Kunigunde, Erzherzogin von Österreich und Herzogin von Bayern-München (1465-1520) Eine Biographie


Kunigunde als bayerische Herzogin (1487-1508)



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10. Kunigunde als bayerische Herzogin (1487-1508)
10.1 Die Ehe mit Herzog Albrecht
Leider haben sich anscheinend keine Briefe oder andere Aufzeichnungen der Eheleute
Albrecht und Kunigunde erhalten, die nähere Aufschlüsse  über die Beziehungen zwi-
schen beiden geben könnten. Dennoch erlauben die Aussagen dritter Personen, das Ver-
hältnis des bayerischen Herzogspaares zueinander näher zu beleuchten. Dies gilt unter
anderem für die Aussage des anonymen Biographen Kunigundes, der die Brautwahl
Herzog Albrechts, neben verschiedenen politischen Erwägungen, auch der Verliebtheit
zuschrieb, die diesen bei einem seiner häufigen Besuche in Innsbruck ergriffen habe.
Seine Gefühle seien schließlich von der jungen Frau erwidert worden.
580
 Obwohl Kuni-
                                                           
576
Vgl. unten, Kap 12.5.
577
Vgl. BayHStA, Kloster Urkunden München-Pütrich, 1511 I 1.
578
Vgl. unten, Kap. 14.1.
579
Vgl. unten Kap. 10.2.
580
Vgl. H
EYRENBACH
, Kunigunde, S. 52f.

129
gunde und Albrecht nach der Eheschließung, dem Brauch der Zeit entsprechend, der
separierte Frauengemächer forderte,
581
 in München zumindest zeitweise in verschie-
denen Residenzen lebten, war ihre Ehe offensichtlich recht glücklich, wofür nicht nur
die Geburt von insgesamt acht Kindern spricht, sondern auch der Bericht Sigmunds von
Rohrbach, des Küchenmeisters König Maximilians. Dieser hatte Albrecht und Kuni-
gunde im März 1498 im Auftrag des Königs besucht und mit dem bayerischen Herzog
über dessen Teilnahme am Freiburger Reichstag desselben Jahres verhandelt. Über das
Ergebnis dieser Gespräche teilte er Maximilian mit, daß der Herzog zwar bereit sei, den
Reichstag zu besuchen, daß es aber schwer gewesen sei, von Kunigunde die Erlaubnis
zu erhalten, ihren Mann gehen zu lassen. Sie habe erst zugestimmt, als von Rohrbach ihr
versichert habe, daß Albrecht nicht länger als drei Wochen in Freiburg bleiben werde,
und daß er nach München reisen könne, wann immer die Herzogin darum ersuche.
582
Aus diesem Schreiben läßt sich entnehmen, daß Kunigunde offenbar nicht an allzu häu-
fige Trennungen von ihrem Ehemann gewöhnt war, denn sonst hätte sie sich sicher nicht
gegen den für einen Mann vom Stand Herzog Albrechts durchaus üblichen Besuch eines
Reichstages gesträubt. Auch eine mögliche Schwangerschaft der Herzogin reicht als
Begründung für ihre heftige Gegenwehr nicht aus, zumal Kunigunde im Jahr 1492, als
sie mit ihrer dritten Tochter Sabine schwanger war, wegen der drohenden Auseinander-
setzungen mit Kaiser Friedrich mehrmals auf ihren Mann verzichten mußte.
583
Ein äußerst positives Urteil über die Ehe des bayerischen Herzogspaares fällte auch der
Fortsetzer der Füetrerschen Chronik: Item er het seinen gemahel un sy in auch vast lieb
an ain ander und ain vast guet, löblich und elich Leben mit ain ander...
584
Was Kunigundes Einfluß auf die Politik ihres Mannes angeht, lassen sich den Quellen
keine besonderen Ergebnisse entnehmen. Die Herzogin scheint sich außer in Ausnah-
mesituationen nicht aktiv an der bayerischen Politik beteiligt zu haben. Als eine dieser
ungewöhnlichen Situationen ist der Landshuter Erbfolgekrieg der Jahre 1504 und 1505
anzusehen, in dessen Verlauf sich Kunigunde mehrfach an ihren Bruder wandte, um
diesen zur Unterstützung und Begünstigung ihres Familienzweiges zu bewegen. So
nahm sie mit ihren älteren Kindern im Februar 1505 am Augsburger Schiedstag teil, wo
sie den König in Gegenwart vieler Reichsfürsten auf Knien liegend bat, um ihrer Kinder
                                                           
581
Vgl. B
ASTERT
, Münchner Hof, S. 125 und C
ARAMELLE
, Katharina, S. 193.
582
Vgl. W
IESFLECKER
, Regesten, Bd. 2,2, Nr. 8527.
583
Es ist umstritten, ob die Geburt der früh verstorbenen Tochter Susanne im Juli 1498 oder 1499
stattfand, vgl. unten.
584
Vgl. F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, Wessobrunner Fortsetzung, S. 260.

130
Willen für eine günstige Entscheidung zu sorgen.
585
 Einem Schreiben Kunigundes an
ihren Bruder, das ebenfalls im Zusammenhang mit dem Landshuter Erbfolgekrieg steht,
ist zu entnehmen, daß Herzog Albrecht seine Gemahlin zumindest gelegentlich über
politische Angelegenheiten unterrichtete. Sie habe, schrieb die Herzogin, von ihrem
Gemahl erfahren, daß dieser die endgültige Entscheidung in dieser Streitsache dem Kö-
nig überlassen habe und nun wolle sie ihn bitten, den Schiedstag möglichst bald anzu-
setzen, damit diese Beschwernisse endlich ein Ende fänden. Zugleich bat sie ihren Bru-
der, zu ihrem Wohle, dem ihres Gemahls und ihrer Kinder zu handeln.
586
 Es ist mit
Sicherheit davon auszugehen, daß Kunigunde diesen Brief an ihren Bruder, in dem sie
wiederum um eine für ihre Familie günstige Entscheidung bat, zumindest mit Wissen,
wahrscheinlich aber sogar im Auftrag ihres Mannes schrieb, der sich von der Inter-
vention seiner Gemahlin eine möglichst optimale Lösung der bayerischen Frage
erhoffte. Das Bittschreiben Kunigundes an Maximilian blieb jedoch ohne Erfolg: Auch
sie konnte nicht verhindern, daß sich Maximilian, als Dank für seine militärische Hilfe,
ein „Interesse“ forderte und auch erhielt.
587
Diese Momentaufnahmen aus den Jahren 1504/05 geben aber keine Hinweise über wei-
tere politische Aktivitäten der bayerischen Herzogin zu Lebzeiten ihres Ehemannes, da
alle weiteren bekannten Schreiben Kunigundes, die sich aus der Zeit ihrer Ehe erhalten
haben, eher unwichtige Angelegenheiten enthalten. Dazu zählen vor allem Bittschrei-
ben, die sie in ihrem Namen oder gemeinsam mit ihrem Mann an den Kaiser oder
andere einflußreiche Persönlichkeiten richtete, um sich bei den Adressaten für Leute zu
verwenden, die sie zuvor angeschrieben hatten.
588
 Mit diesen Schreiben, mit denen
Kunigunde zwar nicht in die „große“ Politik eingriff, erfüllte sie aber eine Aufgabe, die
von einer Herzogin verlangt wurden: Sie kümmerte sich um die Belange der Menschen,
von denen sie um Hilfe gebeten worden war,
Aufgrund der bisherigen Quellenlage muß auch eine eventuelle Beteiligung Kunigundes
an einem der wichtigsten Gesetze ihres Mannes, dem Primogeniturgesetz von 1506,
589
im Dunkeln bleiben. Ihren Äußerungen während der Erbstreitigkeiten ihrer Söhne Wil-
helm und Ludwig im Jahr 1514 kann man zwar entnehmen, daß die Herzogin dem Ent-
schluß ihres Gemahls nicht zustimmte, die Nachfolge im Herzogtum ausschließlich dem
                                                           
585
Vgl. U
LMANN
, Maximilian, Bd. 2, S. 187.
586
Schreiben der Herzogin Kunigunde an König Maximilian vom 4. April 1505. Vgl. WMR (1505)/IV/4
(e).
587
Vgl. oben, Kap. 9.
588
Vgl. unten Kap. 15, zur Korrespondenz der Herzogin Kunigunde.

