Netzwerk verschieden spezialisierter Banken bzw. Anbieter
präsentieren, die zusammen den ganzheitlichen Kompetenzvermu-
tungen ihrer Kunden in den Bereichen Sicherheit des elektronischen
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
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Geschäftsverkehrs, Serviceorientierung, Produkt-Know-how und in-
dividuell wahrgenommener Komplettlösung zu genügen versuchen.
Ein solches Netzwerk wird typischerweise aus drei Kategorien beste-
hen, Vertriebsbanken, Portfoliobanken und Produktions-
bzw. Transaktionsbanken, die sowohl rechtlich selbständig als
auch unselbständig organisiert sein können. Diese grundsätzlich
veränderte und sich verändernde strategische Sicht für das Retail
Banking berührt die einzelnen Banken und Sparkassen in sehr un-
terschiedlicher Weise und sie hängt im Einzelnen von der heutigen
Marktposition genauso ab wie von der jeweils verfolgten Unterneh-
mensstrategie. Es wird daher sicher keine allgemeine oder einheit-
liche Strategie und Weiterentwicklung für alle Banken und
Sparkassen existieren.
Ausgehend vom heutigen Retail Banking (in Deutschland) lassen
sich jedoch einige Tendenzen vor allem im Vertriebsbankenbereich
skizzieren und mit einzelnen Anbietern bzw. Anbietergruppen ver-
binden. Eine strategische Variante im Wettbewerb des Retail Ban-
king ist ein starker Fokus auf Kundensegmente oder auf
Leistungssparten, die durch ein herausragendes Geschäftssystem
getragen werden. Zu Segmentspezialisten zählen insbesondere
die Strukturvertriebe, die allerdings in der Regel eher das eingangs
definierte Private Banking und weniger das Retail Banking anvisie-
ren (z.B. MLP) und nur bedingt (rechtlich) eine Bankeigenschaft ha-
ben müssen, da es u.a. auf eine überragende Verkaufskultur
ankommt. Die ausschließliche Konzentration auf wenige Lei-
stungssparten wie z.B. Kreditkarten, standardisierte Konsumfi-
nanzierung, standardisierte Immobilienfinanzierung, einfach(s)te
Liquiditätsanlagen oder Fondsprodukte in Koppelung mit einem ent-
lastenden Produktionsbanksystem und verbunden mit einer exzel-
lenten Verkaufskultur über innovative und traditionelle Kanäle wird
z.B. von der Citi-Bank im Retail Banking praktiziert. Die Weiterent-
wicklung einiger Auto- und Konsumfinanzierungsbanken könnte
ggf. eine ähnliche Richtung nehmen, gerade wenn im Netzwerk eine
Produktions- und eine Portfoliobank zur Verfügung steht.
Eine weitere strategische Option besteht in einer Entwicklung zum
fokussierten Multispezialisten, der die Segment- und Leistungs-
orientierung nicht im vorgenannten Ausmaß betreibt, sondern im
Sinne der genannten Angebots- und Vertriebswegedifferenzierung
breitere Kundenschichten mit standardisierten modularen Lei-
stungsbündeln anspricht. Ggf. kann hier weiter danach differenziert
werden, ob der Schwerpunkt eher ertrags-, eher wachstums- und
effizienz- oder überwiegend effizienzorientiert ist. Beispiele aus der
Praxis wie die Royal Bank of Scotland deuten jedoch an, dass eine
Wachstumsorientierung unter ausdrücklicher Berücksichtigung ei-
ner Verbesserung der Cost-Income-Ratio attraktiv und möglich er-
scheint. Eine solche Entwicklung ist grundsätzlich auch für die
Sparda-Banken zu erkennen, obwohl hier meist noch ein regiona-
ler Fokus komplementär gesehen wird.
Die Anstrengungen der Postbank, ihre traditionelle, eher passi-
visch ausgerichtete Leistungspalette in Richtung der Konsumfinan-
zierung und ausgewählter Fondsprodukte zu arrondieren, für die
hohe Zahl an Bestandskunden innere Akquisition zu betreiben und
gleichzeitig sich intensiv der Prozesseffizienz zu widmen, kann
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
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ebenfalls als eine Entwicklung in Richtung auf einen fokussierten
Multispezialisten mit Effizienz- und Wachstumsorientierung verstan-
den werden. Daneben wird offensichtlich auch ein Transaktions-
bankstatus im oben genannten Sinne angestrebt.
