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Sprachsensibler Fachunterricht |
Deutsch
hen (rezeptive Wortschatzarbeit) oder zum Schreiben (produktive Wortschatzarbeit) bezogen
sein“
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. Anders ausgedrückt: Wortschatzarbeit gelingt, wenn sie in sprachliche Handlungen des
Hörens, Sprechens, Lesens und Schreibens eingebettet wird.
In diesem Zusammenhang soll betont werden, dass es einerseits keiner separaten Unterrichts-
einheiten bedarf, um lexikalische Kompetenz im Deutschunterricht zu fördern. Die Wortschatz-
arbeit lässt sich in ganz unterschiedliche Kontexte und Lernbereiche einbinden, wie die Beispiele
aus dieser Handreichung zeigen sollen. Andererseits wird der Wortschatzarbeit in Form der Be-
schäftigung mit Wörtern und Formulierungen in vereinzelten Unterrichtseinheiten nicht Genüge
getan. Wortschatzarbeit muss nicht zwingend eine lange Zeit in Anspruch nehmen und gelingt,
wenn im Unterricht ganz selbstverständlich stetig Raum für das Nachdenken über Wörter und
Formulierungen gewährt wird. Oft genügen schon kleine Übungen (z. B. 5-Finger), um Wörter
zu memorieren, einzusetzen, zu reflektieren und damit immer besser im mentalen Lexikon zu
verankern.
In Anlehnung an Claudio Nodari und Cornelia Steinmann (2008) orientieren wir uns dabei an
folgendem Modell:
Wortschatzarbeit in Modulen
1.
Wörter und Formulierungen kontextbezogen einführen, so
dass das
Verstehen der neuen Begriffe ermöglicht wird
2.
Wörter und Formulierungen üben – Bedeutungen zunehmend genauer
erfassen
und formulieren
3.
Wörter und Formulierungen nutzen – Fachsprache verwenden –
Lernende zum selbstständigen Gebrauch
der neuen Begriffe und
Formulierungen führen
4.
Über Wörter und Formulierungen reflektieren – Aufbau einer Wort-
schatzanalysekompetenz, die beim Verstehen
und Lernen neuer Wörter
und Formulierungen hilft
5.
Testen – Ergebnissicherung, Arbeit am Fachwortschatz verbindlich
machen
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Kühn 2007, S. 163