Technische Infrastruktur der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb)
Projektleitung:
Prof. Dr. Elmar J. Sinz
Dipl.-Wirtsch.Inf. Benedikt
Wismans
Beteiligte:
Dipl.-Wirtsch.Inf. Stefan
Walburg
Stichwörter:
Virtuelle Hochschule Bay-
ern; Informationstechi-
sche Plattform
Beginn: 1.10.1999
Förderer:
High-Tech-Offensive Zu-
kunft Bayern
Kontakt:
Dipl.-Wirtsch.Inf. Stefan
Walburg
Tel.: ++49(0)951/863
2705, Fax: ++49(0)951/
863 1195, E-
Mail: stefan.walburg@wiai
.uni-bamberg.de
Als ein Verbundprojekt aller bayerischen Hochschulen verfolgt die
Virtuelle Hochschule Bayern das Ziel, zeit- und ortsunabhängig ein
mulimediales Lehrangebot über das Internet bereitzustellen. Aufga-
be unseres Projekts ist es, eine geeignete informationstechnische
Infrastruktur für die vhb zu realisieren. Die spezielle Organisations-
struktur der vhb erfordert eine verteilte Anwendungssystem-Archi-
tektur. Auf der Basis des Prüfungsverwaltungssystems FlexNow!
wird ein spezielles Verwaltungssystem entwickelt, das den Anforde-
rungen einer virtuellen Dienstleistungsunternehmung gerecht wird.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Verwaltung der administrativen
Daten (Stammdaten der Studierenden, Katalogdaten, Prüfungsda-
ten). Für die Analyse der Leistungsbeziehungen der vhb und ihrer
Koordination wird ein Geschäftsprozeßmodell auf der Grundlage der
SOM-Methodik verwendet. Folgende Ergebnisse wurde bisher durch
das Projekt erzielt:
• Entwicklung einer geeigneten, verteilten Anwendungssystem-Archi-
tektur auf Basis von Terminal-, Web-, Medien- und Datenbankser-
ver.
• Entwicklung des Web-Portals.
• Realisierung einer flexiblen Katalogverwaltung mit differenzierten
Suchfunktionen.
• Erweiterung der FlexNow!-Module um die speziellen Anforderungen
virtueller Hochschulen.
• Selbstbedienungsfunktionen für Studenten.
Publikationen
0XX
1.
Freitag, B. ; Sinz, Elmar J. ; Wismans, Benedikt: Die informationstechnische Infrastruktur
der Virtuellen Hochschule Bayern . In: Steinberger, C., Mayr, H.C., Marquardt, U., Beyer,
R., Appelrath, H.-J. (Hrsg.) : Unternehmen Hochschule 2000. Berlin, 19. September 2000
Workshop im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik "Informatik 2000"
(Unternehmen Hochschule 2000/Informatik 2000 Berlin 19. - 22. September 2000).
Berlin : o.A., 2000, S. 89-103.
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 953
cwwb - Campus für wissenschaftliche Weiterbildung in Bayern
Stichwörter:
Weiterbildung; Weiterbil-
dungsangebote der baye-
rischen Hochschulen
Beginn: 1.1.2003
Der Campus Wissenschaftliche Weiterbildung Bayern - kurz cwwb -
ist eine Initiative der staatlichen bayerischen Hochschulen - unter-
stützt vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, For-
schung und Kunst - zur gemeinschaftlichen Vermarktung ihrer
Weiterbildungsangebote. Die cwwb steht allen staatlichen bayeri-
schen Hochschulen (Universitäten, Fach- und Kunsthochschulen)
zur Verfügung, um ihre Weiterbildungsangebote über ihre Weiterbil-
dungsinstitutionen anzubieten. Die Weiterbildungsinstitutionen fun-
gieren als Vermittler von Weiterbildungsveranstaltungen, die von
Professoren und Mitarbeitern dieser Hochschulen sowie von hoch-
schulexternen Experten durchgeführt werden.
Den Auftrag zur Realisierung dieses Portals hat das Staatsministeri-
um an das Centrum für betriebliche Informationssysteme (Ce-bIS)
und an das Institut für Hochschulsoftware (ihb) vergeben. Aufgabe
des ihb innerhalb dieses Projektes war insbesondere die Realisie-
rung eines generischen Metadatenkatalogs für die Veranstaltungs-
verwaltung.
