Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg 2004


Supply-Chain-Strategien zur Bewältigung von Absatzrisiken in innovativen Märk-



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Supply-Chain-Strategien zur Bewältigung von Absatzrisiken in innovativen Märk-

ten

Projektleitung:

Prof. Dr. Günther Diruf



Beteiligte:

Dr. rer. pol. Wolfgang Bre-

mer

Laufzeit: 1.1.2000 - 

31.12.2001



Klassische Produktions- und Distributionsnetzwerke für

Standardgüter werden mit dem Ziel gestaltet und gesteuert, die

gesamten Produktions- und Logistikkosten unter Einhaltung eines

hohen Lieferserviceniveaus zu minimieren.

Entgangene Umsätze und Deckungsbeiträge wegen mangelnder

Lieferfähigkeit oder Verluste in Form obsoleter Restbestände spielen

bei vielen Produktgruppen nur eine untergeordnete Rolle, weil auf-

grund stabiler Nachfrageverläufe, begrenzter Prognosefehler und

hoher Lieferbereitschaften diese Kosten gering gehalten werden

können.

Eine deutlich andere Problemstruktur finden wir dagegen in inno-



vativen Märkten, z.B. in hochpreisigen Mode- oder High-

Tech-Segmenten: Einerseits bieten erfolgreiche Produkte auf die-

sen Märkten (für jeweils kurze Zeit) hohe Gewinnspannen, anderer-

seits bestehen aber auch große Absatzrisiken (hohe

Umsatzverluste durch Fehlmengen oder hohe Mehrkosten durch

Preisreduzierungen für obsolete Bestände). Verursacht werden die-

se Absatzrisiken durch den Innovationscharakter, die Variantenviel-

falt und die extrem kurzen (meist saisonalen) Lebenszyklen der

Produkte, die zu erheblichen Fehlern in der Absatzprognose

führen.


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 758

Klassische Supply Chains für Standardprodukte sind in innovativen

Märkten völlig überfordert, weil sie für eine andere Anforderungs-

struktur ausgelegt wurden (relativ stabile Nachfrageverläufe mit ge-

ringen Prognosefehlern, mittlere bis lange Produktlebenszyklen).

Benötigt werden dagegen Innovations-, Produktions- und Logi-



stikketten,

• die im Rahmen eines abgestimmten strategischen Konzeptes

• die Möglichkeiten des modernen Supply Chain Managements nut-

zen,


• um die hohen Absatzrisiken in innovativen Märkten (Fehlmen-

gen bei Umsatzrennern, Überbestände bei schlecht laufenden Vari-

anten) entscheidend zu senken.

In den letzten Jahren wurden sowohl in der Praxis (insbesondere in

der Textil- und Modebranche) als auch in der Managementliteratur

große Anstrengungen unternommen, dem Ziel effektiver Supply



Chains zur Bedienung innovativer Märkte näher zu kommen.

Zu nennen sind vor allem theoretische und praktische Arbeiten zu

sogenannten Quick-Response-Systemen. Ferner wurden wichti-

ge Basiskonzepte diskutiert, die in innovativen Supply Chains eine

zentrale Rolle spielen, z.B. Postponementstrategien, flexible

Produktionssysteme und modulare Produktstrukturen. In

klassischen Supply Chains sind schließlich zahlreiche Systeme für

die organisatorische und technische Implementierung entwickelt

worden, z.B. MRP-, DRP- und APS-Systeme für die informatori-

sche und planerische Verkettung der Supply Chain-Partner. Es fehlt

jedoch ein strategisches Gesamtkonzept, das systematische



Orientierung beim Aufbau innovativer Supply Chains bietet.

Ziele des Forschungsprojektes:

• Systematisierung der vorhandenen wissenschaftlichen Arbei-



ten zur Gestaltung und Steuerung von Supply Chains in innovativen 

Märkten


• Wirksamkeitsanalyse und Evaluierung zentraler strategi-

scher Bausteine zur Bewältigung der Nachfrageunsicherheiten in 

der Produktions- und Logistikkette

• Entwicklung von Gestaltungs- und Steuerungsempfehlungen 

für ein strategisches Gesamtkonzept



Publikationen

0XX


1.