131
ältesten Sohn zu überlassen.
590
 Selbst wenn Herzog Albrecht aber von der Einstellung
Kunigundes diesem Gesetz gegenüber haben sollte, hat er ihre Einwände, wenn sie
überhaupt vorgebracht wurden, nicht beachtet. Die Herzogin, die sicherlich von ihrem
Mann über dieses Gesetzesvorhaben unterrichtet worden war, hatte keine Chance, sich
in dieser, für die Erbfolge in Bayern und die Einheit des Landes so wichtigen Frage,
gegen ihren Gemahl durchzusetzen.
Auch nach dem Tod ihres Mannes richtete die Herzogin gelegentlich politisch moti-
vierte Bitten an König Maximilian. Im August des Jahres 1509 wandte sie sich bei-
spielsweise auf Ersuchen der Isabelle d´Este, der Markgräfin von Mantua, gemeinsam
mit ihren älteren Töchtern Sybille und Sabine an den Kaiser, um sich für die Freilassung
des Markgrafen Francesco von Mantua einzusetzen, der im Krieg gegen die Venezianier
in Gefangenschaft geraten war.
591
 In ihrer Rolle als bayerische Herzogin ersuchte Kuni-
gunde zudem bei verschiedenen Gelegenheiten Maximilian um Hilfe für die Belange
von Hofbediensteten und einzelnen Mitgliedern der Bevölkerung, wobei sie in der Regel
von diesen um Fürsprache gebeten worden war.
592
 Die Empfehlungsschreiben für den
Innsbrucker Gärtner Balthasar Hornbach, der die Herzogin um ihre Vermittlung gebeten
hatte,
593
 und für den Abt von Tegernsee richtete Kunigunde dagegen nur in ihrem
Namen an den Bruder.
594
 In diese Kategorie fällt auch ein an die Herzogin gerichtetes
Bittschreiben des Johannes Sibenhar, der auf Wunsch Maximilians des Schloß Traut-
mannsdorf, das Kaiser Friedrich III. einst ihm und seinem Orden verliehen hatte, gegen
das Schloß Landskron hatte eintauschen müssen. Da er noch immer nicht von Maximi-
                                                                                                                                                                              
589
Vgl. W
EINFURTER
, Einheit, S. 225-242.
590
Vgl. K
RENNER
, Landtag 1514, S. 439: Ich hab auch in ordnung meins Gemahels nie gewilligt...
(Schreiben Kunigundes an Maximilian vom 16. Mai 1514).
591
Vgl. HHStA Wien, Max. 14b/2, fol. 24: Wir sind neben dem hochgebornnen fürsten, unnserm lieben
sun unnd bruder hertzog Wilhelmen in Bairn etc. von der hochgebornen fürstin, unnser lieben
frundtin, des hochgebornnen fürsten, unnsers lieben swagers unnd vettern, herrn francissen,
marggravens zw manntaw gemahel seiner lieb fanngknus halben, damit er in eur kayserlich Meyestat
dienste von den Venedigern, des Heiligen Reichs veinden, verstrickt, um fürbet [...] ersucht und
gebeten... sowie WMR 09/VIII/2 (b). Der Brief selbst entstand wohl in der herzoglichen Kanzlei,
wurde aber von Kunigunde und ihren Töchtern mit eigener Hand unterzeichnet, vermutlich, um die
Dringlichkeit der Bitte zu betonen: Kungund, hie vor benant, mein aigen hanndschrift. Sybilla, hye
vor benent, mein aygne hantgeschrift. Sabina, hie vor benent, mein eigen hanndschrift.
592
Hier sind beispielsweise die Bittscheiben Kunigundes und Albrechts für Nicolaus Veldorffer, den
bayerischen Rat Ulrich von Westerstetten oder den ehemaligen Regensburger Bürger Hans Trainer zu
nennen. Vgl oben, Kap. 9.
593
Vgl. BayHStA, KÄA 973, fol. 87 (Schreiben des Baltasar Hornbach vom 13. August 1494) und fol. 88
(Schreiben der Herzogin vom 15. August 1494
)
594
Vgl. HHStA Wien, Max. 4b, fol. 281 (Schreiben der Herzogin Kunigunde vom 07. Oktober 1497)
sowie WMR 97/X/ (c) und W
IESFLECKER
, Regesten, Bd. 2,2, Nr. 8330.

132
lian entschädigt worden sei, wolle er die Herzogin bitten, sich für ihn und seine Ordens-
brüder einzusetzen, damit das Geschäft ordentlich abgewickelt werden könne.
595
Diese Beispiele zeigen, daß es eine der wichtigsten Aufgaben Kunigundes als Fürstin
war, die Bittschreiben Hilfesuchender anzunehmen und sie dann, wenn es ihr möglich
war, weiterzuleiten, um sich so für die Belange derer, die sich an sie gewandt hatten,
einzusetzen. Es ist allerdings auffällig, daß die Herzogin in den Fällen, wo sie versuchte,
bei ihrem Bruder einen gewissen Einfluß in politischen Fragen zu erlangen, erfolglos
blieb, wie etwa im Falle des Landshuter Erbfolgekrieges oder bei der Besetzung der
Augsburger Bischofsstelle. Ob anderen Ansuchen Kunigundes mehr Erfolg beschieden
war, läßt sich nicht mehr ermitteln, es ist aber zu erwarten, daß diese Anliegen, die vom
König delegiert werden konnten, auch erledigt wurden, da es sich lediglich um kleinere
Gefälligkeiten handelte.
Während sich für eine permanente Beteiligung der Herzogin an der Herrschaft in Bayern
kaum Belege finden lassen, zeigen die oben genannten Beispiele, daß sie sich mit ihrem
Bittschreiben zumindest gelegentlich politisch betätigte. Das nach Albrechts Tod
entstandene Gesuch zugunsten des Markgrafen von Mantua belegt, daß die Herzogin
auch auch zu selbständigem Handeln in der Lage war.
Herzogin Kunigunde versuchte aber nicht nur, durch Bittgesuche aktiv in das politische
Geschehen einzugreifen; man kann auch mit Sicherheit davon ausgehen, daß sie bei
offiziellen Gelegenheiten, wie zum Beispiel bei Empfängen anderer Fürsten, an der
Seite ihres Gatten auftrat, um so ihren repräsentativen Pflichten nachzukommen. In den
Quellen  über die zahlreichen Besuche, die Maximilian seinem Schwager und seiner
Schwester während der Auseinandersetzung mit Kaiser Friedrich machte, fand die Her-
zogin mehrfach Erwähnung: Kunigunde empfing ihren Bruder an der Stadtmauer, sie
tanzte mit Maximilian und hatte zudem vertrauliche Unterredungen mit ihm.
596
 Auch
Maximilians Küchenmeister Sigmund von Rohrbach berichtete dem König anläßlich
seines Münchenbesuchs vom März 1498, daß Kunigunde ihren repräsentativen Pflichten
nachgegangen sei, als die gesamte herzogliche Familie „in dem alten Schloß“ mit Her-
zog Bogislaw von Pommern zusammengetroffen sei.
597
Auch bei den Festivitäten, einem Turnier sowie Tanzveranstaltungen, die im Rahmen
des Augsburger Schiedstags von 1504 abgehalten wurden, war Kunigunde in ihrer Rolle
                                                           