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 954
Graduiertenkollegs
Graduiertenkolleg Kunstwissenschaft-Bauforschung-
Denkmalpflege der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
und der Technischen Universität Berlin
Anschrift: Kapuzinerstraße 25, 96045 Bamberg
Tel.: 0951/863 2433
Fax.: 0951/863 1194
Beteiligte Professoren:
Prof. Dr. Rainer Drewello
Prof. Dr. Ingolf Ericsson
Prof. Dr. Achim Hubel
Kollegiaten:
Ulrike Fauerbach, M.A.
Dipl.-Ing. Christof Haas
Silvana Herzog, M.A.
Britta Hunger, M.A.
Dipl.-Ing. Franziska Koch
Dipl.-Ing. Andrij Kutnyi,
M.A.
Dipl.-Ing. Carola Neu-
mann
Dipl.-Ing. Niels Dominik
Pelzer
Zsuzsanna Sandor-
Pröschold, M.A.
Dipl.-Ing. Christoph Schol-
ter
Dipl.-Ing. Alexander Wies-
neth
Martin Wortmann, M.A.
Sprecher:
Prof. Dr.-Ing. Johannes
Cramer
Das Graduiertenkolleg Kunstwissenschaft - Bauforschung -
Denkmalpflege richtet sich vor allem an Kunstwissenschaftler, Ar-
chitekten und Absolventen verwandter Fächer mit Dissertationsthe-
men, in denen Fragen der Bauforschung, der Kunstwissenschaft
sowie der Denkmalpflege ein besonderes Gewicht haben. Das Kolleg
besitzt eine ungewöhnliche Organisationsstruktur, da es zu gleichen
Teilen und gleichberechtigt an der Universität Bamberg und an der
Technischen Universität Berlin angesiedelt ist. Beteiligt sind von der
Universität Bamberg die Professoren Ericsson, Hubel, Schneidmüller
und Schuller, von der TU Berlin die Professor(inn)en Johannes Cra-
mer, Dorothée Sack, Robert Suckale und Wolfgang Wolters. Die För-
derung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die
beteiligten Länder ist bis zum 31. März 2002 bewilligt; gegenwärtig
wird ein Fortsetzungsantrag für die Verlängerung der Förderung bis
zum 31.März 2005 bearbeitet.
An jeder der beiden Universitäten gehören zum Kolleg zwölf Dokto-
rand(inn)en, von denen jeweils sechs durch ein Stipendium unter-
stützt werden. Allen Kollegiat(inn)en stehen Reise- und Sachmittel
zur Verfügung. So werden die für Lehrveranstaltungen erforderli-
chen Fahrten zwischen Berlin und Bamberg ebenso vergütet wie die
gemeinsamen Exkursionen. Die Sachmittel sind von großer Bedeu-
tung, weil Methoden der Bauforschung und der Denkmalkunde eine
große Rolle spielen, so daß Ausgaben für dendrochronologische Aus-
wertungen, Laborproben, Pigmentanalysen, schwierige photogra-
phische Arbeiten, restauratorische Befunduntersuchungen usw.
übernommen werden können.
Finanziert werden von der DFG außerdem zwei Postdokto-
rand(inn)en - je eine Stelle für Bamberg und Berlin -, die neben ei-
genen Forschungsvorhaben die regelmäßig stattfindenden
Doktorandenkolloquien leiten und eine ständige Betreuung der Kol-
legiat(inn)en gewährleisten sollen. Damit ist der wichtigste Aspekt
des Graduiertenkollegs angesprochen, nämlich die Möglichkeit der
gezielten Förderung der Doktorand(inn)en. Hierfür engagieren sich
- außer den beiden Postdoktoranden - die am Kolleg beteiligten Pro-
fessor(inn)en. Auf offene und freundschaftliche, aber kritische Ge-
spräche wird von Anfang an hingearbeitet, weil die konstruktive
Teamarbeit für die meisten wissenschaftlichen Aufgabenstellungen
der Zukunft unabdingbar sein wird und die Befähigung hierzu in je-
dem Fall entwickelt werden muß.
