verbessern. 

Deshalb wurden Empfehlungen für Anamnese, Befund, Behandlung und Assessments abgegeben, die 

jeder Therapeut für spezifische und problemorientierte Behandlungen nutzen kann.  

 

Die deutschsprachige Leitlinie der Leitlinien Entwicklungsgruppe (LEG) 

kann kostenlos gedownloaded werden auf: http://www.parkinsonnet.de 

 


2

 

Als  eine  Art  Zusammenfassung  der  Leitlinie  wurden  sogenannte  „Quick Reference Cards (QRC)“ 



erstellt,  worin  von  den  Guideline-Entwicklern  als  wichtig  erachtete  Empfehlungen  tabellarisch 

dargestellt  wurden.  Es  sind  4  QRC`s:  Anamnese  (QRC  1),  Befund  (QRC  2),  Stadien-spezifische 

Behandlungsziele (QRC 3) und evidenzbasierte Behandlungsmassnahmen (QRC 4). Die übersichtlich 

gestalteten  QRCs  werden  während  der  Behandlung  als  Checklisten  zur  Unterstützung  des 

Behandlungsprozesses eingesetzt. 

2.  Ziel und Vorgehen der Schweizer Arbeitsgruppe 

 

Angeregt  durch  die  niederländische  Forschergruppe  hat  sich  im  Juni  2010  in  der  Schweiz  eine 



Interessengruppe gebildet (siehe Seite 21). Die Gruppe verfolgt das Ziel, gestützt auf die Erkenntnisse 

der Leitlinie, die Behandlung von PMP in der Schweiz zu optimieren. Bei der Implementierung von 

Leitlinien ist es wichtig, die Erkenntnisse möglichst einfach und kompakt zugänglich zu machen. Auf 

der  Basis  eines  Beispiels  aus  England

13

  wurden  innerhalb  der  Gruppe  im  Rahmen  eines 



Konsensprozesses eine Zusammenfassung der Leitlinie gemacht. 

 

Die  Interessengruppe  ist  davon  ausgegangen,  dass  viele  Begriffe  selbsterklärend  sind  und  direkt 



angewendet werden können. Falls dies nicht der Fall ist, kann jederzeit auf das Original in Englisch

12

 



oder Deutsch

1

 zurückgegriffen werden. Für Informationen bezüglich des Levels der Evidenz beruft sich 



die Gruppe, unter Vorbehalt der Aktualität der Publikation, ebenfalls auf das Original. Andere Punkte 

wurden näher beschrieben oder weiter erklärt. So kann dieses Dokument als eine Art unterstützender 

„Leitfaden  oder  Gebrauchsanleitung“  für  die  QRC  eingesetzt  werden.  Die  im  nachfolgenden  Text 

angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die deutsche Übersetzung der EU Guideline

 

Wichtiger Hinweis



: 

Die Empfehlungen der Guidelines und dieses Leitfadens basieren in erster Linie 

auf  Forschungsergebnissen  und  klinischen  Erfahrungen  mit  PMP.  Deshalb  sind  sie  nicht  direkt 

übertragbar  für  die  Behandlung  von  Personen  mit  atypischem  Parkinsonsyndrom  (PSP,  MSA  und 

anderen).  

 

3.  Beschreibung von MP mit dem bio-psychosozialen Modell (ICF)  



3.1 Diagnose S. 21 

Ein  Arzt  (Hausarzt  oder  Neurologe)  stellt  die  Diagnose  hauptsächlich  an  Hand  vom  Auftreten  von 

Kardinalsymptomen  wie  reduziertes  Tempo  (Bradykinesie),  reduzierte  Amplitude  beim  Bewegen 

(Hypokinese), Steifigkeit (Rigor), Ruhetremor oder posturale Instablität

14,15

. Ein symmetrischer Start 



der Symptome, Stürze innerhalb des ersten Jahres und keine Wirksamkeit von parkinsonspezifischen 

Medikamenten gehören zu den RED Flags und deuten eher auf einen atypischen Parkinson

16

. Da es in 



der  frühen  Phase  bei  beiden  Formen  des  Parkinson  10-20%  Übereinstimmung  der  Symptome  gibt, 

kommt es in bis zu 35% der Fälle zu eine Fehldiagnose durch die Hausärzte

17

. Die Symptome von MP 



und die Differenzierung zwischen MP und atypischem Parkinson ist schwierig und obwohl ein MRI die 

Diagnose unterstützen kann, ist MP mit 100% Sicherheit nur post-mortem diagnostizierbar

18,19

. Darum 


sollte die Diagnose vorzugsweise durch spezialisierte Neurologen

20,21


 erfolgen.  