Diruf, Günther: Senkung von Absatzrisiken für Modeprodukte durch selektives Produktions-

postponement: Entwicklung eines Optimierungsmodells zur Unterstützung von Postpone-

mententscheidungen . Bamberg : Otto-Friedrich-Universität. 2001 (128/2001). - 

Forschungsbericht. 60 Seiten

2.

Bremer, Wolfgang: Supply-Chain-Strategien zur Bewältigung von Absatzrisiken in innova-

tiven Märkten . 1. Aufl. Berlin : dissertation.de, 2002. - 242 Seiten. ISSN 3-89825-419-4

Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 759



Vernetzung dezentraler Lagersysteme im Großhandel: Service- und Kostenopti-

mierung im Lagerverbund

Projektleitung:

Prof. Dr. Günther Diruf



Beteiligte:

Dr. rer. pol. Nicholas Boo-

ne

Stichwörter:

Großhandelslogistik; La-

ger- und Transportsyste-

me; Lagerverbundnetze; 

virtuelle Zentralisierung; 

Optimierungsheuristiken



Laufzeit: 1.1.1998 - 

1.11.2001

Bestimmte Großhandelsmärkte (z.B. der Pharmagroßhandel) ver-

langen logistische Hochleistungen, die nur mit zahlreichen kun-



dennahen Lägern zu erfüllen sind. Typischerweise finden wir in

diesen Märkten folgendes Anforderungsprofil:

• umfangreiche, dynamische Sortimente: Sortimentsumfänge von 

10.000 bis 100.000 Artikel (und mehr) sind keine Seltenheit. Die 

starke Absatzkonzentration auf wenige Schnelläufer impliziert eine 

große Anzahl langsam laufender, schwer prognostizierbarer Produk-

te. Darüber hinaus sind Artikel mit erratischen Verläufen oder insta-

bilen Saisonmustern zu bedienen.

• extrem hohe Anforderungen an die logistische Servicequali-

tät: Insbesondere Lieferzeiten im Stundenbereich lassen sich nur 

mit kundennahen dezentralen Lagersystemen erreichen. Erschwert 

wird die Bewältigung dieser hohen Lieferzeitanforderungen durch 

geographisch breit gestreute Kundenstrukturen auf umfangreichen 

Lieferflächen. Die geforderte Lieferzuverlässigkeit liegt i.d.R. nahe 

100%.


Die Vor- und Nachteile zentraler und dezentraler Lagersyste-

me in der Distribution sind im Prinzip bekannt: Zentrale Bestände

gewähren hohe Lieferbereitschaften bei relativ niedrigen Bestän-

den, leiden aber an Kundenferne, leichter Verwundbarkeit und sy-

stemweiter Ausbreitung von Dispositionsfehlern. Unverbundene

dezentrale Lager zeigen dagegen die erwünschte Kundennähe, er-

fordern aber andererseits bei Vollsortimentierung extrem hohe Be-

stände, insbesondere im Langsamläuferbereich. Zur Bestandsbe-

grenzung wird deshalb bei dezentralen Lagern meist auf Vollsorti-

mentierung und einen Teil der erforderlichen Sicherheitsbestände

verzichtet. Unverbundene dezentrale Teilsortimenter können des-

halb den Sortiments- und Lieferbereitschaftsanforderungen im

Hochleistungsgroßhandel nicht gerecht werden.

Die informatorische Vernetzung des Lagersystems ermöglicht eine

virtuelle Zentralisierung, bei der mehrere Lager auf gemeinsame

Bestände zugreifen, die physisch an unterschiedlichen Orten lagern.

