A „Der Gruß ist Ausdruck nach sozialer Eingebundenheit“


Geschlecht der Grußpartner



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Geschlecht der Grußpartner führt ebenfalls dazu, dass Grußformen variiert werden. Laut Otterstedt wird der gleichgeschlechtliche Körperkontakt interkulturell verschieden eingeschätzt, während der zwischengeschlechtliche Kontakt in allen Kulturen gleich interpretiert wird.[15] Im Vergleich mit anderen Ländern zeigt sich, dass gerade das Grußritual gegenüber Frauen aufgrund ihrer Rolle in der Gesellschaft sehr unterschiedlich sein kann. Während sich in Deutschland mittlerweile sowohl Mann als auch Frau zur Begrüßung erheben, stehen in Pakistan Männer nur dann auf, wenn die zu begrüßende Frau bereits Söhne geboren hat.[16]
Auch das Alter der Grußpartner wird bei der Wahl der richtigen Worte zur Begrüßung berücksichtigt. Dabei unterscheidet man generell zwischen Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Leuten. So sagt man in Rumänien zu einer älteren Dame „Sarut mana“ – „Ich küsse Ihre Hand“, wodurch man ihr Ehrerbietung vor dem Alter und Respekt entgegenbringt. Die rumänischen Jugendlichen hingegen verwenden untereinander eher internationale Grußformeln wie „Hi“ oder „Hello“.[17] Aber auch in Deutschland wird man älteren Personen eher mit traditionellen Grußformeln wie „Guten Tag“ als mit jugendsprachlich geprägten Redewendungen begrüßen.
[...]
[1] Otterstedt, Carola: Abschied im Alltag. Grußformeln und Abschiedsgestaltung im interkulturellen Vergleich. München: iudicum 1993. [Bemerkung M.B.: Im folg. abgek: Otterstedt 1993]
[2] Vgl. Kadzadej, Brikena (2003): Anrede- und Grußformen im Deutschen und Albanischen. Kontrastiver Vergleich, S.113. [Stand: 21.01.2006 http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2004 /1557/] [Anm. M.B.: Im folg. abgek. Kadzadey 2003]: „Grüße sind rituelle Handlungen. Als Ritual werden im Allgemeinen mechanische, konventionalisierte Handlungen bezeichnet, die sowohl körperlich als auch sprachlich ausgedrückt werden können.“
[3] vgl. Otterstedt 1993, S. 37.
[4] vgl. Otterstedt 1993, S. 16 f.
[5] vgl. Hartmann, Dietrich: Begrüßungen und Begrüßungsrituale. Überlegungen zu Verwendungsweisen sprachlicher Symbolik in kommunikativen Handlungsmustern. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik, Jg. 1973, Bd. 1, S. 148. [Anm. M.B.: Im folg. abgek. Hartmann 1973]
[6] vgl. Kapitel 4: Nonverbale Grußrituale
[7] vgl. Kadzadej, Brikena (2003): Anrede- und Grußformen im Deutschen und Albanischen. Kontrastiver Vergleich, S. 110. [Stand: 21.01.2006 http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2004 /1557/] [Anm. M.B.: Im folg. abgek.: Kadzadey 2003]
[8] vgl. Hartmann 1973, S. 155.
[9] vgl. Otterstedt 1993, S. 39.
[10] Die folgende Auswahlschema findet sich bei Kadzadej 2003, S. 129 ff..
[11] Allerdings ist in manchen Gegenden das Wort „Mahlzeit“ nicht nur auf den Essensvorgang beschränkt, sondern wird allgemein zur Essenszeit benutzt.
[12] vgl. Otterstedt 1993, S. 40.
[13] vgl. Otterstedt 1993, S. 43.
[14] Nach persönlicher Mitteilung von Delia Mihart, Bukarest, 24 Jahre.
[15] vgl. Otterstedt 1993, S. 44.
[16] vgl. Otterstedt 1993, S. 49.
[17] Nach persönlicher Mitteilung von Delia Mihart, Bukarest, 24 Jahre.
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