 

Die Komplexität der Parkinsonkrankheit ist gross. Defizite können eine direkte Folge der  Krankheit 



sein, aber auch durch Parkinsonmedikamente oder Inaktivität ausgelöst und/oder verstärkt werden. Sie 

werden in Beeinträchtigungen auf Funktions- Aktivitäts- und Partizipationsebene eingeteilt:  



3.2 Beeinträchtigungen auf Funktionsebene S. 23 

Die  primären  Defizite  werden  durch  den  Dopaminmangel  in  der  Substantia  Nigra  verursacht.  Im 

Anfangsstadium (Hoehn &Yahr I-II, Tabelle 1) sind bis auf die posturale Instabilität alle drei anderen 

motorischen Kardinalsymptome je nach Subtyp in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden: Akinese, 

Rigor und Tremor.  


3

 

Die Spätstadien des MP (Hoehn & Yahr IV-V, Tabelle 1) sind durch eine Zunahme der motorischen 



und  nichtmotorischen  Symptome  gekennzeichnet,  respektive  durch  posturale  Instabilität  sowie 

autonome und kognitive Beschwerden. MP ist eine komplexe Krankheit mit einer grossen Diversität. 

Die  Defizite  können  sowohl  direkt  durch  den  Dopaminmangel  als  auch  durch  parkinsonspezifische 

Medikamente verursacht werden, oder mit Inaktivität der Betroffenen oder mit altersbedingten Faktoren 

zusammen hängen. 

 

3.2.1 Beeinträchtigung der motorischen Funktionen 

77% bis 98% aller PMPs leiden unter Bradykinesie (langsame Bewegungen) und Hypokinese (kleines 

Bewegungsausmass)

14

. Obwohl Ruhetremor das bekannteste Symptom ist, ist es nicht bei allen PMP als 



Erstzeichen vorhanden. Bei Diagnosestellung zeigen ca 70% der PMP einen Ruhetremor

22

, im Verlauf 



der Krankheit  steigert sich  dies  auf bis  zu  100%

14,23


. Rigor  wurde  in  89%  bis  99%  der  Fälle in  den 

Extremitäten  gefunden

14,15

 und kann durch passives Durchbewegen der Extremitäten als gesteigerter 



Widerstand  gespürt  werden.  PMP  beschreiben  Rigor  eher  als  eine  Art  Steifigkeit,  welche  häufig 

Schmerzen  auslöst,  wie  z.B.  Schulterschmerzen,  welches  eine  zusätzliche  Beeinträchtigung  sein 

kann

15,24


. Auch im Bereich von Nacken und Rumpf kann (axialer) Rigor auftreten. Axialer Rigor spielt 

eine wichtige Rolle im Entstehen von Haltungsdeformitäten wie Anterocollis, Skoliose, Pisasyndrom 

und flektierter Nacken- und Rumpfhaltung mit flektierten Ellbogen und Knien

15

. Im späteren Verlauf 



treten erste Stürze als Folge von reduzierten Haltungs-und posturalen Reflexen auf.  

 

3.2.2 Beinträchtigungen der nicht-motorischen Funktionen 

Nebst  den  motorischen  Symptomen  kommen  zunehmend  auch  nicht-motorische  Defizite  zum 

Vorschein

25,26

. Möglicherweise treten diese sogar vor dem Erscheinen der motorischen Symptome auf: 



Störung  des  Riechsinnes,  REM  Schlaf  Verhaltensstörung,  Verstopfung  und  Depression

26–28


.  Auch 

mentale  Beeinträchtigungen  wie  z.B.  Gedächtnisdefizite,  verlängerte  Reaktionszeit,  reduzierte 

exekutive  Funktionen  (wie  z.B.  Planung,  Dual  Tasks,  Selbstregulation)  können  beim  Auftreten  der 

Erkrankung

29

 vorhanden sein. Es sind eher die nicht-motorischen Symptome, welche die Lebensqualität 



negativ beeinflussen

30

.  



Im späteren Verlauf können weitere nicht-motorische Beeinträchtigungen dazu kommen: demenzielle 

Entwicklung, Inkontinenz, innerliche Unruhe (40% der PMP ), Apathie (bis zu 50% der PMP)

31–33

 und 


sexuelle Dysfunktionen. Schätzungsweise 1 von 5 PMP erleiden eine Depression

31

.  