Werden Cross Docking-Konzepte mit einer virtuellen Zentralisierung

kombiniert, entstehen leistungsfähige Lagerverbundsysteme,

die die Vorteile klassischer Zentral- und Dezentralsysteme verbin-

den und die jeweiligen Nachteile weitgehend vermeiden.

Im Prinzip werden begrenzte laterale Lagerverbundlieferungen be-

reits in vielen Distributionssystemen praktiziert, eine systemati-

sche Nutzung der leistungssteigernden oder kostensenken-

den Möglichkeiten von Lagerverbundnetzen fehlt jedoch auf-

grund folgender Defizite:

• Die moderne Informationstechnologie ermöglicht einen elektroni-

schen Verbund dezentraler Lager, der über die Bestandsführung 

bis in die Echtzeitsteuerung von Verkaufs- und Nachschubprozessen 

reicht. Die Potentiale dieses elektronischen Bestandsverbundes wur-

den aber bisher nicht systematisch untersucht, insbesondere fehlt es 

an einer Operationalisierung der virtuellen Bestandszentralisie-

rung.


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 760

• In der Wissenschaft finden wir Modelluntersuchungen zu teils ex-

trem abstrakten Einzelproblemen des Lagerverbundes, prakti-

kable Theorie- oder Modellansätze zu wichtigen Fragestellungen, 

z.B. zur lokalen Teilsortimentierung oder zur Struktur des Verbund-

netzes, sind nicht vorhanden.

Ergebnisse des Forschungsprojektes:

• Analyse und Systematisierung der wissenschaftlichen Modelle, Theo-

rien und Softwaresysteme zur Lösung von strategischen und opera-

tiven lateralen Lagervernetzungsproblemen

• Entwicklung eines heuristischen Planungsansatzes, in dem die Un-

ternehmenszentrale und die lokalen Profit Center-Leiter abwech-

selnd als Entscheidungsträger auftreten.

• Zur Unterstützung der Gestaltungs-, Bewertungs- und Auswahlauf-

gaben wurde ein umfassendes Modell- und Prozedurensystem ent-

wickelt


• Hiermit können die Kosten- und Servicevorteile evaluiert und Gestal-

tungs- und Steuerungsempfehlungen (Sortimentierung, Netzstruk-

tur) abgeleitet werden

Publikationen

0XX


1.

Boone, Nicholas: Vernetzung dezentraler Lagersysteme im Großhandel: Service- und Ko-

stenoptimierung im Lagerverbund . München : Herbert Utz, 2002. - 236 Seiten. ISBN 3-

8316-0063-5

2.

Boone, Nicholas: Sind dezentrale Lager überhaupt noch sinnvoll? In: Logistik für Unterneh-

men (2002), Nr. 9, S. ??

Projektunabhängige Publikationen

0XX


1.

Diruf, Günther: Lagerhaltungsstrategien und -modelle . In: Wittmann, W. ; u.a. (Hrsg.) : 

Handwörterbuch der Betriebswirtschaft. Bd. 1/2, 5. Aufl. Stuttgart : Schäffer-Poeschel-

Verlag, 1993, S. 2516-2529. - ISBN 3-7910-8033-4

2.

Diruf, Günther ; Schönbauer, Josef: Operations Research Verfahren . Bd. 47 3. Aufl. 

München : Verlag für Wirtschaftsskripten, 1993. - 200 Seiten. ISBN 3-921636-65-5

3.

Diruf, Günther: Strategische Logistikplanung für ein Großhandelsunternehmen der Papier-

branche . In: Ruhland, J. M. ; Wilde, K. D. (Hrsg.) : Quantitative Betriebswirtschaftslehre 

in der Praxis. 1. Aufl. München : Oldenbourg, 1994, S. 21-51. - ISBN 3-486-22799-8

4.

Diruf, Günther: Decision-Support-Systeme . In: Bloech, I. ; Ihde, G. (Hrsg.) : Vahlens gro-

ßes Logistik Lexikon. 1. Aufl. München : Verlag C. H. Beck; Verlag Vahlen, 1997, S. 155-

157. - ISBN 3-8006-2020-0

5.