Die deutschen Großbanken sind hiervon noch weit entfernt, u.a.
weil es ihnen trotz jahrzehntelanger eindeutiger Erfahrung nicht ge-
lungen ist, ihr Retail Banking in einer Vertriebsbank effizient zu bün-
deln und nur ansatzweise begonnen wurde, zumindest eine externe
Transaktionsbank für den Zahlungsverkehr zu nutzen (Postbank).
Die dritte strategische Variante liegt in einer Ausrichtung als regio-
nale Universalbank mit gestraffter Leistungspalette und eher
breitem Kundenfokus. Eine solche Vertriebsbank ist auf eine
überlegene Verkaufs- und Servicekultur angewiesen, mit der insbe-
sondere auch der Vorteil der regionalen Verankerung und Präsenz
nutzenstiftend transportiert wird und die eine effiziente Angebots-
und Vertriebswegedifferenzierung durchsetzt. Eine solche Option
besteht für viele Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Dies
allerdings nur, wenn in einem klaren Netzwerk-Fokus arbeitsteilig
Portfoliobank- und Produktionsbankaktivitäten zentralisiert werden,
ohne dass dabei die regionale Entscheidungskompetenz im Front
Office tangiert wird. Die jeweiligen Verbünde könnten ggf. eine sol-
che Aufgabe übernehmen, jedoch bedarf es hier noch erheblicher
Prozessvereinfachungen und klarer Prozessstrukturierungen, um
annähernd in Richtung des oben beschriebenen Netzwerkes Wachs-
tums- und Effizienzvorteile abschöpfen zu können. Die gerne als Al-
ternative zur Kooperation genannte systematische Fusion vieler
regionaler Institute würde dagegen gerade die regionale Kernkom-
petenz vernichten. Solange gerade in der dritten Variante jedoch
nicht höchste Umsetzungseffizienz erreicht wird, haben Wettbe-
werber sowohl im Typ der Vertriebsbank als fokussierter Multispe-
zialist (Variante 2) als auch im Typ der Produktionsbank sowie ggf.
der Portfoliobank gute Chancen, weiter Marktanteile zu gewinnen.
Die Analyse der Kunde-Bank-Beziehungen hat darüber hinaus of-
fenbart, dass es dafür weniger allein auf elektronische Vertriebswe-
ge ankommt (Direct Banking, Direktbanken) als vielmehr auf einen
ausgewogenen, jeweils kundenorientiert festgelegten Zugang mit
der Möglichkeit zum Personal Banking.
Publikationen
0XX
1.
Oehler, Andreas: Die Akzeptanz der technikgestützten Selbstbedienung im Privatkunden-
geschäft von Universalbanken . Stuttgart : Schäffer-Poeschel, 1990 (Betriebswirtschaftli-
che Abhandlungen Bd. 80)
2.
Oehler, Andreas: Retail Banking - Status quo und Entwicklungsperspektiven . Bamberg :
Universität Bamberg. 2004 (27). - Forschungsbericht (BAFIFO - Bank- und Finanzwirt-
schaftliche Forschung: Diskussionsbeiträge des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere Finanzwirtschaft, Universität Bamberg)
3.
Oehler, Andreas: "Only you"? - Marktanteile und Migration im Privatkundengeschäft .
In: BankArchiv 52 (2004), Nr. 3, S. 181-188
4.
Oehler, Andreas: "Hast Du schon oder gehst Du noch"? Zur Wechselbereitschaft zufriede-
ner Bankkunden . In: Sparkasse 121 (2004), S. 86-94
5.
Oehler, Andreas: "Mehr Wunsch als Wirklichkeit" - Anforderungen an eine Bankverbindung
und Qualität aus Kundensicht . In: Sparkasse 120 (2003), S. 523-528
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 746
6.
Oehler, Andreas: Seitensprung oder mehr - wie monogam sind zufriedene Bankkunden?
Bamberg : Universität Bamberg. 2001 (17). - Forschungsbericht (BAFIFO - Bank- und Fi-
nanzwirtschaftliche Forschung: Diskussionsbeiträge des Lehrstuhls für Betriebswirtschafts-
lehre, insbesondere Finanzwirtschaft, Universität Bamberg)
7.
Oehler, Andreas: Overbanking in Deutschland? In: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen
53 (2000), S. 332
8.