3.3 Beeinträchtigungen auf Aktivitäts- und Partizipationsebene S.24 

Aktivitätseinschränkungen,  die  hauptsächlich  das  tägliche  Leben  von  PMP  beeinträchtigen,  sind 

Schwierigkeiten bei Transfers (Aufstehen, Bettmobilität), Feinmotorik, Kommunikation, Essen, Gehen 

und gangbezogenen Aktivitäten

34,35

. Die Einschränkungen sind abhängig vom Krankheitsstadium und 



vom personen- sowie umgebungsbezogenen Kontext. Zusätzlich besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, 

dass  PMP  inaktiv  werden.  Inaktivität  reduziert  die  allgemeine  Kraft  und  Ausdauer  massiv,  was  zu 

weiteren Beeinträchtigungen der Aktivität und Vergrösserung der Risiken der Ko-Morbidität führt.  

3.4 Lebensqualität S. 25 

Der Verlust von Lebensqualität steigt mit fortschreitendem Krankheitsverlauf von durchschnittlich 33% 

in der Frühphase bis zu 82% in der Spätphase. Hauptsächlich späte motorische und nicht-motorische 

Defizite beeinflussen die Lebensqualität dramatisch: Depression und psychosoziales Wohlbefinden

30,36



bewegungsbezogene Einschränkungen, Schwierigkeiten beim Drehen und häufige Stürze



30,36,37



3.5 Krankheitsfortschritt, prognostische Faktoren und Sterblichkeit S.25 

Der Krankheitsverlauf von MP wurde bereits 1976 von Hoehn&Yahr in 5 Stadien eingeteilt. Auch in 

der klinischen Praxis verwenden viele Ärzte diese Skala (H&Y, Tabelle 1), um den Krankheitsfortschritt 

zu klassifizieren. Er beinhaltet jedoch keine nicht-motorischen Symptome und ist nicht linear

38

. In H&Y 



1 bis 2 werden PMP eingestuft, die in der frühen oder unkomplizierten Phase sind. Sie haben wenig 

Schwierigkeiten  in  den  ADL’s.  In  der  komplizierten  Phase  (H&Y  3  bis  4)  treten  häufig  ADL- 

Schwierigkeiten sowie erste Stürze auf. H&Y 3 wird durch das Auftreten von verminderter aufrechter 

Haltung charakterisiert und mit einer herabgesetzten Lebensqualität verbunden

39

. Schätzungsweise 4% 



4

 

der PMP erreichen die späte Phase



40

 (H&Y 5), wo PMP meist auf viel Hilfe angewiesen sind. In dieser 

letzten Phase sind Pneumonien die häufigste Todesursache bei PMP

41–43


Die  individuellen  Schwankungen  im  Fortschreiten  der  Krankheit  sind  gross.  Alter  und  Geschlecht 

scheinen jedoch trotzdem eine Rolle zu spielen: Aus einem früheren Krankheitsbeginn (junges Alter bei 

Krankheitsbeginn)  resultiert    eine  höhere  Wahrscheinlichkeit  für  Bewegungskomplikationen

44

  und 


Frauen  erreichen  die  H&Y  Phase  3  früher  als  Männer

44

,  wobei  sie  auch  früher 



Bewegungskomplikationen erfahren, wie z.B. On-Off Tagesschwankungen oder Dyskinesien.  

 

Hoehn & 



Yahr 

Beschreibung

 

leichte Symptome unilateral, minimale oder keine funktionellen Defizite 



bilaterale oder axiale Symptome, keine Gleichgewichtsprobleme 

bilaterale Symptome, leichte bis mässige funktionelle Defizite, reduzierte posturale 



Reflexe, reduzierte Selbständigkeit 

starke Behinderung in den Alltagsaktivitäten; fähig selbständig zu gehen oder stehen 



Rollstuhlabhängigkeit, Bettlägerigkeit oder hohe Pflegebedürftigkeit 



Tabelle 1: 

Beschreibung der Krankheitsphasen nach Hoehn & Yahr



  

 

 

 



Im späteren Krankheitsverlauf werden PMP häufig in ein Altersheim eingewiesen. Bei 7 bis 27% der 

PMP  ist  dies  10  Jahre  nach  Diagnose.  Sehr  häufig  sind  Stürze,  Halluzinationen,  demenzielle 

Entwicklung oder hohe Belastung der pflegenden Angehörigen ein Grund für die Einweisung

45–48


. Eine 

spezialisierte  klinische  Betreuung  kann  die  medikamentöse  Therapie  optimieren,  die  Anzahl 

Hüftfrakturen reduzieren

49,50


 und die pflegenden Angehörigen entlasten. Somit kann die Einweisung in 

ein Altersheim hinausgezögert werden.  