Diruf, Günther: Tourenplanungssysteme . In: Bloech, I. ; Ihde, G. (Hrsg.) : Vahlens großes 

Logisstik Lexikon. 1. Aufl. München : Verlag C. H. Beck; Verlag Vahlen, 1997, S. 1074-

1078. - ISBN 3-8006-2020-0

6.

Diruf, Günther: Computergestützte Informations- und Kommunikationssysteme der Unter-

nehmenslogistik als Komponenten innovativer Logistikstrategien . In: Isermann, Heinz 

(Hrsg.) : Logistik - Gestaltung von Logistiksystemen. 2. Aufl. Landsberg / Lech : Moderne 

Industrie, 1998, S. 181-196. - ISBN 3-478-39632-8

7.

Diruf, Günther: Modelle und Methoden der Transportplanung . In: Weber, J. ; Baumgarten, 

H. (Hrsg.) : Handbuch Logistik - Management von Material- und Warenflußprozessen. 1. 

Aufl. Stuttgart : Schäffer-Poeschel-Verlag, 1999, S. 367-391. - ISBN 3-7910-1226-6

Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 761



8.

Diruf, Günther: Logistik . In: Corsten (Hrsg.) : Lexikon der Betriebswirtschaftslehre. 4. 

Aufl. München : Oldenbourg, 2000, S. 589-592. - ISBN 3-486-25415-4

9.

Diruf, Günther: Managementunterstützungssysteme . In: Klaus, P. ; Krieger, W. (Hrsg.) : 

Gabler Lexikon Logistik. 2. Aufl. Wiesbaden : Gabler, 2000, S. 351-357. - ISBN 3-409-

29502-X

10. Diruf, Günther: Modellgestützte Planung und Steuerung / Simulationsmodelle / Data Ware-

house / Transaktionsdatensysteme / Bürokommunikationssysteme / Künstliche Intelligenz 

. In: Klaus, P. ; Krieger, W. (Hrsg.) : Gabler Lexikon Logistik. 2. Aufl. Wiesbaden : Gabler, 

2000, S. 364-365. - ISBN 3-409-25902-X

Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 762



Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Personal-

wirtschaft und Organisation

Anschrift: Feldkirchenstraße 21, 96045 Bamberg

Tel.: (0951) 863-25 70

Fax.: (0951) 863-55 71

E-Mail: Doris.Doering@sowi-uni.bamberg.de

Leitung:

Prof. Dr. Dodo zu Kny-

phausen-Aufseß

wiss. Mitarbeiter:

Dipl.-Kffr. Evelyne Keller

Dipl.-Kfm. Andreas Meck

Dr. rer. pol. Lars Schwei-

zer

Projektmitarbeiter 

EXIST-HighTEPP:

Martin Ihrig, MBS

Dr. rer. nat. Holger Patzelt

Dipl.-Kfm. (Europa-Studi-

engang) Claus Christian 

Vormann


Dipl-Kffr. (Europa-Studi-

engang) Mirjam Walter



Angestellte:

Doris Döring



Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. Dodo zu Knyphausen-Aufseß

Wissenschaftliche Mitarbeiter:

Dipl.-Kffr. Evelyne Keller

Dipl.-Kfm. Andreas Meck

Dr. Lars Schweizer



Sekretariat:

Doris Döring 



Forschungsschwerpunkte

Forschungsschwerpunkte finden sich in den Bereichen:

• Venture Capital/Corporate Venture Capital

• Open  Source

• M&A

• Benchmarking



• Kompetenzmanagement/-entwicklung

• Pharma-/Biotechindustrie



Forschungsprojekte

Aktienoptionsprogramme und ihre Ausgestaltung - Mittel zur Unternehmenswert-

steigerung?