595
Vgl. BayHStA, KÄA 973, fol. 128 (Schreiben an Herzogin Kunigunde vom 01. April 1495).
596
Zu Maximilians Besuchen in München vgl. auch oben Kap. 8.
597
Vgl. W
IESFLECKER
, Regesten, Bd. 2,2, Nr. 8527.

133
als Gattin Herzog Albrechts anwesend, wobei sie gemeinsam mit ihrem Ehemann von
den Bürgermeistern der Stadt Augsburg sehr herzlich und mit einem großzügigen
Geschenk, Silbergeschirr im Wert von 110 Gulden, empfangen wurde.
598
Nach dem Tod ihres Ehemannes und ihrem Rückzug in das Pütrich-Regelhaus
beschränkte sich dieHerzogin allerdings nicht nur auf das Verfassen von Bittgesuchen.
Wenn sie es für nötig hielt, griff Kunigunde in diesen Jahren auch persönlich in die
politischen Geschehnisse in Bayern ein, wie es etwa im Falle der Erbstreitigkeiten ihrer
Söhne Wilhelm und Ludwig geschah.
599
 Daß Kaiser Maximilian nicht immer sehr
erfreut  über das Handeln seiner Schwester war, belegt eine Aussage des Kaisers aus
eben diesem Jahr 1514, als er Kunigunde als ain frawenbild, die Ir tag nit vil in der welt
zeregiern gepflegen hat, bezeichnete.
600
 Der Kaiser dürfte sich in dieser Situation aller-
dings eher über die Ergebnisse des Münchener Landtages und das Verhalten der Land-
stände empört haben, als über die angebliche oder tatsächliche Unerfahrenheit seiner
Schwester in politischen Dingen, die von einem anderen Zeitgenossen als eine frume,
wolpettendd und bestätte vernünfftige fraw, hoch für ander weibspild zu verrüemene
beschrieben wird.
601
Neben den politischen und repräsentativen Aufgaben einer Herzogin kam Kunigunde
aber auch den erwarteten religiösen Verpflichtungen nach: Nicht nur während ihrer
Witwenzeit und ihres Aufenthaltes im Münchner Pütrich-Regelhaus, sondern auch
schon während ihrer Ehe mit Albrecht IV. trat die Herzogin als religiöse Stifterin her-
vor. Gemeinsam mit ihrem Mann stiftete sie im Jahr 1492 einen Flügelaltar für die
Münchner Frauenkirche. Der von Jan Pollak gestaltete Altar trat an die Stelle einer
                                                           
598
Vgl. WMR 04/II/3 
(c)
. Vgl. außerdem B
ÖHM
, Augsburg, S. 210. Zur Übergabe der
Willkommensgeschenke an das bayerische Herzogspaar vgl. Cgm 896 (Fuggers Ehrenspiegel), fol.
109
v
:  Desgleichen auch hertzog Albrecht, mitsampt seiner fürstlich gnaden gemahel, söne und
tochtern, welche sein fürstlich gnade der zeyt mit ir gen Augspurg gepracht hette. Und als man dem
fürsten ain gewonliche fürstenschenck und der hertzogin, seiner fürstlich gnaden gemahel, des
römischen königs schwester, ain silbergeschirr, bey hundert und zehen güldin werdt, schencket und
verehret, da stuend der fürst und die fürstin, sampt iren sönen und töchtern, fein nebeneinander nach
irem allter daher. Da dancket der fürst den bürgermaistern und herrn des rats selbst, und erbot sich
hoch gegen ainem rath an, solche vereerung umb gemaine stat zuverdienen. Es gedacht auch der fürst
inn annemung dieser schencke, der verehrung, welche ain rath seiner fürstlichen gnaden auff die
hochtzeit gethan hette (welche er dazumalen nicht annemmen wöllen, und man ime wol neunhundert
guldin inn die scheuren legen muessen)...
599
Vgl. unten, Kap. 14.1.
600
Vgl. K
RENNER
, Landtag 1514, S. 302-317, Zitat S. 307. Zum Zusammenhang dieser Außerung vgl. die
ausführliche Darstellung in Kap. 14.
601
Vgl. F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, Benediktbeurer Fortsetzung, S. 260. Einen Abschnitt weiter
wiederholt der Fortsetzer dieses Kompliemt: Sy was all ir tag ain ernstliche, vernünfftige fraw ains
bestätten wesens, tapfer und hertzhaft in iren sachen und frum... Vgl . F
ÜETRER
, Bayerische Chronik,
Benediktbeurer Fortsetzung, S. 261.

134
ältern, von Eberhard de Porta gestifteten Chortafel und befindet sich heute im Bayeri-
schen Nationalmuseum. Während die rechte Vorderseite des Altarflügels die Gefangen-
nahme Jesu Christi zeigt, ist auf der Rückseite der kreuztragende Heiland abgebil-
det.Darunter erkennt man die kniende Kunigunde als Stifterin des Altars mit Schrift-
band, dem Wappen von Österreich und einer Beischrift, die den Namen und die Titel
Kunigundes angibt. Auf dem linken Flügel ist parallel dazu ebenfalls in kniender Hal-
tung der Stifter, Herzog Albrecht IV., zusammen mit einem Löwen, dem bayerischen
Wappentier, dargestellt; auf einer Beischrift werden auch seine Titel sowie die Jahres-
zahl der Stiftung genannt.
602
10.2 Die Kinder des bayerischen Herzogspaares
Zu den „Pflichten“ einer fürstlichen Ehefrau gehörten im späten Mittelalter allerdings
nicht nur die oben geschilderten Aufgaben, sondern auch die Sorge um den Fortbestand
der Dynastie. Im Laufe ihre Ehe bekamen Kunigunde und Albrecht acht Kinder, drei
Söhne und fünf Töchter, von denen alle bis auf ein im Kleinkindalter verstarbenes Mäd-
chen das Erwachsenenalter erreichten. Obwohl das erste Kind des bayerischen Herzogs-
paares, die am 1. Mai 1488 geborene Sidonie, „nur“ ein Mädchen war, war die Freude
zumindest bei Kunigunde groß, hatte sie doch beweisen können, daß sie in der Lage
war, gesunde Kinder zur Welt zu bringen.
603
 Die kleine Sidonie wurde schon am Tag
                                                           