Oehler, Andreas: Auf dem deutschen Bankenmarkt gibt es kein generelles Problem mit
Überkapazitäten. Großbanken haben jedoch ein langjähriges Auslastungsdefizit bei Filialen
. In: Financial Times Deutschland 14. März (2000), S. 23
9.
Oehler, Andreas: Overbanking in Deutschland? In: Sparkasse 117 (2000), S. 146
10. Oehler, Andreas: Kundenorientierte Organisationstrukturen in Filialbanken - Grundlegende
Realisierungsvoraussetzungen und Implementierungsprobleme . In: Müller, S. ; Stroth-
mann, H. (Hrsg.) : Kundenzufriedenheit und Kundenbindung. Strategien und Instrumente
von Finanzdienstleistern. München : Beck-Verlag, 1998, S. 255-287.
11. Oehler, Andreas: Eine Analyse des Wettbewerbs im Privatkundengeschäft der Universal-
banken . In: Sparkasse (1995), S. 125-130
12. Oehler, Andreas: 20 Jahre Wettbewerb im Privatkundengeschäft der Universalbanken .
In: Die Bank (1990), Nr. 2, S. 64-70
Risikomanagement, insbes. Kreditrisikomanagement
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Beginn: 1.1.1995
Förderer:
Lehrstuhl für Finanzwirt-
schaft
Publikationen
0XX
1.
Oehler, Andreas ; Unser, Matthias: Finanzwirtschaftliches Risikomanagement . 2. Aufl. Ber-
lin et al. : Springer, 2002
2.
Läger, Volker ; Oehler, Andreas: Bewertung von Kreditderivaten mit Gegenparteirisiko .
In: Oehler, Andreas (Hrsg.) : Kreditrisikomanagement. Kernbereiche, Aufsicht und Ent-
wicklungstendenzen. Stuttgart : Schäffer-Poeschel, 2002, S. 157-179.
3.
Oehler, Andreas: Fokus Kreditrisikomanagement: Eine Einführung . In: Oehler, Andreas
(Hrsg.) : Kreditrisikomanagement. Portfoliomodelle und Derivate. Stuttgart : Schäffer-Poe-
schel Verlag, 2000, S. V-VIII.
4.
Oehler, Andreas (Hrsg.): Kreditrisikomanagement. Kernbereiche, Aufsicht und Entwick-
lungstendenzen . Stuttgart : Schäffer-Poeschel, 2002
5.
Oehler, Andreas (Hrsg.): Kreditrisikomanagement. Portfoliomodelle und Derivate .
Stuttgart : Schäffer-Poeschel Verlag, 2000
6.
Oehler, Andreas (Hrsg.): Credit Risk und Value-at-Risk-Alternativen. Herausforderungen
für das Risk Management . Stuttgart : Schäffer-Poeschel Verlag, 1998
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 747
Risikotransparenz von Hedge Funds
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Beteiligte:
Dipl.-Kfm. Oliver Schwind-
ler
Beginn: 1.7.2003
Förderer:
Lehrstuhl für Finanzwirt-
schaft
Unternehmensbewertung mit hohem Anteil an Humankapital
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Stichwörter:
Humankapital; Dienstlei-
stungen; Value Chain Ma-
nagement
Beginn: 1.1.2000
Förderer:
Lehrstuhl für Finanzwirt-
schaft
Das Projekt zeigt auf der Basis einer umfassenden Dienstleistungs-
definition, die den Dienstleistungsprozess in den Vordergrund stellt,
dass die Werttreiber im Dienstleistungsprozess vornehmlich im Be-
reich des Intellektuellen Kapitals zu suchen sind. Gleichzeitig wird
die übliche Definitorik der Potential- und Ergebnisorientierung einer
Dienstleistung als Vorstufe einer umfassenden Begriffsbildung be-
trachtet. Unter Intellektuellem Kapital wird sowohl das traditionelle
Humankapital als auch das Strukturkapital mit Organisations- und
Reputationskapital eines Unternehmens gefasst.
Die Porter’sche Idee der Darstellung von Unternehmen durch eine
Wertkette und deren Einbindung in ein Wertsystem wird für Dienst-
leistungsunternehmen spezifiziert und auf diese Weise deren bewer-
tungsrelevante Charakteristika herausgearbeitet. Der Beitrag
identifiziert Werttreiber, die im Zuge einer Unternehmensbewertung
durch ein entsprechendes Bewertungsmodell abgebildet werden
sollten, um eine adäquate Bewertung zu erreichen. Zudem werden
diese Werttreiber mit der aktuell in der Diskussion stehenden Kate-
gorisierung des Intellektuellen Kapitals in Verbindung gebracht.
