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Aufgabenbeispiele zur Arbeit am Fach- und Allgemeinwortschatz
Modul:
Wörter und Formulierungen üben
Ziel:
Die Schülerinnen
und Schüler üben Fachbegriffe, die man benötigt, um epische
Texte zu beschreiben.
Aufgabe: siehe Arbeitsblatt
Arbeitsblatt Begriffe finden
1.
Lies den Text.
2.
Ergänze die unten stehende Tabelle. Suche den Begriff zur Erläuterung aus dem Text
heraus, unterstreiche ihn und schreibe ihn dann in die linke Tabellenspalte.
Begriffe der Epik
Mit dem Begriff „Epik“ wird die Gattung der erzählenden Texte bezeichnet. Erzählende Texte
sind Texte, die von einer Erzählerinstanz präsentiert werden. Der Erzähler ist niemals identisch
mit dem Autor. Man kann die Erzählerfigur aber trotzdem genauer beschreiben. So kann der
Erzähler als Ich-Erzähler oder Er/Sie-Erzähler in Erscheinung treten.
Der Ich-Erzähler präsentiert die Handlung in der Ich-Form. Er ist eine erlebende und erzählen-
de Figur. Er kann seine Geschichte z. B. aus der Retrospektive (das ist die Rückschau auf ver-
gangene Ereignisse), d. h. im Präteritum oder aus der Gegenwartssicht als gerade erlebendes
Ich (d. h. im Präsens) darbieten.
Der Er/Sie-Erzähler vermittelt das Geschehen aus der Sicht einer oder mehrerer Figuren. Dabei
verwendet er die Er- oder Sie-Form.
Der auktoriale Erzähler ist eine besondere Form der Er/Sie-Perspektive. Der Er/Sie-Erzähler
weiß alles (auktoriale = allwissende, überschauende Position) über die Figuren, die Ereignisse.
Er kennt die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Manchmal werden die Gedanken und Gefühle der Figuren als innerer Monolog oder Bewusst-
seinsstrom wiedergegeben. Wenn eine Figur mit sich selbst spricht, also in Gedanken (z. B.
Was
soll ich tun? Was soll ich nur tun?), dann wird dies als innerer Monolog bezeichnet. Werden
Gedanken, Gefühle, Eindrücke in loser Folge, ungeordnet, quasi wie das Hin- und Hergrü beln
wiedergegeben, dann nennt man dies Bewusstseinsstrom (z. B.
Grün. Der Mann, das Haus. Die
Angst kehrt zurück. Wahnsinn. Ich kann nicht mehr atmen! Hilfe!)
Der Raum in einer Geschichte kann ein äußerer Raum, z. B. eine Landschaft oder ein Haus sein,
aber auch der innere Raum, das Bewusstsein und die sozialen Beziehungen von Figuren, z. B.
die Familie.
Zeit spielt nicht nur im Hinblick auf den Erzählvorgang eine Rolle, ob z. B. im Präsens oder
Präteritum erzählt wird, sondern auch, wie das Verhältnis von erzählter Zeit (Zeit,
die die
Handlung braucht) und Erzählzeit (Zeit, die das Erzählen braucht) ist. So kann z. B. zeitdeckend
erzählt werden, d. h. der Erzählvorgang dauert so lange, wie die Handlung selbst. Das ist z. B.
der Fall, wenn Dialoge wiedergegeben werden. Zeitraffend wird erzählt, wenn viel mehr Zeit in
der Handlung vergeht, als das Erzählen braucht. Typische Formulierung sind hier
Nach vielen
Jahren oder
Als fünf Jahre vergangen waren. Das zeitdehnende Erzählen ist ein Mittel, um die
Eindrücke der Figuren und Vorgänge in der Geschichte detailliert auszumalen. Der Erzählvor-
gang nimmt viel mehr Zeit in Anspruch als die erzählte Handlung.
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Sprachsensibler Fachunterricht | Deutsch
Begriff
Erläuterung.
… bezeichnet erzählende Texte.
… werden von einem Erzähler präsentiert.
… bietet die Geschichte aus der Ich-Perspektive dar.
… bietet die Geschichte aus der Er/Sie-Perspektive dar, d. h.
die Ich-Form wird verwendet und die
Figur ist erlebendes und
erzählendes Ich.
…
oder
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