602
Vgl. Rudolf M. K
LOOS
: Die Inschriften der Stadt und des Landkreises München (Die deutschen
Inschriften, Bd. 5. Münchener Reihe, Bd. 1). Stuttgart 1958, hier S. 46f. Zu Jan Pollack vgl. auch
Ernst
 
B
UCHNER
: Polack, in: Hans Vollmer (Hg.): Allgemeines Lexikon der bildenen Künstler von der
Antike bis zur Gegenwart, Bd. 27. Leipzig, o.J., S. 200ff.
603
Zu den Geburtsdaten der Kinder des bayerischen Herzogspaares vgl. F
ÜETRER
, Bayerische Chronik,
Wessobrunner Fortsetzung, S. 264ff., wo auch die Geburtsstunden angegeben sind. Dem Fortsetzer der
Füetrerschen Chronik, vermutlich Dr. Peter Paumgartner, standen neben seinen eigenen
Beobachtungen als Hauptquelle die Notizen eines politsch aktiven Mannes, die sich heute im Codex
Cgm 427 der Bayerischen Staatsbibliothek  (fol. 250
v
-253
v
) befinden, zur Verfügung, die zahlreiche
Hinweise zu den Familienereignissen in der bayerischen Herzogsfamilie geben, vgl. F
ÜETRER
,
Bayerische Chronik, S. LXVIII-LXXII. Zu Peter Paumgartner vgl. N
YHOLM
, Fuetrer, Sp1006 sowie
L
IEBERICH
, Gelehrte Räte, S. 157.
Zu den Geburtsdaten der Kinder vgl. außerdem Hans R
ALL
/Marga R
ALL
: Die Wittelsbacher in
Lebensbildern. Regensburg 1986, S. 113ff. sowie Christian H
AEUTLE
: Genealogie des erlauchten
Stammhauses Wittelsbach von dessen Wiedereinsetzung in das Herzogthum Bayern (11. Sept. 1180)
bis herab auf unsere Tage. München 1870, S. 36f.
Zur Geburt der ersten Tochter und zu deren Verlobung sandte Erzherzog Sigmund von Tirol jeweils
ein Glückwunschschreiben an den bayerischen Hof, vgl. BayHStA, KÄA 974, fol. 279
(Gratulationsschreiben zur Geburt vom 2. Mai 1488). Den Glückwünschen zur Geburt seiner ersten
Nichte schloß sich auch Kaiser Maximilian an, vgl. BayHStA, KÄA 3133, fol. 67: Hochgebornner
lieber swager und furst. Wir sein bracht, wie die hochgebornn furstin, unnser liebe swester, deiner
lieb gemahel, mit hilf des almechtigen entpunden und einer jungen fürstin gelegen sey. Das wir
hocherfrewt und das dadurch bede hewser Österreich und Pairen mit stamme und namen gemert und
miteinander in freuntschafft und wolfart kumen und wachssen mögen... (Schreiben König Maximilians
vom 23. Mai 1488). Wie es dem Brauch entsprach, wurden auch die Vertreter der Stadt München über

135
nach ihrer Geburt in der Kapelle der alten Feste getauft,
604
 wobei als Taufpaten einige
wichtige Angehörige des herzoglichen Hofstaates sowie deren Angehörige fungierten.
Die Wessobrunner Fortsetzung der Füetrerschen Chronik nennt die Frau des herzogli-
chen Hofmeisters Jörg von Eisenhofen, eine geborene von Layminger, die Frau von
Kunigundes Hofmeister Wilhelm von Maxlrain, eine geborene von Seyboltsdorf, sowie
die Witwe Preysinger, Kunigundes Hofmeisterin, die aus der Familie Tannberger
stammte.
605
 Nur ein knappes Jahr nach Sidonie, am 16. Juni 1489, kam die zweite
Tochter des Herzogspaares zur Welt, die auf den Namen Sybille getauft wurde,
606
 ein
Name, der, ebenso wie der der ersten Tochter, bisher weder bei den Wittelsbachern noch
bei den Habsburgern aufgetreten war. Beide Mädchen wurden nach Figuren zu dieser
Zeit moderner Romane benannt, wobei Kunigunde bei der Namensgebung offenbar
nicht unbeteiligt war. Der in den 70er Jahren des 15. Jahrhunderts zumindest in der
Umgebung Eleonores, der ersten Frau Erzherzog Sigmunds, übersetzte Roman „Pontus
und Sidonia“  könnte der bayerischen Herzogin, die sich bekanntlich längere Zeit am
Innsbrucker Hof aufgehalten hatte, durchaus bekannt gewesen sein, zumal er kurz vor
ihrem Eintreffen in Tirol erstmals in gedruckter Form veröffentlicht wurde. Die zweit-
geborene Sybille erhielt ihren Namen von dem gleichnamigen Werk der Elisabeth von
Nassau-Saarbrücken.
607
 Auch die Namen der beiden anderen Töchter, Sabine und
                                                                                                                                                                              
das freudige Ereignis benachrichtigt. Ein Wächter des Hofes, der die Nachricht überbrachte, erhielt
von der Stadt München 2 Pfund und 5 Schillinge Botenlohn ausbezahlt, vgl. StadtA München KR
1488 fol. 75
r
 sowie S
TAHLEDER
, Chronik, S. 531 und S
OLLEDER
, München im Mittelalter, S. 414.
604
Vgl. F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, S. LXIX: Anno D
i
  M cccc
o
 88 gepar fraw Kunigund frawen
sidonyam pfallczgräfin an S. Philipp vnd Jacob tag vnd ward getauft In der capellen In der allten vest
sowie Cgm 427, fol. 250
v
.
605
Vgl. F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, Wessobrunner Fortsetzung, S. 254f. Etwas weniger ausführlich ist
an dieser Stelle die Benediktbeurer Fortsetzung, S. 217. Vgl ebenso Friedrich W
ÜRTHMANN
:
Ausgewählte Stellen aus Ulrich Fütrer´s ungedruckter Chronik von Bayern, in: OA 5 (1843), S. 48-86,
hier S. 82f. Zu den einzelnen Familien vgl. L
IEBERICH
, Landstände, S. 57f. (Preysinger), S. 66
(Tannberger), S. 78 (Eisenhofer), S. 97 (Laiminger) S. 102 (Maxlrainer) und 122f. (Seiboldsdorfer).
Die Familie Eisenhofen gehörte ursprünglich zu den Ministerialen der Grafen von Dachau und ist seit
1374 als Mitglied der oberbayerischen Landschaft urkundlich nachweisbar. Der Stammsitz der Familie
lag bei Dachau an der Glonn. Vgl. M
ALISCH
, Eisenhofen, S. 171. Zur Familie Maxlrain vgl. außerdem
Kurt M
ALISCH
: Maxlrain Wilhelm und Maxlrain, Wolf Dietrich von, in: BBB, S. 513.
606
Vgl. Cgm 427, fol. 250
v
 sowie Druck bei F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, S. LXIX. Der Verfasser der
Notizen irrte sich an dieser Stelle aber bezüglich des Geburtsjahres Sybilles, das er mit 1490 angab.
Richtig wäre dagegen 1489.
607
Vgl. B
ASTERT
, Münchner Hof, S. 96. Verfaßt wurde der in Frankreich weit verbreitete Roman „Pontus
und Sidonia“ um das Jahr 1400 von einem unbekannten Autor. Daß er tatsächlich von Erzherzogin
Eleonore  übersetzt wurde, ist nicht gesichert, da eine literarische Tätigkeit Eleonores zu ihren
Lebzeiten keine Erwähnung fand. Es ist also möglich, daß die Übersetzung von einem Angehörigen
ihrer näheren Umgebung stammte, der sie dann, nach Eleonores Tod, unter dem Namen der
Erzherzogin veröffentlichte. Den ersten Druck der deutschen Übersetzung veranlaßte Erzherzog
Sigmund von Tirol bei dem Augsburger Verleger Hans Schönsperger im Jahre 1483, also kurze Zeit,
bevor Kunigunde am Hof ihres Verwandten in Innsbruck eintraf. Vgl. K
ÖFLER
, Eleonore, S. 93-98
sowie Reinhard H
AHN
: „Von frantzosischer zungen in teütsch“. Das literarische Leben am Innsbrucker

