Soziokulturellen Faktoren und die Art der Relation zwischen den Grußpartnern beschrieben. Diese Unterscheidung hängt oft vom sozialen Status des Grußpartners und den gesellschaftlichen Bereichen, in denen das Gespräch stattfindet, ab.
Der erste Punkt ist die Distanz zwischen Grußpartnern. Man unterscheidet, ob der Grußpartner ein Fremder oder Verwandter, Bekannter oder Freund ist. Allgemein scheint es so, dass der Mensch in einer sozial sicheren Umgebung wie dem eigenen Zuhause in Bezug auf das Grußritual nicht so sensibilisiert ist, wie beispielsweise in einem Flugzeug, wo die Bereitschaft zur Kontaktaufnahme meist vorhanden ist. Das bedeutet, dass Grüße in der im häuslichen Umfeld meist eher informellen Charakter haben, während bei einer größeren Distanz der Gesprächspartner die Einschätzung des Anderen sowie der Wunsch nach sozialem Kontakt eine wichtige Rolle spielt.[13] In der Regel wird, vielleicht unbewusst, oft die Hierarchie der Grußpartner abgeschätzt. Ein typisches Beispiel wäre der morgendliche Gruß des Chefs in einem Unternehmen. Während die Mitarbeiter wohl eher einen formellen Gruß verwenden, wie beispielsweise „Guten Tag, Her XY“, kann er aufgrund seiner Stellung auch mit einem kurzen „Morgen“ antworten, auch wenn solche Situationen innerbetrieblich sicher auch lockerer gesehen werden können.
Die Soziale Herkunft der Grußpartner lässt sich nicht immer auf den ersten Blick erkennen, außer wenn Klischees bedient werden. Aber sie spielt eine große Rolle, auch wenn sie bei der Erstbegrüßung nicht unbedingt berücksichtigt werden kann. Kommt ein Grußpartner beispielsweise aus einer ländlichen Gegend, so besitzt er generell eine höhere Grußbereitschaft auch gegenüber Fremden. Oft wird auf dem Land sogar erwartet, dass man Entgegenkommende grüßt, was bereits in der Erziehung verankert ist. Eine andere Frage wäre, in welchen gesellschaftlichen Schichten er verkehrt.
Meist direkt zu Gesprächsbeginn lassen sich Rückschlüsse auf die Regionale Herkunft der Grußpartner ziehen. Trifft man auf einen Mitmenschen, der zur Begrüßung „Grüß Gott“ sagt, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass dieser aus dem süddeutschen Raum stammt. Ein weiteres Beispiel für die regionsabhängigen Grußformeln kann man in Rumänien beobachten.[14] So verwendet man z.B. in deutsch besiedelten Siebenbürgen, Banat und Transsilvanien die Grußform „Servus“. Im Süden Rumäniens und im Osten sagen die meisten " Buna Ziua" (Guten Tag) oder einfach "Buna!" ( " Gut!").
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