Publikationen
0XX
1.
Oehler, Andreas ; Dreyer, Dirk: Werttreiber im Dienstleistungsprozess - Eine Analyse an-
hand der Wertkette nach Porter . Bamberg : Universität Bamberg. 2002 (21). - For-
schungsbericht (BAFIFO - Bank- und Finanzwirtschaftliche Forschung: Diskussionsbeiträge
des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwirtschaft, Universität
Bamberg)
Varianten börslicher Preisbildung und Insiderhandel
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Oehler
Stichwörter:
Marktmikrostruktur;
Preisbildung; Aktien-
markt; experimentelle
Wirtschaftsforschung; Be-
havioral Finance
Beginn: 1.4.1997
Förderer:
Deutsche Forschungsge-
meinschaft (DFG)
und Lehrstuhl für Finanz-
wirtschaft
I Ausgangsfragen
Antragsgemäß wurden in der zurückliegenden Projektarbeit vier
zentrale Fragestellungen untersucht:
• Methodische Aspekte des Vergleichs der Mikrostruktur von Fi-
nanzmärkten, insbesondere der Preisbildung,
• Effizienz unterschiedlicher Marktformen,
• Konsequenzen des Insiderhandels in unterschiedlichen Marktfor-
men,
• Individuelle Biases der Investoren und die Auswirkungen auf die ag-
gregierte Marktebene, insbesondere in Abhängigkeit von der Markt-
form.
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 748
II Ergebnisse
Einschließlich der bis zum Jahresende 2001 bewilligten kostenneu-
tralen Verlängerung haben die Bewilligungszeit sowie die Vor- und
Nacharbeiten, die im Juni 2002 weitgehend abgeschlossen sein wer-
den, zu allen vier Fragestellungen Ergebnisse liefern können, die an
zahlreichen Stellen publiziert und vorgetragen worden sind.
• Die methodischen Fragestellungen konzentrierten sich auf der
Basis der vorhandenen Literatur vor allem darauf, in einer eigens
programmierten Computerbörse einige wesentliche Vorgehenswei-
sen vergleichbarer experimenteller Studien zu überprüfen. Hierzu
zählt u.a. der Trugschluss, eine stationäre Replikation produzierte
unabhängige Handelsperioden. In unseren Experimenten wurden
aufgrund der methodischen Voruntersuchungen deutlich realitätsnä-
here und praxisrelevantere Designs verwendet, die insbesondere
langlebende und nicht nur einperiodige Wertpapiere verwendeten
und die wirklich kontrollierte Bedingungen abbildeten, indem jeweils
nur eine Variable gleichzeitig verändert wurde. Der damit verbunde-
ne erheblich höhere Aufwand in der Abwicklung der Experimente
wird durch Ergebnisse gerechtfertigt, die über den Zweifel ihres Zu-
standekommens in methodischer Sicht weitgehend erhaben sind,
was eine deutlich verbesserte Übertragbarkeit in die Praxis bedeutet.
Die methodische Absicherung bzw. die aufwendige Designforschung
mündet in Ergebnisse mit hoher Reliabilität und Validität.
• Hinsichtlich der Untersuchung der Effizienz Unterschiedlicher Markt-
formen konnte u.a. anhand der in Wissenschaft und Praxis gleicher-
maßen als zentral eingeschätzten Erfolgsfaktoren der Informations-
effizienz und der Liquidität eine weitgehend gesicherte Rangreihung
vorgenommen werden. Das Abstract des umfassenden letzten Ar-
beitspapiers zu dieser Thematik wird nachfolgend wiedergegeben.
Auf Wunsch wird die gesamte Veröffentlichung gerne zur Verfügung
gestellt. Discovering the best: Informational efficiency and li-
quidity of alternative trading mechanisms in experimental as-
set markets. This paper reports the results of 18 experimental
asset markets with 262 subjects that explore the effects of liquidity
and aggregation of information. The main focus lies on the compari-
son of different trading mechanisms of stock exchanges. Compared
to most of financial markets experiments, reality is met by introdu-
cing long-living assets and integrating all subjects in a multi-period
decision-making process. In accordance with the evidence from the
empirical research in real financial markets, our results show that the
continuous auction achieves the highest informational efficiency.