136
Susanne,
608
 die in den Jahren 1492 und 1502 geboren wurden, haben einen relativ
modernen Klang; in der damals aktuellen Literatur lassen sich diese Namen jedoch nicht
nachweisen.
609
  Möglicherweise dachten die Eltern und besonders die als fromm
bekannte Herzogin bei der Namensgebung an die heiligen Jungfrauen Sabine und
Susanne.
610
 Wie bei der ältesten Tochter Sidonie gehörten auch bei den anderen Töch-
tern die Taufpaten der engsten Umgebung des Herzogspaares an; Sybilles Paten waren
die Ehefrau Jörgs von Knörringen, eine geborene Eisenhofen und, wie bei Herzogin
Sidonie, Kunigundes Hofmeisterin, die Witwe Preysinger.
611
 Diese übernahm gemein-
sam mit der Ehefrau des Jörg Adeltzhauser und der Rentmeisterin Prätzl auch bei
Sabine die Patenschaft.
612
 Auch bei der jüngsten Tochter Susanne gehörte die Hofmei-
sterin Kunigundes, die Witwe eines gewissen Oswald Weixer, gemeinsam mit der
Witwe des Ludwig Part zu den Patinnen.
613
                                                                                                                                                                              
Hof des späteren 15. Jahrhunderts und der Prosaroman „Pontus und Sidonia (A)“ (Mikrokosmos.
Beiträge zur Literaturwissenschaft und Bedeutungsforschung, Bd. 27). Frankfurt/Main u.a. 1990.
608
Vgl. B
ASTERT
, Münchner Hof, S. 96, Anm. 216. Sabine wurde am 24. April 1492 geboren, Susanne
als letztes Kind Kunigundes und Albrechts am 2. April 1502. Vgl. Cgm 427, fol. 250
v
. Eine weitere
Tochter, die ebenfalls auf den Namen Susanne getauft worden war, wurde am 15. Juli 1498 oder 1499
geboren und starb wenige Monate nach ihrer Geburt. R
ALL
, Wittelsbacher, S. 114 und H
AEUTLE
,
Genealogie, S. 36f. schlossen sich dem Wessobrunner Fortsetzer der Füetrerschen Chronik an, der das
Geburtsjahr 1499 nannte. In der Benediktbeurer Fortsetzung wurde dagegen die Geburt der ersten
Tochter des Herzogspaares, die den Namen Susanne trug, nicht erwähnt; stattdessen wurde hier Ernst
fälschlicherweise als sechstes Kind Albrechts und Kunigundes bezeichnet. Vgl. F
ÜETRER
, Bayerische
Chronik, Wessobrunner Fortsetzung, S. 266 und Benediktbeurer Fortsetzung, S. 218. Der gut
informierte unbekannte Zeitgenosse, der die Notizen in Cgm 427 verfaßte, nennt dagegen 15. Juli
1598 als Geburtsdatum Susannes. Seinen Aufzeichnungen zufolge starb diese Tochter Kunigundes
wenige Monate später, am 6. Dezember 1498. Vgl. Cgm 427, fol. 251
v
 sowie Druck bei F
ÜETRER
,
Bayerische Chronik, S. LXX. Diese Datumsangabe erscheint mir glaubwürdiger, da bei einer
angenommenen Geburt Susannes im Juli 1499 und der Geburt Ernsts im Juni 1500 nur ein Zeitraum
von 11 Monaten gelegen hätte, zwischen der Geburt Ludwigs im September 1495 und der Geburt
Susannes dann aber beinahe vier Jahre. Biologisch sind zwar beide Geburtsjahre möglich, aufgrund
der Abstände scheint 1498 aber wahrscheinlicher. Für das Jahr 1498 spricht auch eine Angabe in der
Chronik des Pütrich-Regelhauses, dem Kunigunde 1508, nach dem Tod Herzog Albrechts, beitrat.
Den Schwestern dieses Regelhauses vertraute die Herzogin, die damals schon regelmäßigin Kontakt
zur Oberin Clara Loderin hatte, die Bestattung der im Kleinkindalter verstorbenen Susanne an. Vgl.
B
ITTRICH
, S. 28.
609
Zu Herzogin Sabine, die später mit dem Württemberger Herzog Ulrich verheiratet wurde, vgl.
Hansmartin
 
D
ECKER
-H
AUFF
: Sabine von Bayern (1492-1564), in: Wilfried Setzler/Volker
Schäffer/Sönke Lorenz (Hg.): Frauen im Hause Württemberg. Leinfelden-Echterdingen 1997, S. 59-
70; Frida S
AUTER
: Herzogin Sabine von Wirtemberg, in: ZWLG 8 (1944-1948), S. 298-355, sowie
J.A. von B
ELLI
: Sabine, Herzogin von Würtemberg, gebohrne Prinzessin von Baiern, in: Zeitschrift für
Baiern und die angränzenden Länder 1,2 (1816), S. 76-100.
610
Im Buch Daniel des Alten Testamentes findet sich die Erzählung  über die keusche Susanna in
Babylon, die sich im Mittelalter einer zunehmenden Popularität erfreute und die möglicherweise den
Eltern als Vorbild für ihre Namensgebung diente. Zu Susanna vgl. Josef E
NGEMANN
: Susanna, in:
LdM. Bd. 8. München 1997, Sp. 331.
611
Zur Familie von Knöringen vgl. L
IEBERICH
, Landstände, S. 63.
612
Zur Familie Adelzhauser vgl. L
IEBERICH
, Landstände, S. 45.
613
Vgl. F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, Wessobrunner Fortstetzung, S. 265f. und Benediktbeurer
Fortsetzung, S. 217f. Vgl. ebenso W
ÜRTHMANN
, Ausgewählte Stellen, S. 83ff. Die Geburt der beiden