4.  Physiotherapie für PMP: Schwerpunkte 

 

Gemäss den Europäischen Richtlinien



51

 sind 5 Schwerpunkte der Physiotherapie bei PMP definierbar: 

körperliche Leistungsfähigkeit, Transfers, Hand-/ Armgebrauch, Gleichgewicht und das Gehen

52,53


. Die 

Therapie für die Haltung wird in den anderen Schwerpunkten integriert. Respiratorische Funktionen und 

das  Schmerzmanagement  werden  erläutert,  da  sie  ebenfalls  eine  wichtige  Rolle  in  der 

physiotherapeutischen  Behandlung  der  PMP

54

  spielen.  Der  Fokus  der  Physiotherapie  und  das 



Behandlungsziel  sind  personenspezifisch,  und  auf  das  aktuelle  Stadium  und  das  Fortschreiten  der 

Erkrankung bezogen (siehe QRC 3)

11,53



4.1 Körperliche Leistungsfähigkeit S. 37 



PMP haben eine Tendenz zu einer eher inaktiven Lebensweise im Vergleich zu gleichaltrigen gesunden 

Menschen:  sie  sind  bis  zu  1/3  weniger  aktiv

55

.  24%  dieser  Inaktivität  wurde  durch  die  Schwere  der 



Krankheit,  die  Einbussen  beim  Gehen  und  der  Behinderung  in  ADL

55

  als  vorhersehbar  berechnet. 



Mentale Symptome (z.B. Depression, Apathie, dementielle Entwicklung), Müdigkeit und persönliche 

Faktoren wie Eigeninitiative beeinflussen dieses Verhalten ebenfalls

56

. Ausserdem kann Inaktivität Teil 



einer  kompensatorischen,  fallverhindernden  Strategie  sein.  Sturzangst  ist  ein  vielfach  auftretendes 

Symptom bei PMP und kann zu einer Verminderung der auswärtigen, physischen Aktivitäten führen

57

.  


Inaktivität spielt eine wichtige Rolle bei  reduzierter Muskelkraft und Muskellänge, vor allem in den 

gewichttragenden Muskeln bei älteren Personen

58

. Bei PMP wurde reduzierte Muskelkraft in den Beinen 



mit erhöhtem Sturzrisiko und reduzierter Gehgeschwindigkeit assoziiert

59,60


. Gegenüber gleichaltrigen, 

gesunden Personen ist für PMP die Kraft der Hüfte assoziiert mit dem Aufstehen und nicht mit der Kraft 

der Knieextensoren

60

. Ausserdem ist bei PMP die Muskelkraft ein wichtiger Parameter für reduzierte 



Muskelleistung und nicht Bradykinesie. Reduzierte Muskelkraft hängt auch mit der Leistungsminderung 

des  Gleichgewichts  und  der  Mobilität  zusammen

59,61,62

.  Viele  PMP  zeigen  aus  noch  unbekannten 

Gründen zusätzlich eine allgemeine Veränderung der Haltung Richtung Flexion, häufig in Kombination 

mit  Lateroflexion.  Langfristig  führen  posturale  Veränderungen  zu  sekundärer  Muskelschwäche,  vor 

allem in lumbalen und zervikalen Extensoren aber auch Schulteradduktoren, Hüft-/ und Knieextensoren.  

 


5

 

Es besteht ein umgekehrt lineares Verhältnis zwischen dem Umfang der physischen Aktivität und der 



Multimorbidität, wie z.B. Schmerzen, Osteoporose, Depression und kardiovaskuläre Krankheiten

55,56


Physische  Inaktivität  erhöht  das  Risiko  von  zahlreichen  nachteiligen  Gesundheitsproblemen  sowie 

Herzkrankheiten,  Diabetes  Mellitus  Typ  2,  Brust-  und  Darmkrebs  und  verursacht  eine  reduzierte 

Lebenserwartung

63

.  


