Publikationen
0XX
1.
Oehler, Andreas: Anlegerschutz in einem markt- und intermediärbasierten System - Eine
Analyse im Lichte der Neuen Institutionenökonomik, der Theorie der Finanzintermediation
und der Behavioral Economics & Finance . Bamberg : Universität Bamberg. 2004 (28).
- Forschungsbericht (BAFIFO - Bank- und Finanzwirtschaftliche Forschung: Diskussionsbei-
träge des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwirtschaft, Universi-
tät Bamberg)
2.
Oehler, Andreas: Zur Makrostruktur von Finanzmärkten - Börsen als Finanzintermediäre im
Wettbewerb . Bamberg : Universität Bamberg. 2003 (22). - Forschungsbericht (BAFIFO -
Bank- und Finanzwirtschaftliche Forschung: Diskussionsbeiträge des Lehrstuhls für Be-
triebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwirtschaft, Universität Bamberg)
3.
Oehler, Andreas: Behavioral Finance, verhaltenswissenschaftliche Finanzmarktforschung
und Portfoliomanagement . In: Kleeberg, J. ; Rehkugler, H. (Hrsg.) : Handbuch des Port-
foliomanagement. Bad Soden : Uhlenbruch, 2002, S. 843-870.
4.
Oehler, Andreas: Die Erklärung des Verhaltens privater Anleger - Theoretischer Ansatz und
empirische Analysen . Stuttgart : Schäffer-Poeschel, 1995 (Betriebswirtschaftliche Ab-
handlungen Bd. 100)
Bonitätsrisiko und Rating strukturierter Produkte
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Beteiligte:
Dipl.-Kfm. Dirk Schiefer
Beginn: 1.7.2003
Förderer:
Lehrstuhl für Finanzwirt-
schaft
Corporate Governance und Medieneinfluss
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Beteiligte:
Dipl.-Kfm. Christoph
Schmid
Stichwörter:
Neue Institutionenökono-
mik; Neue Finanzierungs-
theorie
Beginn: 1.1.2002
Förderer:
Graduiertenkolleg MSE
-Corporate Governance Struktur
-Medienwirkung auf Steuerung und Kontrolle
Disziplinierung von Marktmacht bei monopolistischen Bottlenecks
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Beteiligte:
Dipl.-Kffr. Dany Kühnberg
Stichwörter:
Neo-klassische Theorie
des Markts; Neue Institu-
tionenökonomik
Beginn: 1.1.2002
Förderer:
Graduiertenkolleg MSE
-Netzwerke- / Infrastrukturindustrien und natürliche Monopole
-Regulierung / Aufsicht / Wettbewerb
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 732
Economies of scale and of scope in deutschen Universalbanken - Meßprobleme,
Lösungsansätze, Fusionen
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Beginn: 1.1.2003
Förderer:
Lehrstuhl für Finanzwirt-
schaft
Herdenverhalten deutscher Fonds?
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Beteiligte:
Dipl. Bw. (FH) Marco Rum-
mer, MSc. (York)
Beginn: 1.1.2001
Förderer:
Lehrstuhl für Finanzwirt-
schaft
Institutionellen Investoren, insbesondere Investmentfonds, wird in
der neueren finanzierungstheoretischen Literatur häufig ein gleich-
gerichtetes, trendverstärkendes und daher kursdestabilisierendes
Anlageverhalten unterstellt. Das Forschungsprojekt setzt sich zum
Ziel, die vor allem für U.S.-amerikanische Finanzmärkte untersuch-
ten Verhaltensweisen auch für deutsche Finanzmärkte zu erfor-
schen.
Publikationen
0XX
1.
Oehler, Andreas ; George, G.-C. Chao: Institutional Herding in Bond Markets? Bamberg :
Universität Bamberg. 2000 (13). - Forschungsbericht (BAFIFO - Bank- und Finanzwirt-
schaftliche Forschung: Diskussionsbeiträge des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere Finanzwirtschaft, Universität Bamberg)
2.
Oehler, Andreas: Do Mutual Funds Specializing in German Stocks Herd? In: Finanzmarkt
und Portfolio-Management 12 (1998), Nr. 4, S. 452-465
3.
Oehler, Andreas: Empirische Untersuchungen zum Verhalten institutioneller Investoren .
In: Kleeberg, J. ; Rehkugler, H. (Hrsg.) : Handbuch des Portfoliomanagement. Bad Soden :
Uhlenbruch-Verlag, 1998, S. 111-125.