Projektleitung:

Dr. rer. pol. Lars Schwei-

zer

Beteiligte:

Dr. rer. pol. Lars Schwei-

zer

Stichwörter:

Aktienoptionsprogram-

me; Unternehmenswert-

steigerung



Beginn: 1.11.2002

Kontakt:

Dr. rer. pol. Lars Schwei-

zer

Tel.: 0951/863-2656, 



Fax: 0951/863-5570, E-

Mail: lars.schweizer@sowi

.uni-bamberg.de

•Die Diskussion, wie Aktienoptionsprogramme ausgestaltet sein

sollten und ob sie ein effektives Anreizinstrument zur Steigerung

des Shareholder Value im Sinne der Principal-Agent-Theorie darstel-

len, wird sowohl in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur als

auch in der betriebswirtschaftlichen Praxis kontrovers geführt.

•Das vorliegende Forschungsprojekt untersucht diese Fragestel-

lung, indem er auf Basis der relativen Aktienkursentwicklung unter-

schiedliche Ausgestaltungsvarianten von realen Aktienoptionspro-

grammen der Unternehmen des DAX 100 (Wartezeit, Eigeninvest-

ment, Erfolgsziel) im Hinblick auf ihren Beitrag zur Unternehmens-

werststeigerung analysiert und diese auch mit Unternehmen

vergleicht, die keine Aktienoptionsprogramme haben.

•Als Ergebnis zeigt sich, dass Aktienoptionsprogramme mit einer

gestaffelten Wartezeit, einem Eigeninvestment sowie mit kombi-


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 763

nierten Erfolgszielen ausgestattet sein sollten. Jedoch führt die Ana-

lyse auch zu der Schlussfolgerung, dass Unternehmen, die kein

reales Aktienoptionsprogramm aufgelegt haben, sich besser entwik-

kelt haben als solche, die ein reales Aktienoptionsprogramm einge-

führt haben. 

Benchmarking von Personalfunktionen

Projektleitung:

Prof. Dr. Dodo zu Kny-

phausen-Aufseß

Beteiligte:

Dipl.-Kfm. Andreas Meck



Stichwörter:

Benchmarking; Personal-

funktionen

Beginn: 1.9.2003

Förderer:

Siemens Business Ser-

vices

Mitwirkende Institutio-

nen:

Siemens Business Ser-

vices

Kontakt:

Dipl.-Kfm. Andreas Meck

Tel.: 0951/863-2574, 

Fax: (0951) 863-55 71, E-

Mail: andreas.meck@sowi

.uni-bamberg.de

Auf dem Prüfstand

Der Lehrstuhl für Personal und Organisation der Universität Bam-

berg hat zusammen mit dem Kooperationspartner Siemens Busi-

ness Services ein umfangreiches Benchmarking-Konzept entwickelt.

Es hilft, HR-Verantwortlichen, ihre Arbeit effektiver und effizienter

zu gestalten.

Personalabteilungen sehen sich aktuell weit reichenden Verände-

rungen ausgesetzt. Neben einer zunehmenden Globalisierung und

Vernetzung bedeuten die Veränderungen im Wettbewerb auch ei-

nen gestiegenen Bedarf an Kentnissen über die Qualität der eigenen

HR-Arbeit. Neben dem steigenden Kostendruck auf die Personalab-

teilungen tragen viele Anforderungen und Erwartungen an die Per-

sonalbereiche dazu bei, dass sich HR-Verantwortliche nach

Methoden und Möglichkeiten umsehen müssen, die eigene Personal-

arbeit auf den Prüfstand zu stellen. Die nachweisliche Steigerung

von Effektivität und Effizienz der Personalarbeit steht dabei im Vor-

dergrund, kombiniert mit der Suche nach neuen Wettbewerbsvor-

teilen und Potenzialen.

Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Siemens Business Ser-

vices hat der Lehrstuhl für Personalwirtschaft und Organisation der

Universität Bamberg ein Konzept entwickelt, das HR-Verantwortli-

che bei der Bewältigung der Veränderungen im Unternehmen und

der eigenen Personalarbeit unterstützen soll. Im Sinne eines „von

den Besten lernen" entwickelte das Projektteam ein mehrstufiges

Benchmarking-Konzept. Drei Module umreißen die gemeinsame Ar-

beit und dienen gleichsam als „Säulen" des HR-Benchmarking-Kon-

zepts: das quantitative HR-Benchmarking, die tiefergehende

Analyse in einem qualitativen Benchmarking und das Assessment

HRM, das Unternehmen die Möglichkeit einräumen soll, eine indivi-

duelle Standortbestimmung des eigenen Personalbereichs zu er-

möglichen.

Zielsetzung des quantitativen Benchmarkings ist es, zu selektiven

Fragestellungen relevantes Datenmaterial zu erheben und mittels

Kennzahlenvergleichen Unternehmen ein Gefühl für die eigene Po-

sitionierung der Personalarbeit zu geben. Der Fokus liegt darauf,

über eine möglichst breite Teilnehmerbasis eindeutige und aussage-

kräftige Ergebnisse zu erhalten. Eine individuelle Auswertung an-

hand von Vergleichsunternehmen der eigenen Branche oder mit

vergleichbarem Umsatz ist ebenfalls Bestandteil des umfangreichen

Service-Pakets.

Aufbauend auf dem quantitativen kennzahlenbasierten Benchmar-

king fokussiert sich das qualitative Benchmarking-Modul auf die Er-

hebung qualitativer Kennzahlen im Personalbereich, beispielsweise

den Wirkungsgrad von Weiterbildungsmaßnahmen. Ein weiterer



Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 764

Schwerpunkt ist die Ermittlung von „Best practice Beispielen" bei

Strategiefindung und -umsetzung, Prozesseffizienz sowie Einsatz

der Instrumente in der Personalarbeit.

Im Gegensatz zum quantitativen Benchmarking ist der Teilnehmer-

kreis beim qualitativen Benchmarking stark begrenzt. Die Teilneh-

mer können aktiv an der Gestaltung der Inhalte mitwirken. Die

Ergebnisse bleiben im Kreis der Teilnehmer und bieten die Basis für

weiteren Erfahrungsaustausch. Dieses Angebot können Unterneh-

men auch als internes Bereichs-Benchmarking durchführen.

Die dritte Säule, das Assessment HRM, ist ein Angebot von Siemens

Business Services und ermöglicht Unternehmen eine individuelle

Standortbestimmung. Das Ergebnis ist eine Stärken-/Schwächen-

analyse inklusive der Identifikation von Verbesserungs-Potenzialen

und eines konkreten Handlungsleitfadens.

Informationen zum Projektstatus: http://www.hr-benchmarking.de 

Contrasting Established Technology Firms and Start-ups: A Research Framework 

and Agenda"

Projektleitung:

Prof. Dr. Dodo zu Kny-

phausen-Aufseß

Prof. Dr. Michael Dowling



Beginn: 1.5.2000

This paper deals with the question of how differences between esta-

blished „incumbents" and start-up firms can actually be determined

and explained. Based on a review of both theory and practice, we

will show that a number of interesting research questions are evol-

ving in this area. At the same time this paper should contribute to-

wards clarifying the concept of the "business model" - a concept

which has gained much significance in research and practice over

the last few years.

The starting point for our observation is that there is a constant ne-

cessity for organizational and market change - particularly in Ger-

many. The question is: where does the actual impetus for change

come from? Two answers are obvious: the established firms can

change, but new firms can also be set up which offer new business

models and which market innovative products or services. Depen-

ding on the extent to which the established firms then "die out" be-

cause they cannot keep up with the new competition, the population

of existing firms will change from time to time - and it is precisely

this which can be described as "organizational and market change".