Dealer markets do the worst; call markets (batch trading) reach an
intermediate position. A comparable result is achieved regarding the
liquidity of the trading mechanisms. For both success factors of real
stock exchanges our results show a strong tendency that continuous
trading outperforms the other market structures, at least in the fra-
mework of the present measurement and on the chosen abstraction
level. This does not exclude for the practice to offer a combination
with call markets in certain titles and at certain times, particularly, if
the here met assumptions of an open market access and information
symmetry between the investors do not apply in full extent.
• Die Konsequenzen des Insiderhandels wurde grundlegend in al-
len drei genannten Marktformen untersucht. Da die Ergebnisse zum
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 749
continuous trading und zu den dealer markets nicht fundamental
voneinander abwichen, wurde die entsprechende Veröffentlichung
der Ergebnisse auf der Basis der call markets aufgebaut. Das Ab-
stract des umfassenden letzten Arbeitspapiers zu dieser Thematik
wird nachfolgend wiedergegeben. Auf Wunsch wird die gesamte Ver-
öffentlichung gerne zur Verfügung gestellt (vgl. auch: Informations-
aggregation, Insiderhandel und Liquidität in experimentellen Call
Markets, Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft 12, 2000, S.
361-371). Aggregation of Information, Insider Trading and Li-
quidity in Experimental Call Markets. This paper reports the re-
sults of 13 experimental asset markets with 161 subjects that
explore the effects of liquidity and aggregation of information with
and without insider trading. Compared to most financial market ex-
periments, reality is met by introducing long-living assets and inte-
grating all subjects in a multiperiod decision-making process. Our
main findings are that insider trading does not improve informational
efficiency on a statistically significant level but depresses market li-
quidity seriously. On these conditions, it seems interesting that "the
market" is widening the spreads spreads in order to counteract insi-
ders. Analyses of the individual data show that this fact is caused by
a group of market participants behaving like market makers.
• Im Themenbereich des Zusammenhangs zwischen individuellen
Biases der Marktakteure einerseits und der Aggregatebene des
Marktes andererseits wurden zunächst verschiedene in der Literatur
erörterte Phänomene untersucht. Die finalen Auswertungen konzen-
trierten sich dann auf die Analyse des disposition effect. Dies liegt
darin begründet, dass dieses Phänomen in der internationalen For-
schung bislang ausschließlich nur mit Marktumgebungen, nicht aber
in einem echten Markt mit endogener Preisbildung untersucht wor-
den ist. Letzteres ist jedoch zwingend erforderlich, wenn Aussagen
über die Konsequenzen für die Funktionsfähigkeit dieser getroffen
werden sollen. Die in internationalen empirischen und experimentel-
len Studien üblichen Mutmaßungen und Spekulationen über das voll-
ständige oder nur teilweise Zusammenbrechen von Märkten auf-
grund eintretender Illiquidität können in unseren Projektergebnissen
eindeutig geklärt werden. Dieses neueste und letzte Arbeitspapier
des Projektes, welches seit Februar 2002 verfügbar ist, hat dem ge-
mäß eine entsprechende Aufmerksamkeit gefunden. Das Abstract
des umfassenden letzten Arbeitspapiers zu dieser Thematik wird
nachfolgend wiedergegeben. Auf Wunsch wird die gesamte Veröf-
fentlichung gerne zur Verfügung gestellt. Dying out or dying hard?
Disposition investors in stock markets. Prior research docu-
ments that many investors disproportionately hold on losing stocks
while selling stocks which have gained value. These systematic be-
havior is labeled the "disposition effect". The phenomenon can be ex-
plained by prospect theory’s idea that subjects value gains and
losses relative to a reference point like the purchase price, and that
they are risk-seeking in the domain of possible losses and risk-aver-
se when a certain gain is obtainable. Our experiments were designed
to test whether individual-level disposition effects attenuate or sur-
vive in a dynamic market setting. We analyze a series of 36 stock
markets with 490 subjects. The majority of our investors demonstra-
te a strong preference for realizing winners (paper gains) rather than
losers (paper losses). We adopt different reference points and com-
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 750
pare the behavioral patterns across three main trading mechanisms,
i.e. rules of price formation. The disposition effect is greatly reduced
only within high pressure mechanisms like a dealer market when the
last price is assumed as a reference point which is a more market
driven (external) benchmark. If disposition investors use the purcha-
se price as a reference point which is a more mental-accounting dri-
ven (internal) benchmark they are dying hard in all market settings.
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