Hochorganisierte Finanzmärkte im Spannungsfeld nationaler Deregulierung und
zentralisierter, supranationaler Regulierung (Wettbewerb und Integration von
Finanzmärkten)
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Beginn: 1.1.2001
Förderer:
Lehrstuhl für Finanzwirt-
schaft
Publikationen
0XX
1.
Oehler, Andreas: Zur Makrostruktur von Finanzmärkten - Börsen als Finanzintermediäre im
Wettbewerb . Bamberg : Universität Bamberg. 2003 (22). - Forschungsbericht (BAFIFO -
Bank- und Finanzwirtschaftliche Forschung: Diskussionsbeiträge des Lehrstuhls für Be-
triebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwirtschaft, Universität Bamberg)
2.
Oehler, Andreas: Bankensysteme (Universal-, Trenn-) . In: Bühner, R. (Hrsg.) : Manage-
mentlexikon. München : Oldenbourg, 2001, S. 71-72.
3.
Oehler, Andreas: Deutsche Börse: Katalysator oder zentraler Akteur? In: Zeitschrift für das
gesamte Kreditwesen 54 (2001), S. 56
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 733
4.
Oehler, Andreas: Die Börse an die Börse - Na und? In: Unternehmermagazin 49 (2001),
Nr. 1-2, S. 45
5.
Oehler, Andreas: Das europäische Finanz- und Börsenwesen - Strukturveränderungen und
Entwicklungstendenzen . Berlin : Ring-Verlag, 2000 (Wirtschaftsforum Berlin)
6.
Oehler, Andreas: Wertpapierbörsen im Wettbewerb - eine ökonomische Analyse . In: Die
Sparkasse 117 (2000), S. 351-357
Home bias aller Anleger?
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Beteiligte:
Dipl. Bw. (FH) Marco Rum-
mer, MSc. (York)
Beginn: 1.1.2001
Förderer:
Lehrstuhl für Finanzwirt-
schaft
Publikationen
0XX
1.
Oehler, Andreas: Behavioral Finance, verhaltenswissenschaftliche Finanzmarktforschung
und Portfoliomanagement . In: Kleeberg, J. ; Rehkugler, H. (Hrsg.) : Handbuch des Port-
foliomanagement. Bad Soden : Uhlenbruch, 2002, S. 843-870.
2.
Oehler, Andreas: Kaufen was man kennt - der Home Bias in der Anlagestrategie .
In: Unternehmermagazin 49 (2001), Nr. 5, S. 50
3.
Oehler, Andreas: Behavioral Finance - Theoretische, empirische und experimentelle Befun-
de unter Marktrelevanz . In: BankArchiv 48 (2000), S. 978-989
Informations- und Entscheidungsprozesse institutioneller Investoren
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Stichwörter:
Akteur; Marktmacht; Fi-
nanzmarkt; Entscheidung;
Verhalten; Preispolitik;
Aktienmarkt; Einkauf;
Geldanlage; Kaufverhal-
ten; Oliogopol; Investiti-
on; Marktmechanismus
Beginn: 1.1.1995
Förderer:
Lehrstuhl für Finanzwirt-
schaft
Vor dem Hintergrund einer eher oligopolistischen Marktstruktur von
Finanzmärkten, in denen einzelne oder mehrere Akteure durch ihre
Verhaltensweisen das Marktergebnis beeinflussen können, erlangt
die Analyse der Informations- und Entscheidungsprozesse der
Marktakteure wie z. B. der institutionellen Anleger besondere Be-
deutung, da diese durch ihre Marktmacht einen deutlichen Einfluß
auf die Preisgestaltung ausüben können. Damit rücken Probleme
der individuellen und kollektiven Erwartungsbildung und Entschei-
dungsprozesse sowie der damit verbundenen Untersuchung der Ei-
genschaften der Marktakteure, der Informationsverteilung und der
Marktinstitutionen in den Mittelpunkt des Interesses der neueren Fi-
nanzmarktforschung. Das Forschungsziel des Projektes ist es daher,
die Informations- und Entscheidungsprozesse, die zu einzelnen An-
lageentscheidungen und ihren Änderungen führen, zu analysieren,
um deren Struktur sowie wesentliche Einflußfaktoren herauszuar-
beiten. In einem späteren zweiten Forschungsabschnitt können die
so gewonnenen Ergebnisse anhand experimenteller Designs einer
ersten Überprüfung unterzogen werden.
