ZISOP - Zentrum für interdisziplinäre Schmerztherapie,
Onkologie und Palliativmedizin,
Center of excellence
PROTOKOLL FÜR OPIOIDAUSTESTUNG
Patient: ......................................... Geb.Datum:
.........................
Medikament:
500 ml EMI + 50 mg Morphin (oder 0,5 mg Fentanyl oder 1,5 mg
Buprenorphin) 240 ml/h
VAS vor der Austestung:
.......................................................................
Dokumentation während der Infusion alle 15 Minuten.
Zeit
RR
Puls
SaO
2
AF
ml
VAS
Beendigung der Opioidaustestung
:
> 30 Minuten keine Schmerzreduktion bei laufender Infusion
wenn Patient schmerzfrei bzw. VAS < 3
bei therapieresistenten Nebenwirkungen
wenn Atemfrequenz < 7
wenn SaO2 < 90 (bei Luft)
Ermittlung der oralen, transdermalen Dauerdosis bei erfolgreicher
Austestung
(Schmerzwert < 3), z.B. bei Morphin = verbrauchte Menge mal 6 =
intravenöse Tagesdosis. Dosis muss auf oral bzw. transdermal umgerechnet
werden (siehe Umrechnungstabelle), Ersteinstellung auf 50%
der errechneten
Tagesdosis.
Alternativ kann orale Titration mit Opioiden über drei Tage erfolgen.
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Patientenaufklärung zur Opioideinnahme
Bitte lesen Sie dieses Blatt genau durch. Bei Einverständnis bitten wir Sie um Ihre Unterschrift.
Da aufgrund Ihrer sehr starken Schmerzen andere Methoden der Schmerzbekämpfung nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben/erwarten lassen, hat
Ihnen Ihr Arzt die Opioideinnahme empfohlen.
Opioide sind Medikamente, welche bei sehr starken Schmerzen verabreicht werden. Die üblichen Handelsnamen sind Mundidol, Hydal, Durogesic, Morapid,
Vendal, Vilan, Temgesic, Tramal, Codidol, Oxycontin.
Die Abgabe und Verwendung dieser Medikamente wird durch das Suchtmittelgesetz geregelt.
Deshalb bitten wir Sie um regelmäßige Kontrollen in der Schmerzambulanz (mindestens alle 3 Monate), wobei in den ersten 3 Monaten die Kontrollen
engmaschiger, d.h. 14-tägig bzw. monatlich erfolgen müssen. Auch dürfen Sie Ihre Medikamente nur über
einen Arzt beziehen.
Bei unsachgemäßen Anwendungen können diese Medikamente zu einem Suchtpotential (Abhängigkeit) führen, weshalb Änderungen in der Dosierung mit
dem Arzt besprochen werden müssen. Eine Weitergabe von
Medikamenten an Dritte ist verboten.
Desweiteren können vor allem in der Einstellungsphase massive Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung auftreten. Die meisten
Symptome verschwinden nach einigen Tagen, Verstopfung muss aber immer vorbeugend behandelt werden.
Nebenwirkungen im Überblick:
Übelkeit bis hin zum Erbrechen
Obstipation (Verstopfung)
Mundtrockenheit
Müdigkeit, Schwindel
Euphorie
Harnverhalten
Juckreiz
Bronchospasmus (Luftnot, Verkrampfung der Atemwege)
Atemdepression (die letzten beiden sehr selten)
Der Vorteil der Opioide ist, dass sie keine Organschädigungen verursachen. Sie müssen aber den Arzt informieren, falls Ihre Organe bereits beeinträchtigt
sind.
Wir müssen Sie darauf aufmerksam machen, dass es besonders in der Einstellungsphase zur Einschränkung der Verkehrstüchtigkeit kommen kann. Wir
ersuchen Sie, in dieser Zeit kein Fahrzeug zu lenken. Inwieweit die Verkehrstüchtigkeit eingeschränkt bleibt, kann durch das Kuratorium für
Verkehrssicherheit ausgetestet werden.
Wir machen Sie weiters darauf aufmerksam, dass ein rasches Absetzen von Opioiden zu Nebenwirkungen wie schnelle Atmung, Schweißausbrüchen,
Zittern, Unruhe führen kann. Wenn
Opioide abgesetzt werden, müssen sie langsam reduziert werden, dann treten wenig Nebenwirkungen auf.
Einwilligungserklärung
Ich, ................................................... habe den oben stehenden Teil gelesen und den Inhalt verstanden. Ich hatte Gelegenheit mit meinem behandelnden
Arzt über die geplante Behandlung zu sprechen und ihn über verbliebene Unklarheiten zu befragen. Ich habe nunmehr keine weiteren Fragen mehr und
willige in die Behandlung mit Opioiden ausdrücklich ein.
Datum:
....................................
Unterschrift:
.............................................................
Fragen des Patienten:
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Empfehlungen
Empfehlungen
•
Fahrtüchtigkeit – nur für den jeweiligen Einzelfall zu
beurteilen
•
Aufkärungspflicht
•
Fahrzeugführung in der Einstellungsphase, bei
Dosiskorrektur, bei Wechsel des Opioids, bei
schlechtem AZ untersagen
•
Therapiekontrolle mit Dokumentation
•
Fahrzeugführung möglich – Therapieverlauf stabil –
hinweisen zur kritischen Selbstprüfung
•
Zweifelsfall - Leistungsüberprüfung
M.Strumpf
M.Strumpf
A. K
A. K
ö
ö
hler:
hler:
Opioide
Opioide
und Fahrt
und Fahrt
ü
ü
chtigkeit Schmerz 1997 11: 233
chtigkeit Schmerz 1997 11: 233
-
-
240
240
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Verordnung von
Verordnung von
Retard
Retard
-
-
Pr
Pr
ä
ä
paraten
paraten
•
Zusatzmedikamente exakt festlegen
•
Verordnung von Begleitmedikamenten
•
Verschreibung der Opioide durch einen Arzt (Casemanager)
•
Behandlungskontrolle initial: 1-2 Wochen
•
Anschließend im Abstand von 1-3 Monaten
•
Warnzeichen des Mißbrauchs erkennen, z. B.
Einnahmeunregelmäßigkeiten, unkontrollierte Dosissteigerung,
wiederholter Verlust
Starke
Starke
Opioide
Opioide
bei nichttumorbedingten
bei nichttumorbedingten
Schmerzen
Schmerzen
-
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Durchf
Durchf
ü
ü
hrung der
hrung der
Therapie
Therapie
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Chronische Schmerzen
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Therapiem
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ö
ö
glichkeiten
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Interdisziplin
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ä
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re Diagnostik
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Kausale Therapie
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Symptomatische Therapie
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physio
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-
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therapeutisch
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psychologisch
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physikalisch
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medikament
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ö
ö
s
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komplement
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