Zum Förderungsprogramm gehören auch Spezialkurse, z. B. über
Aufmaßtechniken, Archivkunde, Photographieren, Dendrochronolo-
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 955
gie usw., sowie Lehrveranstaltungen auswärtiger Gastwissenschaft-
ler, die über Sonderbereiche oder relevante Forschungsvorhaben
berichten. Auch Symposien zu einschlägigen Themen finden statt,
an denen Vortragende aus den eigenen Reihen wie auch auswärtige
Referenten mitwirken.
Forschungsschwerpunkte
Die Forschungsschwerpunkte sind:
• Historische Zivil- und Sakralarchitektur unter besonderer Berück-
sichtigung der Ausstattung sowie denkmalpflegerischer Aspekte.
• Historische Bürger- und Bauernhäuser unter besonderer Berücksich-
tigung technologischer und denkmalpflegerischer Aspekte.
• Geschichte der Denkmalpflege insbesondere des 19. und 20. Jahr-
hunderts unter besonderer Berücksichtigung deren theoretischer
Voraussetzungen und deren praktischer Umsetzung
• Venedig
Im Rahmen der Forschungsschwerpunkte sollen Themen aus den
Restaurierungswissenschaften, aus der Archäologie des Mittelalters
und der Neuzeit sowie aus den Ingenieurswissenschaften zukünftig
größeres Gewicht als bisher erhalten. Die Einbindung von Restaura-
toren in die Projekte der Kollegiaten wie der übergreifenden Studi-
en- und Forschungsprogramme hat sich bewährt und soll
intensiviert werden.
Wissenschaftliche Tagungen
Stählerne Hochbahnviadukte - technische Verkehrsbauten
oder lebendige Denkmale? Bedeutung, Probleme und Perspekti-
ven zwischen Restlebensdauer und Erhaltungsauftrag
Kolloquium des Graduiertenkollegs "Kunstwissenschaft - Baufor-
schung - Denkmalpflege" der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
und der Technischen Universität Berlin
Technische Universität Berlin, 29.-30. November 1996
Ideenwerkstatt Denkmalkunde: Erfassen - Bewahren - Wei-
tergeben
Kolloquium des Graduiertenkollegs "Kunstwissenschaft - Baufor-
schung - Denkmalpflege" der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
und der Technischen Universität Berlin
Technische Universität Berlin, 21.-22. November 1997
Hoch- und spätmittelalterlicher Stuck. Material - Verarbei-
tung - Erhaltung
Kolloquium des Graduiertenkollegs "Kunstwissenschaft - Baufor-
schung - Denkmalpflege" der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
und der Technischen Universität Berlin
Universität Bamberg, 16. - 18. März 2000
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 956
Kunstgeschichte, Bauforschung, Restaurierungswissen-
schaften und Denkmalpflege im Dienst der Bau- und Kunst-
werke
Kolloquium des Graduiertenkollegs "Kunstwissenschaft - Baufor-
schung - Denkmalpflege" der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
und der Technischen Universität Berlin
Technische Universität Berlin, 16.-18. Februar 2001
Forschungsprojekte
Architektur fränkischer Pfarrkirchen im 13. Jahrhundert
Projektleitung:
Martin Brandl, M.A.
Stichwörter:
Franken; Kirchenbau
(1200-1300); Architektur
Beginn: 1.4.1999
Förderer:
Universität Bamberg
Die Dissertation behandelt neun Pfarrkirchen aus dem 13. Jahrhun-
dert, die innerhalb der historischen Grenzen der Bistümer Bamberg,
Würzburg und Eichstätt liegen. Diese durch Erhaltungszustand und
archivarische Überlieferung bedingte Auswahl läßt Aufschlüsse zur
Baugeschichte im Einzelfall und zur Baukunst der Region insgesamt
erwarten.
Aufgrund der territorialen Vielfalt Frankens werden Pfarrkirchen in
Reichsstädten wie St. Sebald (Nürnberg) und St. Johannis
(Schweinfurt) behandelt. Orte mit geistlichen Landes- und Patro-
natsherren wie St. Nikolaus (Geldersheim), St. Kilian (Mellrich-
stadt), St. Andreas (Karlstadt) und St. Vitus (Veitshöchheim)
finden gleichfalls Beachtung. Schließlich werden Kirchen untersucht,
die geistlichen Ritterorden unterstanden wie Mariä Himmelfahrt
(Wolframs-Eschenbach), St. Maria Magdalena (Münnerstadt) und
St. Johannis (Bad Mergentheim).