In die Untersuchung sollen alle wesentlichen Arten von Finanzinter-
mediären (Kreditinstitute, Kapitalanlagegesellschaften, Versiche-
rungen, Pensionskassen) sowie nicht-finanzielle (Wirtschafts-)
Unternehmen einbezogen werden.
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 734
Erste Ergebnisse:
• Im Rahmen des jeweiligen (Teil-) Entscheidungsprozesses scheint es
offensichtlich nicht möglich zu sein, Informationen zu suchen, ohne
gleichzeitig Anlagealternativen zu generieren und diese wiederum
hinsichtlich ihrer Eignung zur Zielerreichung zu bewerten und damit
faktisch Teilentscheidungen zu treffen (Vor-Auswahl, Beschränkung
des Alternativenraums).
• Die Zielerreichung findet nicht in einem Schritt statt, vielmehr wird
mit jedem Teilprozeß "nur" eine Annäherung an die optimale (=ziel-
gerechte) Lösung erreicht. Es findet eine Anpassung in der Zeit statt,
was zur Konsequenz hat, daß der Zeitverbrauch in der Regel eine Be-
dingungs- und ggf. auch Zieländerung zur Folge hat (Justierung un-
ter sich ständig ändernden Bedingungen).
• Der Mehrfachdurchlauf der klassischen Phasen/Verrichtungen wäh-
rend dominanter Objektorientierung sowie die Pre-Selektion (s.o.)
und die fortlaufende Justierung läßt grundsätzlich auch einen Rück-
griff auf "frühere Entwürfe" (Entscheidungsvorschläge) zu.
• Insbesondere in den Routineprozessen der Strategischen Ebene II
und der Taktischen Ebenen I und II ist nach anfänglicher Erzeugung
von Informationssymmetrie eine klare Dominanz der Objektorientie-
rung zu verzeichnen. Die gegen Ende zu beobachtenden zunehmen-
den Bewertungsaktivitäten sind nahezu mit der Auswahl
verschmolzen.
Publikationen
0XX
1.
Oehler, Andreas ; Häcker, Mirko: Kurseinfluss mittlerer und großer Transaktionen am deut-
schen Aktienmarkt . In: Zeitschrift für Betriebswirtschaft 74 (2004), Nr. 5, S. 461-486
2.
Oehler, Andreas: Empirische Untersuchungen zum Verhalten institutioneller Investoren .
In: Kleeberg, J. ; Rehkugler, H. (Hrsg.) : Handbuch des Portfoliomanagement. Bad Soden :
Uhlenbruch-Verlag, 1998, S. 111-125.
IPO Pricing: Ex-ante Uncertainty, Marktsegmentierung und Investor Sentiment
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Beteiligte:
Dipl. Bw. (FH) Marco Rum-
mer, MSc. (York)
Beginn: 1.7.2003
Förderer:
Lehrstuhl für Finanzwirt-
schaft
Since the early 1970s, a huge and systematic increase from the of-
fer price of an initial public offering (IPO, hereafter) in the primary
market to its first-day (closing) price in the secondary market was
documented (for the first research, see Stoll and Curley (1970),
Logue (1973), Reilly (1973), Ibbotson (1975)). From an issuer’s
point of view this phenomenon is usually called underpricingA gro-
wing body of studies tried to explain the underpricing phenomenon
and found in all countries that IPOs of operating companies are un-
derpriced, on average (for an exhaustive survey, see Ritter (1998)
and (2003), Brounen and Eichholtz (2002)).
Stimulated by the remarks in Ma and Tsai (2001), the classification
issues in Ritter and Welch (2002), and time-variation in IPO-puzzle
patterns, especially the hype at the end of the 1990s (for example,
see Loughran and Ritter (2003)), we aim to sharpen the distinction
between the IPO valuation and information problems in setting the
offer price on the one hand and the allocation-, demand-, or trading-
related determinants on the other hand.
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 735
Following Ma and Tsai, a distinction needs to be made between the
initial return (as defined above) and an IPO discount which is the dif-
ference between the offer price and what an issuer could has been
achieved without discount, i.e., the initial return only if the secon-
dary market prices the shares efficiently. By classifying the theories,
models and other determinants of underpricing in the huge and
steadily growing body of IPO literature, we derive valuation- and in-
formation-related components and demand- and sentiment-related
variables, including the dynamics of the IPO-market cycle.