Körperliches Training über das empfohlene Minimum hinaus und die Aufgabe des bewegungsarmen 

Verhaltens  führen  erwartungsgemäss  zu  verminderter  vorzeitiger  Sterblichkeit  und  zu  weiteren 

Gesundheitsverbesserungen, inbesondere der kardiovaskulären Funktion. 

4.2 Transfers S.38 

Komplexe  Bewegungsabläufe  wie  Transfers  und  manuelle  Tätigkeiten  werden  bei  fortschreitender 

Krankheit  nicht  mehr  automatisch  ausgeführt  und  verursachen  häufig  Schwierigkeiten  für  PMP

64



Problematische Transfers sind insbesondere das Aufstehen vom Stuhl und das Hinsetzen auf einen Stuhl, 

das Abliegen oder Aufsitzen im Bett und das Drehen im Bett

65

. Ein vielfach auftretendes Problem beim 



Aufstehen ist die Tendenz der PMP, zu wenig Oberkörpervorlage zu haben, weshalb sie wieder nach 

hinten fallen (Retropulsionstendenz)

53

. Wahrscheinlich spielen Faktoren wie schwache Unterstützung 



der Beine gegen die Schwerkraft, mangelndes Timing in die Vorwärtsbewegung und Geschwindigkeit 

des  Rumpfes  eine  wichtige  Rolle

66

.  Das  Drehen  im  Bett  wird  ausserdem  komplexer  durch  eine 



Bettdecke, reduzierter Levodopalevel während der Nacht und wenig visuellem Input/Unterstützung

53



4.3 Hand-/Armgebrauch S.38 

Unimanuelle und oder bimanuelle Tätigkeiten können bei PMP beeinträchtigt sein und führen zu einer 

reduzierten  Lebensqualität

67,68


.  Der  Hand-  und  Armgebrauch,  einschließlich  des  feinmotorischen 

Handgebrauchs  werden  immer  schwieriger.  Häufig  sind  Flüssigkeit,  Koordination,  Effizienz  und 

Geschwindigkeit beim Greifen sowie die Geschicklichkeit der Bewegungen verringert.  Das Timing und 

die Integration von Bewegungskomponenten können eine Rolle spielen, ebenso wie die beeinträchtigte 

Regulierung  der  erforderlichen  Kraft  und  ein  beeinträchtigter  Präzisionsgriff.  Ein  Ruhe-Tremor  der 

Hand kann eine Tätigkeit negativ beeinflussen, wenn z.B. ein Gegenstand für längere Zeit gehalten wird. 

Bei  bestimmtem  PMP  zeigt  sich  ein  Aktionstremor,  welcher  die  Willkürbewegung  beeinträchtigt. 

Während einer Doppelaufgabe kann sich eine zusätzlich kognitive Aufgabe negativ auswirken auf die 

Handschrift

69



4.4 Gehen S. 39-40 

Beeinträchtigungen beim Gehen erscheinen bereits in den frühen Krankheitsphasen. 2 Typen können 

unterschieden werden: die ‚konstanten‘ und die ‚episodischen‘Gangschwierigkeiten

70



 

4.4.1 Konstante Gangschwierigkeiten  

Häufige  konstante  Beeinträchtigungen  des  Gangbildes  bei  PMP  sind  ein  asymmetrischer  Gang, 

reduziertes  Armpendel,  Flexionshaltung,  reduzierte  und  variable  Schrittlänge  sowie  Schwierigkeiten 

beim Drehen (im Stand, v.a. beim bradykinetisch-rigiden Typ). Im fortschreitenden Krankheitsverlauf 

wird  das  Gehen  langsamer  und  das  Gangbild  zeigt  das  parkinsontypische  „Schlurfen“  mit  kurzen 

Schritten,  bilateral  reduziertem  Armpendel  und  langsamen  ‚en  bloc‘  Drehungen.  Die  Reduktion  der 

Schrittlänge wird  noch deutlicher,  wenn  eine  kognitive  Aufgabe dazu  kommt  (Dual  Tasking)

71

  oder 



beim Gehen im Dunkeln

72

. PMP gehen durchschnittlich langsamer als gleichaltrige Gesunde (0.88 m/s) 



wobei PMP in H&Y 3 bis 4 wiederum 24% langsamer sind als PMP bei H&Y 1

73

 und es eine weitere 



Reduktion gibt beim Gehen im Dunkeln

72

. Das ist viel langsamer als der internationale Standard für 



sicheres  Strassenüberqueren  (0.94-  1.2  m/s)