Die Einordnung durch Stil- und Formvergleich wird Zusammenhän-
ge herausarbeiten, die, basierend auf dem Forschungsansatz ,Archi-
tekturkopie’ und ’Architekturzitat’, den historischen Kontext und
naheliegende Analogien berücksichtigen. In Einzelfällen können
dendrochronologische Untersuchungen und gezielt eingesetzte Auf-
masse Klärungen zu Datierungen und Bestand leisten.
Das Erfurter Allerheiligenquartier. Archivalische Beiträge zur Bauforschung
Projektleitung:
Thomas Nitz, M.A.
Stichwörter:
Erfurt;Bauforschung
Beginn: 1.4.1999
Förderer:
Deutsche Forschungsge-
meinschaft
Das Ziel meiner Arbeit ist es, Geschichte anhand baulicher Zeugnis-
se darzustellen. Dies geschieht exemplarisch an dem etwa 60 Ein-
zelbauten umfassenden Allerheiligenquartier im Zentrum der
Altstadt von Erfurt. Das Untersuchungsgebiet beinhaltet Wohn- und
Wirtschaftsbauten aus allen für die Stadt bedeutenden Epochen. Zu-
dem gehören eine katholische und eine evangelische Kirche und die
alte Erfurter Synagoge zum Quartier. Aufgrund dieser Vielfalt städ-
tischer Bauaufgaben auf kleinstem Raum ist es möglich, auch für
übergeordnete Fragen der Stadtgeschichte von diesem Baubestand
zu abstrahieren. Die Untersuchung kombiniert archivalische For-
schung und Bauuntersuchungen am Bestand. Bauforschung an den
Objekten dienen dabei der Frage nach dem WIE die Gebäude zu ver-
schiedenen Zeiten verändert wurden. Die archivalische Forschung
erlaubt darüber hinaus Erklärungsmöglichkeiten WARUM die festge-
stellten Veränderungen so erfolgt sind. Der Untersuchungszeitraum
erstreckt sich vom 12. Jahrhundert bis etwa um 1900.
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 957
Das Hadriansmausoleum
Projektleitung:
Dipl.-Ing. Tobias Lange
Beginn: 1.4.1999
Förderer:
Deutsche Forschungsge-
meinschaft
Ziel der Arbeit ist eine Neuuntersuchung des Hadriansmausoleums
mit den Methoden der Bauforschung. Ausgehend von der zeichneri-
schen und fotografischen Dokumentation und Beschreibung des an-
tiken Bestandes soll der Bau v.a. unter den Aspekten Material und
Bautechnik, Ausstattung sowie Entwurf/Rekonstruktion des ur-
sprünglichen Bauwerks untersucht und in den historischen Kontext
eingeordnet werden. Obwohl der römische Grabbau in den folgen-
den Jahrhunderten wie vielleicht kaum ein anderer Bau Roms über-
formt wurde, lassen sich die antiken Teile sicher identifizieren und
herauslösen. Eine Komplettuntersuchung der "Engelsburg" mit ihrer
äußerst komplizierten Baugeschichte würde indessen nicht nur den
Rahmen der Arbeit sprengen, sondern ist für die in der Dissertation
verfolgten Fragestellungen auch nicht erforderlich.
Denkmalpflege in Deutschland und Frankreich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs
Projektleitung:
Sandra Göbel, M.A.
Beginn: 1.4.1999
Förderer:
Deutsche Forschungsge-
meinschaft
Ein Ziel dieser Dissertation ist es, die Arbeitsfelder der Denkmalpfle-
ge in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges darzustellen.
Hauptaufgaben waren Kunstschutzmaßnahmen und die Organisati-
on dieses Schutzes, deren Untersuchung dementsprechend in der
Arbeit den größten Raum einnimmt. Außerdem werden die auch im
Krieg vereinzelt weitergeführten denkmalpflegerischen Maßnahmen
beschrieben und interpretiert. Als Einzelmaßnahmen (u.a. Sanie-
rung der Semlower Straße in Stralsund, 1940 und publiziert im Krie-
ge) besaßen sie in der Kriegszeit eine besondere Bedeutung, die
sich in der Berichterstattung der zeitgenössischen Fachliteratur
spiegelt.