Our empirical work therefore attempts to quantify the relative im-
portance of the different explanations in one study. In contrast to
other studies which con-centrate on more traditional determinants
or only choose a selective view or cannot include the late 1999/2001
period, we focus on the German market using a newly configurated
and corrected data set with 410 IPOs for the 1997-2001. We analyze
the importance of both the offer-price-related and the market-rela-
ted variables (e.g. hot-issue, price support, investor sentiment).
To untwist what really drives IPO underpricing we first analyze the
cyclical behavior of the issue activity (i.e. IPO volume) and under-
pricing. Consistent with Lowry and Schwert (2002), we find that is-
sue activity is influenced by past IPO volume and underpricing. As
price support truncates the distribution of underpricing and, there-
fore, influences the cross-section analysis quite sub-stantially we
analyze this phenomenon using Ruud’s (1993) methodology and
find evidence of underwriters stabilizing new issues. Combining all
this, we analyze 410 IPOs during 1997 till 2001 using both OLS and
censored data es-timation methods. On the one hand, we use va-
luation- and information-related components like the length of the
subscription period and width of the book-building range and on the
other hand demand- and sentiment-related variables like the past
issue activity, return of the ‘Nemax All Share’ index or the usage of
the greenshoe. Summing up, we conclude that underpricing is main-
ly influenced by investor sentiment and, therefore, by the demand
of potential investors, and less by ex-ante uncertainty, especially
during the dot-com boom.
Publikationen
0XX
1.
Oehler, Andreas ; Rummer, Marco ; Smith, Peter N.: IPO Pricing and the Relative Im-
portance of Investor Sentiment - Evidence from Germany . Bamberg : Universität Bam-
berg. 2004 (26). - Forschungsbericht (BAFIFO - Bank- und Finanzwirtschaftliche
Forschung: Diskussionsbeiträge des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere
Finanzwirtschaft, Universität Bamberg)
2.
Oehler, Andreas: Auktionen kein Allheilmittel . In: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen
53 (2000), S. 400-401
3.
Oehler, Andreas: Auktionen als Alternative? Für und Wider des Einsatzes bei IPOs und An-
wendungsvoraussetzungen . In: Unternehmermagazin 48 (2000), Nr. 10, S. 50-51
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 736
Kurseinfluss am deutschen Aktienmarkt
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Beteiligte:
Dipl.-Kfm. Mirko Häcker
Stichwörter:
Marktmikrostruktur;
Preiswirkung; Institutio-
nelle Investoren; Stealth
Trading
Beginn: 1.6.2000
Förderer:
Deutsche Forschungsge-
meinschaft (DFG) und
Lehrstuhl für Finanzwirt-
schaft
Zu den zentralen Aspekten der Marktmikrostrukturtheorie, wie bei-
spielsweise zur Preisintermediation und zum Bietprivileg (Händler-
markt, Anlegermarkt) oder zur Zugangsintermediation und der
Anzahl der Privilegierten (Händlerauktion und -monopol, offene Bör-
se mit Einzel- und Gesamtkurs sowie Agency Auction), existiert um-
fangreiche Literatur.
Schon sehr früh wurde ein besonderer Schwerpunkt in der Frage ge-
sehen, ob die Transaktionsgröße und hier vor allem sogenannte
Blocktransaktionen einen Preiseinfluss2 ausüben. Während die Ar-
beiten der siebziger Jahre überwiegend durch den Existenzbeweis
desselben geprägt waren, differenzierte sich das Vorgehen seit den
achtziger Jahren nicht nur in Richtung einer Zerlegung in temporäre
und permanente Komponenten des Preiseffektes, sondern vor allem
auch in die Analyse der Handelsrichtung. Mehrfach werden stärkere
Preisreaktionen für käufer- als für verkäuferinitiierte Transaktionen
berichtet. Konnten die Ergebnisse der frühen Studien noch mit teil-
weise unelastischen Angebots- und Nachfragekurven erklärt wer-
den, so wird für die in jüngerer Zeit gefundene Asymmetrie ein
sogenannter Informationseffekt, d.h. der (zugeschriebene) unter-
schiedliche Informationsgehalt der jeweiligen Transaktionen, ange-
führt.
Des weiteren gingen die meisten Untersuchungen zunächst davon
aus, dass mit steigender Transaktionsgröße der Preiseinfluss höher
liege, da die jeweilige Marktgegenseite mit zunehmender Transak-
tionsgröße dem Kontrahenten private Informationen unterstellte
und zur Kompensation des Informationsrisikos aufgrund (vermute-
ter) asymmetrisch verteilter Informationen die Preissetzung ent-
sprechend erfolgt. Der bessere Informationsstand wird dabei
regelmäßig ohne direkten Nachweis für institutionelle Investoren
angenommen.