74

.  Weiter  steht  eine  selbstgewählte  Gehgeschwindigkeit 



unterhalb  0.98  m/s  bis  1.1  m/s  für  ein  deutlich  erhöhtes  Sturzrisiko

75

.  Vor  allem  die  reduzierte 



Gehgeschwindigkeit  korrelliert  mit  Einschränkungen  in  den  ADL

76

  und  ist  ein  unabhängiger 



Risikofaktor für Mortalität

77



 

4.4.2 Episodische Gangschwierigkeiten: Freezing Of Gait (FOG) 

Zusätzlich  zu  den  oben  erwähnten  Gehbeeinträchtigungen  können  PMP  episodisch  auftretende 

Beeinträchtigungen wie Festination und Freezing zeigen. Dabei sind PMP plötzlich nicht mehr in der 


6

 

Lage,  effektive  Schrittbewegungen  auszulösen



3

.  Bei  der  Festination  verlagert  sich  der 

Körperschwerpunkt unwillkürlich vor beide Füsse (oder die Unterstützungsfläche). Dies führt wiederum 

zu schnellen, unwillkürlichen kleinen Schritten und einem erhöhten Sturzrisiko. Bei PMP führt häufig 

ein Ausfallschritt nach vorne zu einer Propulsionstendenz und ein Ausfallschritt nach hinten zu einer 

Retropulsionstendenz. Während Freezing Episoden haben PMP oft das Gefühl, dass ihre Füssen „am 

Boden  fest  kleben“

78

.  Meistens  präsentiert  sich  Freezing  eher  als  ein  schlurfendes  kleinschrittiges 



Gangbild oder ein Zittern der Beine auf der Stelle als in einer kompletten Akinesie

79

. In einer Kohorte 



von PMP berichteten ungefähr die Hälfte über Freezing-Episoden

80

. Freezing ist assoziiert mit einer 



Beeinträchtigung der ADL. Von allen PMP berichten bis zu 60% über regelmässige Freezing-Episoden. 

Bei einer Krankheitsdauer länger als 8 Jahre wird Freezing sogar in 80% der PMP beschrieben

81

. Selbst 



wenn die Prävalenz von Freezing mit der Krankheitsdauer und Progredienz steigt, kommt es auch in 

früheren  Krankheitsstadien  vor,  sogar  bei  PMP  ohne  Medikation

4

.  Freezing  tritt  häufig  auf  beim 



Loslaufen (verzögertes Starten), beim Drehen, beim Gehen durch engere Stellen (z.B. durch die Tür 

gehen) oder sich ändernden Raumverhältnissen (z.B. sich einem offenen Raum oder einem Ziel nähern), 

während  des  Dual  Tasking  (z.B.  Gespräch  führen  während  des  Gehens)    oder  beim  Gehen  im 

Dunkeln


5,82,83

.  


Die meisten „Freezing-Episoden“ sind mit einer Zeitspanne von weniger als 10 Sekunden eher kurz

5

. In 



den  späteren  Krankheitsstadien  kann  die  Zeitspanne  Minuten  dauern.  Es  tritt  meistens  in  der  „Off-

Phase“ auf, wenn die Wirkung der Medikamente abnimmt („Off Freezing“) und verbessert sich wieder 

nach der Einnahme von dopaminergen Medikamenten. Es kommt aber auch vor, dass Freezing in „On-

Phasen“ („On Freezing“) als eine mögliche Nebenwirkung der dopaminergen Medikamente auftritt. Das 

Freezing wird zusätzlich durch Emotionen, Stress oder enge räumliche Verhältnisse negativ beeinflusst 

oder sogar provoziert. 



4.5 Gleichgewicht und Stürze S. 38-39 

Stürze  sind  sehr  häufig  bei  PMP.  In  prospektiven  Assessments  kam  heraus,  dass  die  Anzahl  Stürze 

zwischen 38% und 54% über 3 Monate variierte

84

, bis 68% über 12 Monate



85

 und bis zu 87% über 20 

Monate

43



In der Regel entstehen die ersten Defizite bezüglich des Gleichgewichtes (Halten und Verändern von 

Körperhaltungen) 5 Jahre nach Auftreten der ersten Symptome, meistens durch progressive, reduzierte 

posturale  Reflexe.  Defizite  in  der  Propriozeption,  der  Beweglichkeit  der  Wirbelsäule  und 

Veränderungen der Levodopamedikamente können das Gleichgewicht weiterhin negativ beeinflussen