Frankreich kann nicht als gleichwertiger Vergleichspartner zu
Deutschland herangezogen werden, da das Land während des Krie-
ges keinen vollständig souveränen Staat darstellt. Es soll jedoch un-
tersucht werden, inwiefern der militärische Kunstschutz der
deutschen Besatzer lediglich von der französischen Denkmalpflege
begonnene Schutzmaßnahmen fortsetzt oder aber neue Bauwerke
einbezieht. Für das deutsch-französische Verhältnis während des
Zweiten Weltkriegs ist eine kurze Darstellung der Ereignisse des Er-
sten Weltkriegs notwendig und interessant, da vor allem die Zerstö-
rung der Kathedrale zu Reims im Jahr 1914 zu der Entscheidung
beigetragen hat, im 1940 besetzten Land einen militärischen Kunst-
schutz einzurichten. Das "neue Deutschland" wollte sich den Vor-
wurf der Kulturlosigkeit keinesfalls gefallen lassen müssen. Dieses
Thema wurde vor allem während des deutsch-englischen Luftkrie-
ges wiederholt aufgegriffen: Die Nationalsozialisten prangerten die
Zerstörung der historisch besonders wertvollen Städte wie Lübeck,
Rostock und Köln als Luftpiraterie an. Die eigenen Angriffe rechtfer-
tigten sie dagegen als reine Vergeltungsschläge und betonten in der
Presse (Völkischer Beobachter), dass die eigene Luftwaffe die be-
sonders wertvollen Bauwerke des Gegners verschonen würde.
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 958
Der große Pylon des Horustempels von Edfu. Eine bauforscherische Untersuchung
Projektleitung:
Ulrike Fauerbach, M.A.
Beginn: 1.10.2000
Kontakt:
Ulrike Fauerbach, M.A.
Tel.: 2439, Fax: 0951/863
1194, E-
Mail: fauerbach@gmx.de
Die Architektur des großen Pylons des Horustempels von Edfu in
Oberägypten, der um 110 v. Chr. aus Sandstein errichtet wurde,
war bisher höchst ungenügend dokumentiert. Er wird seit August
1999 mit Methoden der Ägyptologie und der Bauforschung unter-
sucht. Übergeordnete Fragestellung ist der Stand der Bautechnik im
ptolemäischen Ägypten und dessen Entwicklung bezüglich der Bau-
aufgabe Pylon. Darüber hinaus soll die Stellung des Gebäudes im
Kultgeschehen beleuchtet werden.
Der ausgezeichnet erhaltene Bau nimmt hinsichtlich seiner monu-
mentalen Größe, seines hervorragenden Erhaltungszustandes und
seiner Struktur eine Sonderstellung unter den ägyptischen Pylonen
ein. In beiden Türmen erschließt je ein zentrales Treppenhaus die
auf acht Geschossen und acht Zwischengeschossen angeordneten
Innenräume sowie das Dach. Verbunden werden sie durch einen aus
dem Türsturz (Brücke) ausgesparten Gang, der über eine Steigleiter
und eine Treppe auch das Brückendach erschließt.
Der Kreuzgang der ehemaligen Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg
Projektleitung:
Thomas Reißer, M.A.
Stichwörter:
Kreuzgang; Emmeram;
Regensburg
Beginn: 1.4.1999
Meine Dissertation ist der Baugenese des Kreuzgangs von St. Em-
meram gewidmet, der in seinem vorwiegend gotisch geprägten Er-
scheinungsbild eine auf den ersten Blick einheitliche Wirkung erzielt.
Das Bauensemle war im Laufe der Jahrhunderte jedoch vielfachen
Veränderungen unterworfen. Neben einer Aufgliederung der einzel-
nen Bauphasen, der romanischer Raumdisposition, den Änderungen
die aufgrund der Einwölbung nötig wurden, sollen auch die Überar-
beitungen der Gebäudestruktur im 17. und vor allem im 19. Jahr-
hundert analysiert werden. Einen wichtigen Aspekt stellt dabei die
Struktur der gesamten Anlage in ihrer Abhängigkeit von Funktions-
änderungen einzelner Räume, sowie Entwicklungen im liturgischen
Ritus dar.