In der jüngeren Diskussion theoretischer und empirischer Befunde
wird schließlich die einfache lineare Beziehung zwischen Transakti-
onsgröße und Preiseinfluss dahingehend überdacht, dass (mutmaß-
lich) informierte Investoren eher mittelgroße Transaktionen wählen
(sollten), um einerseits Transaktionskosten gegenüber vielen klei-
nen Transaktionen zu sparen und um andererseits die Existenz
überlegener Informationen aufgrund zu großer Transaktionen nicht
faktisch offen zu legen, das sogenannte Stealth Trading. Die neue-
ren empirischen Ergebnisse von Chakravarty (2001) deuten auf eine
solche nicht-lineare Preiseinflussfunktion hin, mit dem relativ größ-
ten Preiseffekt durch mittelgroße Transaktionen. Schon zuvor hatte
Oesterhelweg (1998) für den deutschen Markt Hinweise auf eine
Nicht-Linearität gegeben.
Die zunehmende Verfügbarkeit hochfrequenter Transaktionsdaten
für den Aktienmarkt - bisher allerdings in der Regel beschränkt auf
die US-amerikanischen Finanzmärkte - hat die Analysemöglichkei-
ten der Transaktionsgröße bzw. des Verhaltens verschiedener Inve-
storengruppen und deren Auswirkungen auf den Preisbildungspro-
zess in jüngster Zeit deutlich verbessert. So konnten Chan/Lakonis-
hok (1993, 1995) erstmalig auf Transaktionsdaten großer institutio-
neller Investoren zurückgreifen und vor diesem Hintergrund mögli-
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 737
che Preiseffekte direkt untersuchen. Keim/Madhavan (1995) ver-
fügten über Daten Institutioneller, die genauere Aussagen über die
Platzierung und Aufteilung großer Transaktionen am Markt zulas-
sen. Die empirische Analyse von Sias/Starks/Titman (2001) für an
der NYSE notierte Aktien kann u.a. einen Preiseinfluss aus dem Han-
del institutioneller Investoren ableiten, den die Autoren insbesonde-
re darauf zurückführen, dass den Transaktionen nicht-öffentliche
Informationen zugerechnet werden (asymmetrische Informa-tions-
verteilung). Die bereits erwähnte Studie von Chakravarty (2001),
die ebenfalls mit NYSE-Daten arbeitet, findet eine klare Bestätigung
der Stealth-Trading-Hypothese von Barclay/Warner (1993).
Zentrale Gemeinsamkeit der genannten Studien ist es, dass sie
nicht nur allein auf den amerikanischen Markt bezogen sind, son-
dern vor allem, dass sie durch entsprechende Datenselektion oder -
verfügbarkeit ausschließlich Transaktionen institutioneller Investo-
ren verwenden, potentiell private Investoren zuzuschreibende
Transaktionen werden im Zweifel eliminiert.
Unsere Arbeit setzt sich angesichts der theoretischen und empiri-
schen Literaturbefunde zum Ziel, ohne eine vorab getroffene Fest-
legung über die Investorengruppe den Einfluss der Transaktions-
größe auf den Preis zu analysieren und dies in dieser Form erstmals
für den deutschen Markt durchzuführen. Hierfür kann auf Daten aus
den Meldesätzen der Finanzaufsicht (seinerzeit: Bundesaufsichts-
amt für den Wertpapierhandel BAWe) zurückgegriffen werden, die
insbesondere geeignet sind, einerseits die Transaktionsgröße zu
klassifizieren und andererseits durch die Identifizierung einzelner
Transaktionen die Transaktionsrichtung direkt zu ermitteln.
Dabei wird aufgrund der Literaturbefunde zunächst von einem linea-
ren Zusammenhang zwischen Transaktionsgröße und Preiseffekt
ausgegangen. Unsere Ergebnisse zeigen einen klaren permanenten
Kurseinfluss und deuten dabei an, dass die Festlegung einer höhe-
ren Transaktionsgröße zu einem geringeren permanenten mittleren
Preiseinfluss führt. Daher wird in einem zweiten Schritt eine nicht-
lineare Preiseinflussfunktion geschätzt. Die Befunde fallen deutlich
klarer aus und zeigen, dass die Verwendung linearer Preisein-
flussfunktionen tendenziell zu einer Unterschätzung des Einflusses
kleiner und mittlerer und zu einer Überschätzung größerer Transak-
tionen führt.
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