86



Bis jetzt wurde angenommen, dass Stürze im Durchschnitt nach 5 Jahren auftreten



87

. Vor Kurzem wurde 

aber deutlich, dass PMP bereits in den frühen Krankheitsjahren ein erhöhtes Sturzrisiko haben

88,89


. Ein 

reduziertes Sturzrisiko in den späten Phasen wiederum lässt sich durch eine passivere Lebensweise oder 

durch  die  Immobilität  erklären

84

.  Stürze  zeigen  sich  vor  allem  bei  den  PMP,  bei  denen  sich 



Gehschwierigkeiten als Erstsymptome zeigten

79



 

4.5.1 Folge von Stürzen 

Stürze  verursachen  physische,  soziale  and  finanzielle  Belastungen  während  der  Krankheit.  Nicht 

weniger als 65% der Stürze führen in einem von drei Fällen zu Hüft- und Beckenverletzungen

90

. PMP 



haben eine zwei- bis vierfache Wahrscheinlichkeit Hüftfrakturen zu erleiden

91,92


. Im Vergleich mit ihren 

Altersgenossen liegen PMP mit einer Hüftfraktur länger im Krankenhaus und haben eine längere und 

weniger  erfolgreiche  Rehabilitation

93,94


.  Dies  ist  eine  Erklärung  für  Stürze  als  Hauptursache  von 

Pflegebedürftigkeit.   

 

4.5.2 Assoziierte Faktoren  

Die Faktoren, die mit Stürzen in Verbindung gebracht werden, sind teilweise krankheitsspezifisch, z.B. 

FOG,  reduzierte  Schritthöhe,  Bradykinesie  und  eingeschränkte  posturale  Reflexe

85,95–97


.  Weitere 

Faktoren  können  z.B.  Nebenwirkungen  von  sedativen  Medikamenten,  täglicher  Alkoholkonsum  und  

Urininkontinenz sein

95,97,98


. Welche Rolle die Flexionshaltung spielt ist unklar. Einerseits könnte die 

Haltung  Ausfallschritte  beeinträchtigen,  die  das  Gleichgewicht  halten,  anderseits  könnte  es  eine 

natürliche, vorbeugende Antwort sein um Stürze nach hinten zu verhindern

99

. PMP, die aktiv versuchen, 



ihre Haltung zu korrigieren, können als Folge instabiler werden

100




 

7

 

PMP,  die  schon  gestürzt  sind,  zeigen  innerhalb  der  folgenden  3  Monaten  eine  erhöhte 



Wahrscheinlichkeit,  erneut  zu  stürzen

95

.  Dies  ist  möglicherweise  durch  eine  erhöhte  Sturzangst  zu 



erklären. PMP, die keine Sturzgeschichte haben, können Sturzangst entwickeln

57

. Die Sturzangst könnte 



zu  ADL  Einschränkungen  führen,  die  wiederum  ein  Risikofaktor  ist  für  zukünftige  Stürze

101–103


Mobilitätseinschränkungen, die assoziiert werden mit erhöhter Sturzangst, sind Aufstehen von einem 

Stuhl,  Schwierigkeiten  beim  Drehen,  Startschwierigkeiten  (Hesitation),  Festination,  Verlust  des 

Gleichgewichtes und „schlurfende“ Schritte

104

. Auch reduziertes Selbstvertrauen für das Gleichgewicht 



könnte das Sturzrisiko erhöhen

105


. Die meisten Stürze bei PMP ereignen sich im Raum beim Drehen, 

beim Aufstehen, beim Bücken nach vorne oder bei Dual tasking

96



 



4.5.3 Dual Tasks 

Dual-  und  Multitasking  können  zu  Stürzen  beitragen,  weil  es  zu  einer  Kombination  von  reduzierter 

psychomotorischer  Geschwindigkeit  und  Aufmerksamkeitsflexibilität  kommt

106


.  Dieses  Problem 

verstärkt sich, wenn die Dual Tasks aus einer motorischen und einer mentalen Aufgabe bestehen (z.B. 