Which of these possibilities of change is more likely? One answer we

find in organizational theory is that established firms tend towards

"structural lethargy", which can be very much of an advantage in a

stable environment, serving as the basis for exploiting experience

curve effects, for example, but becomes a problem in a dynamic en-

vironment (Hannan & Freeman, 1977; 1989). Our theoretical pro-

gnosis is in fact that change through new ventures - where at least

a few will survive in the market - is more likely. This is also the view

frequently expressed by practice and public policy with the empha-

sis on programs to encourage entrepreneurship.

It seems clear that there are actually differences between esta-

blished companies and start-up firms. Therefore, though formulated

rather naively, the first two research questions which interest us

are:


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 765

1)Are the differences between established "incumbents" and young

start-up firms really as great as claimed?

2)What exactly are the differences, and what are the criteria for

comparison?

One look at the practical side shows us that in many cases these

supposed differences are really not that large. A good example is

Hewlett Packard, a company which has explicitly taken up the cause

of "reinventing itself" and orienting itself to the original "garage mo-

del". Other companies have introduced "Intrapreneurship" pro-

grams to loosen up archaic structures (see Harvard Business Review

1995). Spin-offs are also increasingly being promoted by esta-

blished firms, whether by legally dependent units (such as the PC

division of IBM) or legally independent units (e.g. Saturn from GE).

A preliminary answer to question 1) is that the differences between

established firms and new ventures are perhaps not always as great

as one would think. The result is a more or less continuous spectrum

of change which we describe in the paper in more detail and as

shown in Figure 1.

In the next section of the paper we address question 2) using the

concept of business models. What are "business models"? According

to typical definitions to be found in the more recent literature (e. g.,

Slywotzky, 1996; Amit & Zott, 2000), one finds two aspects which

serve as points of reference in describing business models: the con-

figuration of the value chain and the profit mechanism. Here we pre-

sent an approach at systemizing value chain configurations using

the example of the "pharmaceutical industry". This example shows

clearly that the "integrated model" to which pharmaceutical compa-

nies originally adhered is constantly disintegrating. A new, "destruc-

tured" net product system is emerging where young start-up firms

also have their place and where cooperative relationships accordin-

gly play a central role. On the other hand, from this perspective it

can be concluded that the differences which initially appeared ob-

vious are constantly decreasing.

Next we discuss the second aspect of business models - profit me-

chanisms. Usually such profit mechanisms are analyzed from the

perspective of business level competitive strategy. However, such

profit mechanisms also raise important questions of Corporate Stra-

tegy, e.g. what is the relationship between a company’s core and its

"units", and what is their actual contribution to corporate profits?.

These questions are relevant to our interest in start-up firms since

once we take both the start-up firms and the VC firms into account

as the most important source of funds, the picture strongly resem-

bles the Headquarter Unit model of established companies. At the

very least it provides interesting insights into what a model compa-

rison at this level of observation would look like.

To add to this discussion, our paper takes a slight detour. In recent

years it has become apparent that, increasingly, established firms

are setting up (corporate) venture capital funds (Day & Wendler,

1998; Brody & Ehrlich, 1998; Maula & Murray, 2000). This has been

common practice for a number of years in the USA; however, incre-

asingly European firms are also involved in these activities. There

are some basic questions as to why corporations become venture



Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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capitalists. From a (diversification) theoretical point of view it could

be argued as follows: the incumbents should concentrate on their

core businesses and leave the financing of start-ups to those who

know what they are doing - what we call "dedicated venture capital

firms". Against this background it is to be expected that the returns

from CVC funds are lower than those from DVC funds or companies.

However recent survey data show that CVC funds are at least as,

and is some cases more, successful than DVC funds as shown in Fi-

gure 2 (see also Gompers & Lerner, 1999, ch. 5).

The results of the CVC-DVC comparison are independent of the que-

stion which really interests us: How to compare the results of a per-

formance comparison of Venture Capital on the one hand and Blue

Chip investments on the other. Should investors really trust a VC

company with their money or is it possible to earn just as much by

simply investing in an index? 


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