Německá paremiologie jako výzva didaktická



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C.
 
Sprichwörter in textologischer Hinsicht 
Weil die Sprichwörter ganze, in sich abgeschlossene Sätze und selbst 
kommunikative Formeln bilden, werden sie als selbstständige Mikrotexte begriffen. Sie 
binden sich keineswegs formal an den Kontext und sie benötigen keine textlinguistische 
Adaptation daran. Die Sprichwörter werden deshalb kontextfrei verstanden. Die 
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Das Autosemantikum= das Wort, das von sich selbst eigene Bedeutung hat. 
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Aus dem tschechischen Original übersetzt von M. F.


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Sprichwörter haben vielfältige Aufgaben, zum Beispiel kommentieren sie den 
vorangehenden Text, sie verstärken illokutive
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Komponenten des Textes, sie aktivieren 
zusätzliches Vorwissen der Hörer, sie dienen als Stütze für Argumente oder Begründung 
für Handlungen usw. Die Sprichwörter drücken Moralbelehrungen, Warnungen, 
Argumente, Trost, Ermahnungen, Erklärungen, Zusammenfassung usw. aus und das 
bedeutet, dass sie kontextuelle Funktion haben. Sie drücken einen Kontext aus. Dass die 
Sprichwörter argumentativ verwendet werden, steht beim heutigen Gebrauch von 
Sprichwörtern nicht mehr im Vordergrund. Jedoch ist diese argumentative Funktion 
gerade in älteren Texten ein zentraler Funktionsbereich des Sprichworts (vgl. Burger 
2007: 100, 112). 
Sprichwörter stellen eigene Mikrotexte dar. Sie sind nicht im Lexikon einer Sprache als 
Benennungseinheiten gespeichert und werden demzufolge nicht wie lexikalische Einheiten 
reproduziert, sondern wie andere Mikrotexte und Teiltexte zitiert (Fleischer 1997: 76). 
2.4.5 Sprichwörter als soziales Phänomen 
Die Sprichwörter haben auch eine soziale Funktion. Sie weisen historische und 
kulturspezifische Merkmale aus. Die Sprichwörter sind ein Bestandteil der Folklore und 
die Erforschung des Sprichworts hat in der Volkskunde eine lange Tradition. Die 
Volkskunde ist eine kulturell historische wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der 
Entwicklung der Folklore beschäftigt. Die Volkskundler erforschen die Herkunft der 
Sprichwörter, ihre Einbettung in sozialhistorische und kulturhistorische Zusammenhänge 
und auch ihre Wanderungen (vgl. Burger 2007: 100). Die soziale Funktion enthält zwei 
Aspekte: Sprichwörter werden entweder als Deutungen einiger Situationen und 
Verbürgung von Wahrheit (interpretative Funktion) oder als Anweisungen, Belehrungen 
(regulative Funktion) verwendet. Als semantisch-pragmatischer Mehrwert wird die 
Tatsache bezeichnet, dass ein Sprecher oder Schreiber mit den Sprichwörtern etwas 
darstellt und gleichzeitig eine Einstellung ausdrückt. Das heißt, dass die Sprichwörter 
auch über eine pragmatische Funktion verfügen. Die bewertende Funktion sagt, dass die 
Sprichwörter eine Situation nur positiv bzw. nur negativ bewerten (Kaňovská 2012: 
49f.).
 
In den Sprichwörtern kommt gesellschaftliche Thematik vor. Die Sprichwörter 
spiegeln die Lebenserfahrungen auf der Religions-, Sozial- und Existenzebene wider. 
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Die Illokution= der illokutive Akt, der Sprechakt. 


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Diese praktischen Lebenserfahrungen werden durch die Moralbelehrungen ausgedrückt 
und die Moralbelehrungen betreffen vor allem Gott, Gut und Böse, Wahrheit und Lüge, 
Glück und Unglück, Armut und Wohlstand, Jugend und Alter, Gesundheit und Krankheit 
usw. Sie mahnen die Leute zu Ehrlichkeit, Bescheidenheit, Geduld, Rücksichtnahme, 
Mäßigung und zu weiteren positiven menschlichen Eigenschaften (vgl. Mocná et al. 
2004: 552). 
 
Das Sprichwort ist ein Bestandteil der oralen Volksliteratur, die unter die 
literarische Folklore fällt. Für die orale Volksliteratur gibt es diese synonymen Termini: 
Volksliteratur, Folkloreliteratur, literarische Folklore. Die Folklore stellt die Äußerungen 
der Volkskultur dar, die spontan entstehen, die nicht schriftlich fixiert sind und die sich 
vor allem durch mündliche Überlieferung verbreiten. Da die Art und der geschriebene 
Text sich im Laufe der Zeit zu verbreiten begonnen haben und die Leute schon lesen 
konnten, begannen die Folkloreäußerungen zu verschwinden, vor allem die eigentliche 
Volkskunst. Die Äußerungen der Folklore, die sich bisher hauptsächlich mündlich 
verbreitet haben, sind meistens durch die geschriebenen Texte ersetzt worden. Die 
schriftliche Datierung der folkloristischen Bräuche hat später zur Entstehung der 
Volkskunde beigetragen (vgl. Mocná et al. 2004: 206; Brouček et al. 2007: 488).
14
Encyklopedie literárních žánrů
charakterisiert die Volksliteratur als „Literarische 
Schöpfungen
,
die sich durch mündliche Überlieferung in der Umgebung der 
unterprivilegierten Schichten verbreiten“
15
(Mocná et al. 2004: 206), d. h. die 
Folkloreäußerungen, die sich zwischen den Land- und teilweise auch Stadtschichten 
verbreiten (vgl. ebd.). 
Die Volksliteratur umfasst lyrische, epische, poetische, prosaische und 
dramatische Formen. Diese Formen der Volksliteratur gliedern sich in sog. 
Folkloregenres und das Sprichwort gehört zu den kleinen Folkloregenres. Meistens 
unterscheidet man sechs Genregruppen: 

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