137
In den ersten Jahren ihrer Ehe hatte Kunigunde nur Töchter zur Welt gebracht, was von
ihrem Biographen prompt als ein Zürnen des Himmels über die Auseinandersetzung
zwischen Vater und Tochter interpretiert wurde.
614
 Natürlich ist diese, aus dem Glauben
der Zeit entstandene Deutung aus medizinischer Sicht nicht haltbar; Tatsache dagegen
ist, daß Kaiser Friedrich die Geburt seiner Enkelsöhne nicht mehr erlebte, da alle erst
nach dessen Tod im August 1493 geboren wurden. Im Gegensatz zu ihren Schwestern
wurden Wilhelm (*13. November 1493), Ludwig (*18. September 1495) und Ernst
(*13. Juni 1500) auf Namen getauft, die in der Familie der Wittelsbacher eine gewisse
Tradition besaßen.
615
 Allerdings war der Name Ludwig in der Münchner Linie nicht so
häufig wie in der Landshuter Linie, auch der Name Wilhelm war in dieser Linie nicht
sehr gebräuchlich. Der jüngste Sohn Ernst dagegen wurde nicht nur nach seinem Tauf-
paten Ernst von Sachsen, sondern auch nach zweien seiner Urgroßväter benannt: Ernst
der Eiserne war der Großvater Kunigundes, Herzog Ernst von Bayern-München der
Albrechts IV. Auffällig ist, daß der Name Albrecht in der Nachkommenschaft des Her-
zogspaares fehlt. Wie auch die Töchter des bayerischen Herzogspaares, bei denen hoch-
gestellte weibliche Angehörige des Hofes die Patenschaft übernommen hatten, erhielten
auch die Söhne hochrangige Taufpaten: Die Patenschaft für den ältesten Sohn Wilhelm
übernahmen Graf Jörg von Helfenstein,
616
 Graf Ulrich von Montfort sowie der Hofmei-
ster Herzog Albrechts, Jörg von Eisenhofen, dessen Ehefrau Patin bei der ältesten
Tochter Sidonie war.
617
 Ludwigs Paten waren Graf Jörg von Pfannberg oder Montfort
und Herzog Albrechts Kanzler, der Regensburger Domdechant und bayerische Kanzler
Dr. Johann Neuhauser.
618
 Beim jüngsten Sohn Ernst übernahmen Graf Ernst von Horn-
                                                                                                                                                                              
Susanne genannten Töchter Kunigundes ist in der Benediktbeurer Fortsetzung allerdings nicht
verzeichnet. Zur Familie Weichser vgl. L
IEBERICH
, Landstände, S. 129.
614
Vgl. H
EYRENBACH
, Kunigunde, S. 103f.
615
Zu den Geburtsdaten der Söhne vgl. Cgm 427, fol. 251
r und v 
und 253
v
 sowie Druck bei F
ÜETRER
,
Bayerische Chronik, S. LXXf. Zur Namensgebung vgl. B
ASTERT
, Münchner Hof, S. 96. Zu den
Herzögen Wilhelm und Ludwig vgl. allgemein: Heinrich L
UTZ
: Das konfessionelle Zeitalter. 1. Teil:
Die Herzöge Wilhelm IV. und Albrecht V., in: Max Spindler/Andreas Kraus (Hg.): Handbuch der
bayerischen Geschichte. Bd. 2: Das alte Bayern. Der Territorialstaat vom Ausgang des 12.
Jahrhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. 2. überarbeitete Aufl. München 1988, S. 295-333.
Zu Herzog Ernst vgl. A
LBRECHT
, Dieter: Ernst, Herzog von Bayern, in: NDB, Bd. 5. Berlin 1959, S.
619.
616
Die Helfensteiner waren ein hochfreies schwäbisches Grafengeschlecht. Vgl. L
IEBERICH
, Landstände,
S. 92.
617
Vgl. Cgm 427, fol. 251
r
 sowie Druck bei F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, S. LXX.
618
Johann Neuhauser († 1516), oft fälschlich als unehelicher Sohn Herzog Albrechts III. bezeichnet,
gehörte seit 1473 zu den Räten Herzog Albrechts IV., dessen Kanzler er einige Jahre später wurde.
Nach dem Tod Albrechts diente er als Rat Herzog Wilhelms IV., bis er 1514 wegen des Vorwurfs des
Landesverrates in Gefangenschaft geriet. Vgl. Helmuth Stahleder: Beiträge zur Geschichte Münchner
Bürgergeschlechter im Mittelalter. Die Ligsalz, in: OA 117/118 (1993/94), S. 175-260, bes. S. 176-
179; Kurt M
ALISCH
: Neu(n)hauser, Johann, in: BBB, S. 548; Maximilian L
ANZINNER
: Fürst, Räte und

138
stein und Heinrich von Weyden, der den Magdeburger Bischof Ernst von Sachsen ver-
trat, die Patenstelle.
619
Die Geburt der Söhne wurde nicht nur von den Eltern, sondern auch von den Bürgern
der Stadt München freudig begrüßt; nachdem Kunigunde im November 1493 von Wil-
helm, dem ersehnten Nachfolger entbunden worden war, wurde auf dem Münchner
Marktplatz zwar ein Freudenfeuer entzündet, während in allen Kirchen die Glocken
erklangen. Aus Trauer um den kurze Zeit zuvor verstorbenen Großvater des Neugebo-
renen, Kaiser Friedrich III., verzichtete man allerdings auf Musik.
620
 Zudem erhielten
die Augustiner- und Barfüsser-Mönche ein Weingeschenk, um sie so für das Singen
ihrer Messen zu entlohnen.
621
 Aus der Taufe gehoben wurde Herzog Wilhelm von
Balthasar Hundertpfund zw vnser lieben frawen auf dem kor,
622
 gemeint ist die Münch-
ner Frauenkirche, die von Herzog Albrecht systematisch zur Hauptkirche der Familie
ausgebaut und ausgestattet wurde.
623
Ähnliche Feiern gab es in München auch zwei Jahre später anläßlich der Geburt Herzog
Ludwigs, der im September 1495 in Grünwald, wohin der Hof wegen der herrschenden
Pest ausgewichen war, das Licht der Welt erblickt hatte. In München wurden wiederum
Freudenfeuer entzündet und die Glocken aller Kirchen geläutet, die Stadt spendierte
dazu ein Faß Wein im Wert von 2 Schillingen und 24 Pfennigen.
624
 Über Feierlichkeiten
                                                                                                                                                                              