Reden  während  des  Gehens).  Wenn  Gehaufgaben  komplexer  werden,  opfern  ältere  Menschen  die 

Leistung der mentalen Aufgabe (z.B. eine Frage beantworten) dem Ziel, ihren Gang und ihre Balance 

zu optimieren. Diese Strategie wird die „Haltung erst“-Strategie genannt. Dennoch zeigen PMP eine 

erhöhte  Fehlerquote,  sowohl  in  der  mentalen  als  auch  der  motorischen  Aufgabe

107

.  Die  Erklärungen 



dafür liegen in den Defiziten der Aufmerksamkeit

108


, einer reduzierten Aufmerksamkeitsflexibilität und 

in einer Einschränkung in der Priorisierung der Aufgaben

107

. Dem zu Folge kann Multitasking bei PMP 



zu FOG oder Gleichgewichtsverlust während des Gehens

70,109


 führen. Selbst die Aufforderung, während 

des  Trainings  dem  Physiotherapeuten  zuzuhören,  ist  ein  Beispiel  für  Dual  Tasking  und  kann  zum 

Freezing  beim  Gehen  oder  zu  einem  Gleichgewichtsverlust  führen,  wenn  PMP  mit  exekutiver 

Dysfunktion beim Gehen beide Aufgaben bewältigen möchten

70,109



4.6 Schmerzen S.40-41 



Schmerz ist bei PMP ein ernst zu nehmendes, oft belastendes Symptom und wird häufig unterbewertet 

oder inadäquat behandelt. Die Neurophysiologie von Schmerzwahrnehmung ist immer noch weitgehend 

unklar.  Dopamin  scheint  die  Schmerzwahrnehmung  zu  modulieren,  indem  es  die  Schmerzschwelle 

erhöht


110

.  Dopamin  spielt  eine  Rolle  bei  der  Beurteilung  von  Schmerz  und  den  damit  verbundenen 

emotionalen Erfahrungen, die von Individuum zu Individuum sehr stark variieren können

111


. Verringerte 

Dopaminlevel können dazu führen, dass Schmerzsignale und Reaktionen auf wahrgenommene Gefahr 

nicht  mehr  adäquat  verarbeitet  werden.  Die  Schmerzwahrnehmung  kann  entweder  erhöht  oder 

verringert sein, unabhängig von kognitiven Beeinträchtigungen

112

. Schmerzen bei PMP sind mit Alter 



(weniger Schmerzen in höherem Alter), Geschlecht (Frauen haben mehr Schmerzen), Krankheitsdauer 

und -schwere, Schwere der Depressionen, systemischer Komorbidität wie Diabetes, Osteoporose und 

rheumatoider Arthritis verbunden

32

.  



Für  klinische  Zwecke  kann  der  Schmerz  basierend  auf  der  klinischen  Beschreibung  in  primäre  und 

sekundäre Schmerzen eingeteilt werden. Muskuloskeletaler Schmerz ist bei PMP am häufigsten. Die 

medikamentöse  Behandlung  von  Schmerzen  kann  sowohl  mit  parkinsonspezifischen  als  auch  mit 

allgemeinen  Medikamenten  erfolgen.  Die  Dystonie  kann  allenfalls  auch  mittels  Botulinum  Toxin 

Injektionen gelindert werden

119




 4.7 Respiratorische Schwierigkeiten S. 42 

PMP  erleben  respiratorische  Beeinträchtigungen  auf  Grund  der  Krankheitspathologie  und 

medikamentöser Nebenwirkungen

114–116


. Pneumonie ist die häufigste Todesursache bei PMP, meistens 

in H&Y 5


41–43

. Mögliche Ursachen der respiratorischen Beeinträchtigungen beinhalten:  

•  Dysphagie

117


 

•  Schwäche der Atemmuskulatur und eingeschränkter Hustenstoss 

118

 

•  Reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit, resultierend in verminderter Ausdauer, tiefem 



Fitnessniveau und reduzierter pulmonaler Funktion

119


 

 

Ein intakter Hustenmechanismus ist wichtig, um die Atemwege zu befreien



120,121

. Die Schwäche der 

inspirations-, expirations- und bulbären Muskulatur kann zu einem reduzierten Hustenstoss führen

122


Ein reduzierter Hustenstoss führt zu einem ineffizienten Freimachen der Luftwege, was die Entwicklung 



8

 

von respiratorischem Versagen und den Tod begünstigen kann. Therapeuten sind sich der Bedeutung 



der Auswirkung von motorischen Beeinträchtigungen auf die Mobilität bewusst. Nebst der Behandlung 

dieser sind aber gerade in späteren Stadien auch die respiratorischen Probleme von Bedeutung. 

Daher sind rechtzeitige therapeutische Interventionen zur Verbesserung der Lebensqualität und zur 

Sicherstellung des Überlebens dieser PMP notwendig. 



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