Die Cappella di Sant’Isidoro in San Marco, Venedig
Projektleitung:
Rudolf Dellermann, M.A.
Stichwörter:
Venedig; San Marco; Mo-
saik; Heiligengrab
Beginn: 1.11.1997
Förderer:
Gerda Henkel Stiftung
Die Arbeit würdigt erstmals die Ausstattung der Kapelle des Heiligen
Isidor von Chios am Nordquerhaus der Markuskirche in Venedig in
allen ihren Bereichen (Mosaik, Skulptur, Wandverkleidung). Ausge-
hend von einer monographischen Untersuchung, wird die Kapelle
vor dem Hintergrund einer Ausstattungskampagne, die der Doge
Andrea Dandolo (1343-54) in der Markuskirche realisieren ließ, in-
terpretiert. Über den stadtvenezianischen Rahmen hinaus wird die
Stellung des Isidorgrabes und die Kapellenausstattung innerhalb ei-
ner Reihe von Heiligengrabmälern des 14. Jahrhunderts in Oberita-
lien bestimmt.
Die Kirche Santa Maria Assunta nella Badia Fiorentina. Untersuchungen zur älte-
ren Baugenese
Projektleitung:
Dipl.-Ing. Karin Uetz
Beginn: 1.4.1999
Förderer:
Deutsche Forschungsge-
meinschaft
Gegenstand meiner Doktorarbeit sind die frühen Bauphasen von
Santa Maria Assunta nella Badia Fiorentina, der Klosterkirche der er-
sten Benediktinerabtei von Florenz. Die ältere Geschichte des Ge-
bäudes setzt im 10. Jahrhundert ein und schließt mit dem
manieristischen Umbau der Kirche im 17. Jahrhundert ab.
Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Seite 959
Die Abtei wurde 978 gestiftet und auf einem Terrain unmittelbar an
der östlichen Stadtmauer angesiedelt. Großzügige Schenkungen
deuten darauf hin, dass ein erstes bedeutendes Kirchengebäude be-
reits vor dem Jahr 1000 errichtet wurde. Die etwa 10 m hoch über
Kreisgrundriß aufsteigende Basis des Glockenturms, der die Kirche
nördlich flankiert, wird noch dieser Gründungsphase zugerechnet.
Aus dem umfänglichen Urkunden- und Dokumentenschatz der Badia
ergeben sich bis ins 13. Jahrhundert keine Hinweise auf Bauarbeiten
an Kirche und Turm. Erst für das Jahr 1284 ist der Abriß einer älte-
ren Kirche und der Beginn der Errichtung des gotischen Neubaues
verbürgt, dessen Entwurf Arnolfo di Cambio zugeschrieben wird. In
der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts vermerken die Stadtchroni-
ken wiederum Baumaßnahmen am Glockenturm. Im Zuge der Um-
gestaltung der Kirche in den 1630er Jahren wurde der gotische
Bestand dezimiert; bei der damaligen Absenkung des Kirchenfußbo-
dens entdeckte man zugleich Fundamentreste des mutmaßlichen
Vorgängerbaues.
Obwohl die gotische Kirche, soweit aus dem Restbestand ablesbar,
eine sehr ungewöhnlichen Disposition aufwies, wurde bislang nie-
mals die Frage gestellt, inwieweit der 1307 geweihte Neubau Rück-
sicht auf bestehende Mauerzüge nehmen musste oder diese
inkorporierte. In Abkehr von der bislang geübten Beschränkung auf
die generalisierende Rekonstruktion zweier aus den Schrift- und
Bildquellen fassbarer Bauten - des gotischen und seines stets als ot-
tonisch apostrophierten Vorgängers - möchte ich versuchen, auf-
bauend auf einer in der Darstellungsart und der Genauigkeit an der
Bedeutung der Einzelbefunde orientierten Baudokumentation die
allmähliche Baugenese der Kirche, an deren Kulminationspunkt der
architekturgeschichtlich bedeutsame Bau des späten 13. Jahrhun-
derts steht, schriftlich und graphisch nachzuvollziehen. Dies gilt in
gleicher Weise für den Turm, der stets eine funktionelle und bau-
künstlerische Einheit mit der Kirche bildete.
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