Landstände. Die Entstehung der Zentralbehörden in Bayern 1511-1598 (Veröffentlichungen des Max-
Planck-Instituts für Geschichte, Bd. 61). Göttingen 1980, hier S. 383 sowie L
IEBERICH
, Gelehrte Räte,
S. 179.
619
Vgl. Cgm 427, fol. 253
v
 sowie F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, S. LXXI, Wessobrunner Fortstetzung,
S. 266 und Benediktbeurer Fortsetzung S. 218. Vgl. ebenso W
ÜRTHMANN
, Ausgewählte Stellen, S.
84f. Der namensgebende Bischof Ernst von Sachsen war ein Vetter des Täuflings, da seine Mutter
Elisabeth von Bayern-München die Schwester Herzog Albrechts war.
620
Vgl. H
EYRENBACH
, Kunigunde, S. 104. Vgl. auch Johannes A
DLZREITER
: Annalium Boicae Gentis:
Quibus Historia a prima Bojorum origine usque ad A. MDCLI, quo Maximilianus elector Bavariae
decessit, continetur, hier S. 208: Postea luce, cum sacris undis tingeretur, omnium in urbe Monacensi
turrium ac templorum aera festo strepitu concinuere: Ignes in foro, laetitiae publicae argumento
excitati. Albertus parens mascula tandem prole donatus, Numini ista gaudia dedicavit...
621
Vgl. StadtA München, KR 1493/94, fol. 83
v
 : Item II pfund pf. zalt umb 1 emer wains geben gen den
Augustinern und Parfüssern von zwayn ampten zesingen, da unnser gnedige fraw ains jungen herrn,
genannt Wilhelm, niderkummen was an eritag nacht nach martini Anno 93, zumorgens gegen tag
zwischen v und vi uren. Vgl. auch S
TAHLEDER
, Chronik, S. 566.
622
Vgl. Druck bei F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, S. LXX sowie Cgm 427, fol. 251
r
. Vor dem
Nachnamen  „Hundertpfundt“ ist im Codex eine Lücke gelassen, der Vorname kann aber mit
„Balthasar“ ergänzt werden. Vgl. F
ÜETRER
,  Bayerische  Chronik,  S.  LXX,  Anm.  2.  Zu  Balthasar
Hundertpfund vgl. M
ALISCH
, Hundertpfund, S. 379.
623
Zum Neu- und Ausbau der Münchner Frauenkirche, die seit Kaiser Ludwig dem Bayern den
Wittelsbachern als Familiengrablege diente, unter Herzog Albrecht IV. vgl. Wilhelm S
TÖRMER
: Die
oberbayerischen Residenzen der Herzöge von Bayern unter besonderer Berücksichtigung von
München, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 123 (1987), S. 1-24, hier S. 16.
624
Vgl. Cgm 427, fol. 251
v
 und F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, S. LXX sowie StadtA München, KR
1495/96, fol. 89r. In den Rechnungsbüchern der Stadt München sind außerdem Ausgaben in Höhe von
2 Pfund und 5 Schilling für das Botenbrot verzeichnet, das der Überbringer der freudigen Nachricht

139
anläßlich der Geburt des dritten Sohnes Ernst liegen dagegen keine Belege vor; aller-
dings rechnete die Stadt München Ausgaben für Geschenke ab, die den Gesandten des
Taufpatens, Bischof Ernst von Magdeburg und Halberstadt, überreicht wurden.
625
Obwohl Herzog Albrecht seine Gemahlin einst angeblich nicht nur aus politischem Kal-
kül, sondern auch aus Zuneigung geheiratet hatte, sah er vor allem seine Töchter als
politisches Kapital an, mit deren Hilfe wichtige Bundesgenossen gewonnen werden
sollten. Dies zeigt sich bereits am Beispiel der erstgeborenen Tochter Sidonie, die nur
ein knappes Jahr nach ihrer Geburt mit Ludwig V. von der Pfalz, dem Sohn des Pfalz-
grafen Philipp, verlobt worden war,
626
 um ihrem Vater Albrecht die Unterstützung der
pfälzischen Wittelsbacher in der Auseinandersetzung mit Kaiser Friedrich III. zu
sichern. Sidonie starb jedoch, bevor sie das entsprechende Heiratsalter erreicht hatte, im
März 1505;
627
 an ihrer Stelle wurde Sybille im Jahr 1511 mit dem Pfalzgrafen vermählt.
Nach dem Tod Herzog Albrechts im Jahre 1508 übernahm Kaiser Maximilian, wenn
auch nicht offiziell, eine Art „Vormundschaft“ über seine unmündigen Nichten und Nef-
fen. Um seinen Einfluß zu stärken und um verschiedene Reichsfürsten für sich zu
gewinnen, versuchte Maximilian in den folgenden Jahren, seine Nichten und Neffen
möglichst vorteilhaft zu verheiraten. Diese geschah nicht etwa, weil er seine bayerischen
Verandten so sehr schätzte, sondern vielmehr, weil ihm seine Enkel, die Kinder Philipps
des Schönen, für eine Verbindung in Deutschland zu wertvoll erschienen. Seine bayeri-
schen Nichten und Neffen waren ihm dagegen für innerdeutsche Heiraten [...]  gerade
recht.
628
 Es ist sicher, daß Maximilian einen erheblichen Beitrag zum Zustandekommen
der Ehe der Herzogin Sabine von Bayern und Herzog Ulrich von Württemberg leistete,
auch wenn die Verbindung noch von Herzog Albrecht in die Wege geleitet worden
                                                                                                                                                                              
erhielt. Vgl. StadtA München, KR 1495/96, fol. 80
r
 sowie S
TAHLEDER
, Chronik, S. 577 und
S
OLLEDER
, München im Mittelalter, S. 414.
625
Vgl. StadtA München, KR 1500/01, fol. 72
r
. Auch in diesem Fall wurde das Botenbrot für den
Türhüter Kunigundes, der die Botschaft überbracht hatte, abgerechnet. Vgl. StadtA München, KR
1500/01, fol 72
r
 sowie S
TAHLEDER
, Chronik, S. 598 und Stolleder, München im Mittelalter, S. 414.
626
Die Urkunde, in der die spätere Heirat Sidonies und Ludwigs vereinbart wurde, datiert vom 27. Juli
1489, vgl. Geh.HausA, Hausurkunden 825. Da Braut und Bräutigam miteinander verwandt waren, war
ein Dispens des Papstes für die Eheschließung erforderlich, der nachgereicht werden sollte. Vgl.
hierzu auch: Ernest G
EISS
: Zwei bisher ungedruckte Urkunden, betreffend die beabsichtigte
Vermählung der Prinzessin Sidonia, Tochter Herzog Albert´ s IV. mit dem Pfalzgrafen Ludwig, in:
OA 6 (1845), S. 422-426. Auch zu diesem Anlaß sandte Erzherzog Sigmund von Tirol ein
Gratulationsschreiben. Vgl. BAyHStA, KÄA 974, fol. 311 (Schreiben Erzherzog Sigmunds zur
beschlossenen Vermählung vom 19. August 1489).
627
Vgl. Cgm 427, fol. 252
v
 und F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, S. LXXI sowie F
ÜETRER
, Bayerische
Chronik, Wessobrunner Fortsetzung, S. 265, wo zwar der Todesort (die Neue Veste in München)
angegeben wird; ein Hinweis auf die Todesursache der ältesten Tochter Kunigundes dagegen
unterblieb. Zum Tod und der Bestattung Sidonies vgl. auch S
TAHLEDER
, Chronik, S. 619f.
628
Vgl. W
IESFLECKER
, Maximilian, Bd. 5, S. 16.

140
war.
629
 Nach dem Tod Herzog Albrechts mußte Maximilian in dieser Angelegenheit
selbst die Initiative ergreifen, denn als Sabine im April 1508 das festgesetzte Heirats-
alter von 16 Jahren erreicht hatte, dachte Ulrich nicht daran, sich mit der bayerischen
Herzogstochter zu vermählen. Erst auf Druck des Kaisers konnte die Heirat schließlich
im März 1511, also knapp drei Jahre später als vorgesehen, in Stuttgart gefeiert wer-
den.
630
 Auch an der Vermählung der jüngsten bayerischen Herzogstochter Susanne, die
1518 in erster Ehe den Markgrafen Kasimir von Brandenburg, einen Freund Maximi-
lians, heiratete, war der Kaiser sicherlich nicht unbeteiligt.
631
Maximilian kümmerte sich jedoch nicht nur um Ehepartner für seine bayerischen Nich-
ten, auch für seine Neffen Wilhelm und Ludwig schlug er mehrere Heiratskandidatinnen
vor. Hatte er einst versucht, seine Schwester mit dem Herzog von Savoyen zu vermäh-
len, um so eine Art Gegenpol gegen das Tudorengland Heinrichs VII. zu schaffen,
träumte er nun davon, seinen ältesten Neffen Wilhelm mit Margarete, einer Schwester
König Heinrichs VIII. und Witwe König Jakobs IV. von Schottland, zu vermählen. Im
September 1513 schrieb er an Kunigunde, daß diese Heirat vor allen anderen geeignet
wäre, da Margarete nicht nur sehr schön, sondern auch sehr reich sei.
632
 Obwohl bayeri-
sche Gesandte nach Schottland geschickt wurden, scheiterte dieser Plan Kaiser Maxi-
milians; Margarete verheiratete sich im Jahr 1514 in zweiter Ehe mit dem Earl von
Angus.
633
 Auch die von Maximilian angestrebte Verbindung Herzog Wilhelms mit einer
zweiten Schwester Heinrichs VIII., der Königinwitwe Maria von Frankreich, war nicht
zustande gekommen, als der Kaiser seinem Neffen die Hand seiner Enkelin Eleonore
                                                           
629
Vgl. W
IESFLECKER
, Maximilian, Bd. 5, S. 14 und S. 16. Die Heirat zwischen Herzogin Sabine und
Herzog Ulrich von Württemberg ist auf das Betreiben Herzog Albrechts zurückzuführen, die
Heiratsabrde datiert vom 18. Oktober 1498. Vgl. G
OLLWITZER
, RTA 1496-98, S. 585.  Von dieser
Verbindung erhofften sich zum damaligen Zeitpunkt sowohl Albrecht (wegen der sich anbahnenden
Probleme mit Bayern-Landshut) als auch Sabines Onkel Maximilian, der Württemberg als Stütze der
habsburgischen Vorlande in den Auseinandersetzungen mit der Schweiz und Frankreich brauchte,
benötigte. Vgl. auch S
AUTER
, Sabine, S. 301f.
630
Vgl. S
AUTER
, Sabine, S. 302ff.
631
Vgl. W
IESFLECKER
, Maximilian, Bd. 5, S. 14.
632
Vgl. Geh.HausA, Correspondenzakten 584, fol. 29: Hochgeborne furstin, hertzen liebe sbester!
Nachdem jetz in dem englischen und schotischen streit der kunig zu schoten erslagen ist, hat derselb
verlassen, des ietzigen kunigs von Englant sbester, gar ein schons weybspyld von 24 jaren, als ain
witib mit einem sun eynes jares alt. Der kunig von Englant hat der kunig von Schotland selig zu
derselben seiner sbester obgemelt zu heiratsteur gegeben funfmal hunderttausent cronen oder 8
hunderttausent ducaten in Gold. Deucht uns darauff geraten sein, daß ewr lieb solchs unser
pardensun hertzog Wilhalm etc. zerkennen gebt, [...] dem wollten wir anbeisung geben, wir mag
dyselb mochten einen gemachel hertzog Wilhalmen erlangen, dan wir geben dyselb heirat ietz, der
schone nach dem paren gelt nach, dy peest in der welt. (Schreiben Maximilians vom 17. September
1513).
633
Vgl.
 
W
IESFLECKER
, M
AXIMILIAN
, Bd. 5, S. 13 sowie R
IEZLER
, Baiern, Bd. 4, S. 34f.

141
anbot.
634
 Auch dieser Plan scheiterte, vor allem, weil sich deren Bruder Karl sich um
eine Verbindung Eleonores mit einem Sohn des portugiesischen Königs Emanuel
bemühte, der schließlich selbst die junge Frau ehelichte.
635
 Kurz vor seinem Tod ver-
suchte Kaiser Maximilian schließlich, seinen ältesten Neffen mit einer Tochter Emanu-
els von Portugal zu vermählen; die Gesandtschaft, die sich schon für den Zug nach
Portugal vorbereitet hatte, konnte diese Reise jedoch wegen des Todes Maximilians im
Januar 1519 nicht mehr antreten. Herzogin Kunigunde hatte sich jedoch nicht zuletzt
wegen ihrer portugiesischen Abstammung mit der Möglichkeit dieser Heirat angefreun-
det und wandte sich nun ihrerseits an König Emanuel und dessen junge Frau Eleonore,
um ihren Sohn als Heiratskandidaten anzupreisen.
636
 Wie all die klangvollen Projekte,
die Kaiser Maximilian, teils mit aktiver Unterstützung, teils aber auch nur mit Wissen
Kunigundes für seinen Neffen Wilhelm angestoßen hatte, kam auch die portugiesische
Heirat nicht zustande, Herzog Wilhelm vermählte sich schließlich im Jahr 1522 mit
Jakobäa, der Tochter des badischen Markgrafen Philipp.
637
Nicht nur für den ältesten Sohn seiner Schwester, sondern auch für den mittleren Sohn
Ludwig, der von seinem Vater ursprünglich für den geistlichen Stand vorgesehen war,
um die Primogenitur in Bayern zu sichern, versuchte der Kaiser nach dem Ableben Her-
zog Albrechts eine passende Braut zu finden. Ludwig sollte nach dem Willen Maximi-
lians auf Vorschlag von dessen Tochter Margarete ebenfalls mit einer Witwe vermählt
werden. Die Aussicht auf die reiche Mitgift der Königin Johanna von Neapel sollte den
jungen Mann darüber hinweg trösten, daß seine Braut um einige Jahre älter war als er.
Dieser Plan mußte jedoch kurze Zeit später aufgegeben werden, da Johanna bald nach
den ersten Vorbereitungen für eine Eheschließung verstarb.
638
 Ludwig hatte nach einem
weiteren gescheiterten Eheprojekt seines Onkels mit einer Tochter des Gonalvo von
Cordoba offenbar endgültig genug; er blieb sein Leben lang unverheiratet, so daß nach
                                                           
634
Vgl. Geh.HausA, Correspondenzakten 584, fol. 40: Hertzen liebe sbester, der heyrat halb zbischen
unser paider lieben sun und meim vetern, hertzog Wilhalm, und unser peider tochter frawlein
Leonora, waren wir noch zu solher heyrat ganntz genaigt, aber in kurtz verschiner zeyt sein mer in
ainander zue sagen ains tails kumen, dardurch wir auff ietzmal ewr liebe kain antbort geben kunnen,
aber mer wellen zbyschen hinn und Ostern allenn fleyss ankern und in solhem zu bedagen und
darnach on verziehen ewr lieb antbort geben... (Undatierte Abschrift eines Schreibens Kaiser
Maximilians an Herzogin Kunigunde).
635
Vgl. R
IEZLER
, Baiern, Bd. 4, S. 35.
636
Vgl. R
IEZLER
, Baiern, Bd. 4, S. 35f. Zu den Briefen Kunigundes an das portugiesische Königspaar vgl.
unten, Kap 15 sowie K
UNSTMANN
, Schreiben, S. 418-421.
637
Vgl. R
IEZLER
, Baiern, Bd. 4, S. 36.
638
Vgl. R
IEZLER
, Baiern, Bd. 4, S. 36.

142
seinem Tod das aufgeteilte Herzogtum Bayern endgültig in einer Hand vereinigt werden
konnte.
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